Der Unentschlossene...

  • Hallo zusammen!

    Auch ich möchte mich kurz vorstellen:
    Ich heiße Markus und leide seid etwa gut 5 Jahren an Morbus Menieré links.
    Mein linkes Ohr ist neben Tinnitus, hörmäßig stark geschwunden. Das weiß ich, bzw. mekte ich schon seid einiger Zeit.
    Nun bin ich wegen des MM z.Zt. mal wieder zur Reha, und hier stellte man nun eine an Taubheit grezende einseitige Schwerhörigkeit fest...
    Also rieten mir die behandeden Ärtze mal über eine CI-Versorgung nachzudenken, was mich anfangs doch ein wenig schockierte!

    Nun steh ich da...
    Erste Informationen gab es schon vom Audiotherapeuten und natürlich auch von anderen CI-Trägern.

    Rechts: normal hörend
    Links: Cochlear Nucleus 6 Ci512(19.08.2016)
    EA 13.9.2016

  • Hallo Markus und willkommen im Forum!

    Dass das ein riesiger Schock für dich war, kann ich mir gut vorstellen. Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du von normal hörend auf an Taubheit grenzende SHkeit "abgerutscht" durch den MM? Und dann plötzlich diese Aussage, man soll sich nach einem CI erkundigen. Für mich war das damals gefühlt auch ein ziemlicher Schlag in die Magengrube. Was ich mich beim Lesen deiner Vorstellung ein bisschen frage, ist, was du genau suchst - noch mehr Erfahrungen von CI-Trägern? Wie sieht denn dein Alltag mittlerweile aus mit der Hörminderung? Gibt es da Möglichkeiten für dich, Rücksichtnahme und ggf. auch Rückzugsräume für dich einzufordern?

    Viele Grüße

    Buzz

    an Taubheit grenzend schwerhörig

    links: HG (Oticon Alta)
    rechts: CI (MedEL, Synchrony mit Flex 28-Elektrode / Sonnet), OP: 28.05.2015, EA: 29.06.2015

  • Hallo Markus,

    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

    Nun gut, die Fakten sind klar und Dir auch wohl schon länger bekannt.

    Bzgl.der weiteren Vorgehensweise gibt es auch nur 2 Varianten:
    1.) Du lässt alles, wie es ist und hörst halt mit nur einem Ohr. Damit kann man sicherlich leben, man muss halt einige Abstriche machen, da man mit nur einem Ohr tatsächlich nur die Hälfte hört. Zusätzlich kommt noch das Problem hinzu, wie gehts weiter falls das 2.Ohr (unwahrscheinlich?) auch noch ausfällt.

    2.) Du gehst den Weg der CI-Versorgung, die derzeit einzige Möglichkeit bei "Tauben", das Hörergebnis zu verbessern.

    Die Entscheidung für/wider OP kannst nur Du allein treffen. Nutze alle Wege zur Information im I-Net, im Forum hier, über ein Seminar, das z.B.:in Bad Nauheim angeboten wird, oder suche Hersteller in Deiner Umgebung auf, wo Du die "Gerätschaft" erfassen/erfahren kannst. Nie war es so einfach, sich Informationen zu beschaffen, wie in der heutigen Zeit, nutze die Möglichkeiten. Bei einem funktionierenden Ohr kann man sich im I-Net auch schon mal eine Vorausschau anhören. Das ist für uns "Einohren" ein gutes Angebot.

    Die Akzeptanz einer OP wird auch individuell beurteilt. Manch einer scheut das Risiko und kann schon Wochen vorher nur schlecht schlafen, an anderen geht das Ganze spurlos vorbei. Ich selber bin der Meinung, dass die CI-OP eher unspektakulär ist. Nach (bei mir) 2 Tagen ist man schon wieder daheim, und ist mit ein wenig Schonung zu allem fähig. Bei großen Ängsten wird da die Hemmschwelle ziemlich hoch sein.

    Man muss auch sagen: Anschließen an die EA wird sich ein längerer Lernprozess. Es ist davon auszugehen, dass der Weg des Verstehens nach der Versorgung mit SP lange noch nicht zu Ende ist, sondern dass Du mit Logopädie und Reha noch einiges zu tun hast. Eigeninitiative und Motivation ist auch da absolut gefordert.

