Hybrid-CI einseitig nach Hörsturz

  • Hallo :)

    Nachdem ich hier lange still mitgelesen habe, möchte ich mich auch mal kurz vorstellen:

    Ich bin Lisa, 25, und wohne in der Nähe von Mainz. Im letzten März gab mein rechtes Ohr im Rahmen eines Hörsturzes seinen Geist auf. Beheben wollte man das mit den üblichen Infusionen, Spritzen durchs Trommelfell und einer Tympanoskopie, wirklich geholfen hat das alles nicht :thumbdown:
    Mir wurde von Seiten des Krankenhauses recht schnell ein CI nahegelegt, davon war ich erstmal ganz schön geschockt. Ich hatte im Tieftonbereich ein ziemlich gutes Restgehör, und habe dann auch erstmal Hörgeräte getestet. Das war allerdings weder subjektiv zufriedenstellend noch objektiv erfolgreich. Die CROS-Versorgung hat es mir auch nicht gebracht, mit den Eindrücken bin ich nicht zurecht gekommen. In einer anderen Klinik habe ich mir dann eine Zweitmeinung eingeholt, und mich im Dezember dort dann implantieren lassen, und dann im Januar mein Hybrid-System aus Sprachprozessor und Akustikkomponente bekommen, vom Restgehör war nah der OP noch was übrig. Schon direkt nach der Erstanpassung konnte ich dann mehr Geräusche wahrnehmen, als in meiner Hörgeräte-Testphase, auch wenn diese wie erwartet sehr seltsam klangen. Ich war jedenfalls froh, überhaupt schon was zu hören 8o In den letzten Wochen habe ich mich schon ein wenig an den Klang gewöhnt, beziehungsweise, mein Gehirn vermittelt ihn mir erträglicher. Es sind nicht alle Elektroden eingeschaltet, und auch mit der Akustikkomponente habe ich ein paar Problemchen, aber ich froh, mich für das CI entschieden zu haben, dankbar, dass es die Möglichkeit für einseitig Betroffene überhaupt gibt, und bin gespannt auf die Dinge, die noch kommen. Diese Woche startet meine Reha in Frankfurt.

    Liebe Grüße
    Lisa ^^

    Links gut-hörend
    Rechts an Taubheit grenzend schwerhörig nach Hörsturz
    Implantation am 16.12.2015
    EA am 19.1.2016

  • Moin Lisa,

    willkommen hier.

    Das liest sich doch alles positiv (nach den Cortisondingens, die für uns nicht hilfreich waren). Ich wünsche Dir eine tolle Reha mit bestmöglichem Ergebnis.
    Schreib bitte weiter über Deine Erfahrungen

    LG Konrad

  • Hallo Lisa,

    habe erst jetzt deinen Eintrag gelesen.
    Drücke dir auch die Daumen für die Reha (falls sie noch läuft ...) und bin neugierig, welche Erfahrtungen du dort gemacht hast.

    Viele Grüße
    - Thomas

    rechts: Verlust Sprachenverstehen wg. Akustikusneurinom; Reste Tieftonbereich.
    links: alles okay
    CI-OP: 16.12.2015 -- Nucleus 6 Hybrid
    EAP: 18.1.2016

  • Hallo Lisa , wie geht es Dir ?

    Ich bin erst am 22.03. operiert worden, bei mir ist auch eine Hybrid Versorgung geplant.
    Je nachdem ob ich bis zur Erstanpassung in zwei Wochen etwas höre oder nicht.
    Ich bin neugierig da du von Problemen mit der Akustik-Komponente schreibst.
    Was kann da sein?
    -
    Die Reha die du machst , ist das ambulant oder stationär?
    Kann man so kurz nach der EA genug hören, das man von einer Reha profitiert.
    Dachte für eine Reha muss man schon länger, besser hören.
    -
    Es gibt ja so viel Möglichkeiten, jeder hat da sein Weg.

    Alles gute :)

    Sascha

    LI: Widex m440 Power HdO Hörgerät, an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
    RE: OP: 22.03.2016, Cochlear Nucleus Profile Implantat mit Slim-Straight-Elektrodenträger (CI 522)
    RE: EA: 14.04.2016,

  • Hoppla, die Zeit ist ganz schön schnell vergangen 8|
    Nächste Woche habe ich meinen letzten Therapietermin, sowie meine letzte Anpassung im Rahmen der ambulanten Reha (von der Therapeutin wegen der vielen Termine pro Woche gerne "halbstationär" genannt), und es hat sich ganz schön was getan.
    Mittlerweile bin ich nicht mehr Hybrid- sondern bloß noch CI-versorgt. Ich hatte das gleiche Problem wie schon beim HG-Testen: durch die AK hörte ich auf dem gesunden Ohr (!) mit, und teilweise aber auf dem eigentlich versorgten immer noch nicht genug. Machte man die AK nach Gefühl "normal" laut, hörte ich schlechter (das zeigten auch die Hörkurven), war die AK laut genug für ein deutliches Verständnis, fand eben dieses Überhören statt, und ich bekam Schmerzen in der rechten Gesichtshälfte und generell Kopfschmerzen. Deshalb, und weil ich bis mindestens 250Hz ja sowieso praktisch normal höre, fiel dann die Entscheidung, dass CI früher greifen zu lassen, und die Akustikkomponente zu entfernen. Ein weiterer, vielleicht nicht für alle nachvollziehbar, aber für mich wichtiger Grund: das Kabel für die AK hat eine für mich total ungünstige Länge, die kleinste Größe ist zu kurz (=der Lautsprecher hängt nur halb im Gehörgang), und die nächste so lang, dass der ganze Sprachprozessor schlecht sitzt, bzw. am Kabel oben auf dem Ohr aufliegt. Das habe ich mehrere Wochen so hingenommen, aber die Haut hat sich nicht an das Gewicht gewöhnt, und so musste ich den Prozessor abends immer früh ablegen. Eine Zwischenlösung scheint es da nicht zu geben, so dass alle Beteiligten sich einig waren, dass die Umwandlung in ein normales CI erstmal die beste Lösung ist. So höre ich jetzt ab ca. 450dB [Edit: 450Hz!!] mit dem CI (am genauen Wert wird noch gefeilt), und darunter mit freiem Ohr.
    Die Klangqualität ist schon deutlich anders, viel "flacher". Außerdem verschwindet der Tinnitus nicht mehr, wenn ich den SP anlege - vielleicht spricht das dafür, dass die Einstellung noch nicht "perfekt" ist? Letztendlich hat die Umstellung das reine Sprachverständnis aber nicht beeinträchtigt, und so gewöhne ich mich an den Klang :) Und ich denke mir, ich habe ja noch viele, viele Jahre Zeit am Hören zu feilen, und ganz wie links würde es sowieso nie klingen, und da kann ich dann auch so einen Kompromiss eingehen.
    Ich kann jedenfalls die Vorlesegeschichten aus der Hörtherapie mit vertäubtem linken Ohr gut verfolgen, oder vorgelesene Zeitungsartikel, natürlich je nach Geschwindigkeit, und auch im Störschall. Es schlaucht ziemlich, das ist immer wieder faszinierend - früher wurde/jetzt mit links werde ich in normalen Situationen auch nicht müde beim bloßen Zuhören, und nun habe ich in der Therapie manchmal das Gefühl, dass mir die Energie abgesaugt wird. Bei einzelnen Lauten habe ich noch einige Probleme, aber das ist ja normal (Interessant ist auch der Unterschied zwischen Reha und Heimtraining - die Therapeutin lobt immer, und sieht die Ergebnisse viel positiver als ich oft, und kann mir alles anhand der Sprachbanane plausibel erklären - mein Freund hingegen ist manchmal ziemlich entsetzt, was ich so "verhöre" :D ) Meine Ergebnisse im Einsilbertest sind aber nichtsdestotrotz sehr zufriedenstellend. Telefonieren ist, mit oder ohne FM-Anlage/Mini Mic, schwieriger, auch bei bekannten Stimmen. Richtige Gespräche gehen nicht, und nach ein paar Minuten ist die Luft total raus. Vor dem "Abschlusstelefonat" mit einer fremden Person graut mir - meine Familie mag Verständnis haben, wenn ich das 5te Mal um Wiederholung bitte, aber ein/e Arzthelfer/in bestimmt nicht :wacko: Deshalb übe ich das auch nicht so gern von allein, sondern verlasse mich auf das andere Ohr. Mit Musik haben wir in der Reha nur einmal gearbeitet, es ging darum, einer kurzen Melodie das richtige Instrument aus einer vorgegebenen Gruppe zuzuordnen. Wäre ich ein echter Musikliebhaber, wäre ich bestimmt am Boden zerstört gewesen, ich dachte fast immer, ich höre die Querflöte, auch bei Gitarre oder Klavier. Da ich aber sowieso keine Ahnung von Musik habe, konnte ich das irgendwie mit Humor nehmen. Wird ja vielleicht auch noch besser.
    Aktuell ist der Schwerpunkt bei den Anpassungen auf dem "Nachklang", den ich bei manchen Geräuschen habe. Mal beim Stühlerücken, mal beim Laut /t/, oder dem Tippen auf der Tastatur. Außerdem empfinde ich es als ziemlich mühsam, Sprache zu verstehen - sie ist zwar unzweifelhaft da, aber recht verrauscht, wie aus einem schlecht eingestellten Radio. Ich muss mich ziemlich konzentrieren, um das rauszufiltern. Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob das was mit der Anpassung oder der Gewöhnung zu tun hat, und wieviel Deutlichkeit ich mir überhaupt erhoffen darf.
    Unterm Strich aber bin ich nach wie vor absolut glücklich über das CI. Damit hat einfach ein neuer Abschnitt begonnen: Wie schon im März geschrieben blicke ich weiter ganz gespannt nach vorne auf die künftige Entwicklung, nicht mehr (na gut, sehr selten) zurück auf den Hörsturz und meine Wut darüber. Und auch, wenn sich links mittlerweile ein Tinnitus etabliert hat (sehr leise, und ich weiß nichtmal, wann das anfing), mache ich mir (fast) keine Sorgen mehr um das gesunde Ohr. Einen plötzlichen, heftigen "Tinnitusanfall" links, der auch von einer Verschlechterung des Hörvermögens begleitet wird, aber glücklicherweise bloß einige Sekunden anhält, ist seit der Implantation bloß einmal vorgekommen, vorher hatte ich das in unterschiedlicher Intensität alle paar Wochen.