    LG Konrad

  • Hallo Markus,

    vor 2 Jahren riet mir mein Ohrenarzt auch zu einer CI-Versorgung, nachdem mein an taubheitgrenzendes Ohr nach einem Hörsturz weitere Dezibel verloren hatte. Ich fühlte mich damals genauso ratlos und schockiert und war der Meinung, dass ich doch super klar komme. Ich habe die Sache erst einmal auf sich beruhen lassen, bis mein Leidensdruck in der letzten Zeit mehr und mehr zunahm. Die ernüchternde Erkenntnis, dass mein Hörgerät auf der Seite auch keine Hilfe mehr ist haben mich dazu bewogen, mich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
    Ich bereue es nicht, so lange gewartet zu haben, denn jetzt gehe ich mit der nötigen Motivation an die ganze Sache heran. Das wäre vor zwei Jahren noch nicht der Fall gewesen.

    Lass dir die nötige Zeit, informiere dich in Ruhe wie Konrad es schon treffend formuliert hat.

    Die Hörbeispiele, die ich mir im Vorfeld angehört habe waren gut, um eine Ahnung davon zu bekommen, was mich erwartet.

    Entscheide in Ruhe und erwarte nicht zu viel.

    LG sanne

    rechts: CI, N6 von Cochlear seit 3/2016,

    reimplantiert 3/2019,

    Entfernung des Implantates aufgrund eines großräumigen Cholesteatoms 12/2021

    reimplantiert 3/2022, CI 622, N7 von Chochlear

    links: HG Omnia 4 von Resound

    Mein Motto: Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten und weitergehen

  • So ähnlich wie bei sanne, war es auch bei mir.
    Nur das ich 10 Jahre gewartet habe, bis ich endlich zur OP bereit war.
    Ich bereue meinen Weg keinesfalls!

    Im Gegenteil!
    Damals war ich nicht dazu bereit gewesen.
    Und, solange Zweifel in der Luft lag, hätte ich sicherlich nur die negativen Dinge gesehen und mich darüber geärgert. Dann wäre niemandem geholfen gewesen!

    Mit einer positiven Einstellung geht man ganz anders an die CI Sache heran.
    Man ist neugierig, lauscht und lernt einfach.
    Und man braucht Geduld.
    Irgendwann läuft es schon.


    Alles Gute für Deine Entsscheidungsfindung!

    Mit freundlichen Grüßen
    Sheltie

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Das ein CI womöglich irgendwann auf mich zu kommt, war mir an sich schon klar, hab das aber zugegeben etwas verdrängt.
    Mein Hörvermögen hat doch in den letzten Jahren zunehmend abgenommen.
    Da mein anderes Ohr noch fast 100% hat, ging das auch immer irgendwie...
    Ich merkte aber auch dass ich immer schlechter verstehen konnte, grad wenn´s aus einer Richtung kam.
    Und was macht man da immer?
    Kopf in richtung gesundes Ohr zum Gespräch drehen.
    Verspannungen usw. im Schulter/Nackenbereich sind natürlich die Folge...

    Der letzte richtige umfangreiche Hörtest ist auch schon 2 Jahre her.
    Mein "Letzter Wissensstand" war auch, dass eine CI-Versorgung bei nur einseitiger Ertaubung nahezu ausgeschlossen ist.
    Das hat sich aber in den letzten Jahren scheinbar geändert.

    Rechts: normal hörend
    Links: Cochlear Nucleus 6 Ci512(19.08.2016)
    EA 13.9.2016

  • Hallo, Markus, auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
    Auch ich bin Morbus Meniere-Patient über nahzu 35 Jahre!
    Letztes Jahr hat sich für mich sehr plötzlich die Thematik CI-OP aufgetan und ich mußte innerhalb kurzer Zeit entscheiden, heute ein Jahr danach, ich bin inzwischen beideseitig versorgt, wünschte ich, ich wäre das Thema wesentlich früher angegangen.
    Wenn Du Interesse hast, kannst Du hier meine Geschichte lesen: Ein Leben nach der OP und vor und nach der EA
    Wenn Du spezielle Fragen hast, kannst Du auch gern eine PN schicken, ich helfe gern weiter!
    Viele Grüße und ein schönes Wochenende
    Michael