    Nun übe ich erstmal zuhause weiter. Die Therapeutin hat vorgeschlagen, einen Verlängerungsantrag zu stellen, weil sie noch Verbesserungspotenzial sieht, und ich warte gespannt auf die Antwort der Krankenkasse.
    Das soweit als doch recht lang geratene Kurzzusammenfassung meiner Reha. Ich wünsche eine schöne Restwoche/verlängertes Wochenende ^^

    Links gut-hörend
    Rechts an Taubheit grenzend schwerhörig nach Hörsturz
    Implantation am 16.12.2015
    EA am 19.1.2016

    Einmal editiert, zuletzt von Gerbera (25. Mai 2016 um 23:00) aus folgendem Grund: Falsche Einheit, dB geändert in Hz

  • Wow! Läuft ja super! :thumbup:

    Nur: bist du dir sicher, daß du mit dem CI ab 450 dB hörst??? 8|
    Ich denke, daß es ein Verschreiber ist und 45 dB gemeint ist. Damit fing es bei mir auch an und steigerte sich in 5 Monaten bis zuletzt auf 35 dB. Keine Sorge, das wird mit der Zeit besser und bei dir möglicherweise schneller.

    Grüßle,
    Bernd

    Links: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 21.10.2015 / EA: 23.11.2015 - Naida CI Q90 (Upgrade 11.10.2016)
    Rechts: CI - HiRes 90K Advantage Med Scale - 02.09.2016 / EA: 10.10.2016 - Naida CI Q90
    Uni-Klinik Freiburg

  • Nur: bist du dir sicher, daß du mit dem CI ab 450 dB hörst???
    Ich denke, daß es ein Verschreiber ist und 45 dB gemeint ist. Damit fing es bei mir auch an und steigerte sich in 5 Monaten bis zuletzt auf 35 dB. Keine Sorge, das wird mit der Zeit besser und bei dir möglicherweise schneller.




    Hallo Bernd, du hast natürlich Recht, das ist tatsächlich ein Verschreiber :wacko: Allerdings meinte ich nicht 45dB, sondern 450 _Hz_ (Pi x Daumen), da ich darunter ja ursprünglich die Akustikkomponente hatte, und nun freiohrig höre. Danke für den Hinweis :thumbup:

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    Implantation am 16.12.2015
    EA am 19.1.2016

  • Hallo Lisa,

    Deine Geschichte hört sich ähnlich wie meine an :)
    Im Juni 2016 nach einem Hörsturz rechts ertaubt, am 30. November operiert - Medel Sonnet bekommen.

    Sprache klappt bei mir super (obwohl das linke gesunde Ohr natürlich immer führend ist), Musik ist allerdings noch völlig "unhörbar".
    Ich kann zur Zeit Helene Fischer nicht von ACDC unterscheiden.

    Wie sieht Deine Erfahrung mit der Musik aus ?

    LG
    Olli

  • Hallo Olli :)

    Erstmal freut es mich zu lesen, dass das Sprachverstehen gut klappt :thumbup:

    Zur Musik: Wenn ich das Stück, dass ich höre, nicht gut kenne (und auch keinen Anhaltspunkt habe), dann gleicht es einer Kakophonie. In der Reha hat mir die Therapeutin mal einfach "Für Elise" vorgespielt, und ich hab nicht mal erkannt, dass es ein klassisches Stück war, ich hatte so gar keine Idee. Das war mir sehr peinlich, aber es ist eben auch nicht grade mein Handyklingelton :whistling: Die Konzentration (und Geduld) lassen dann auch schnell nach, da ist auch nichts mit Text verstehen (wenn es denn einen gibt).

    Wenn ich ein Lied aber schon x Mal gehört habe, dann kann ich es meistens mehr oder weniger schnell erkennen, und das Gedächtnis greift dann wohl auf die "abgespeicherte" Version zu, und es klingt nicht so schräg wie ein unbekanntes Stück. Also, objektiv vermutlich schon "schräg", aber es fügt sich irgendwie im Kopf gut zusammen, und manche Instrumente klingen auch, wie sie sollen. Grade sangen im Radio die Cranberries "Zombie", und nach einem Moment hab ich es erkennen können. Wenn ich mich allerdings wirklich auf den Gesang konzentriert habe, klang die Gute, als würde sie mit zugehaltener Nase im Hallenbad in eine Blechdose hineinsingen :rolleyes:
    Bei Helene und ACDC denke ich, dass ich Lieder unterscheiden und benennen könnte, wenn ich sie beide kenne, also die wirklich bekannten. Im Gegensatz dazu aber Andrea Berg und irgendwas unbekanntes von ACDC, da würde ich wohl nur erkennen, _dass_ es nicht das gleiche ist, aber nicht welcher Künstler, vermutlich nicht welche Richtung - und, wie ich im Radio auch grade festgestellt habe, auch nicht unbedingt, welche Sprache :|
    Ich habe allerdings auch noch einen Tieftonrest, der spielt bestimmt eine Rolle beim zuordnen der Musik.
    Wenn ich das linke Ohr nicht vertäube (mache ich aus Zeitmangel im Moment viel zu selten), dann kann ich den CI-Klang gut ertragen, ich muss es nicht abnehmen oder so.

    Das wird bestimmt bei dir auch noch besser. Warst du schon in der Reha? Falls nicht, hast du vielleicht die Möglichkeit ein bisschen Musiktraining mit einzubauen. Mit die beste Übung scheint (wenn ich mir die Berichte hier so durchlese) sowieso zu sein, viel nebenbei auf sich einprasseln zu lassen :)

    Liebe Grüße
    Lisa

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    EA am 19.1.2016

  • Tja, Musik und Ci - das ist so eine Sache für sich. Ich habe früher selbst ein bisschen musiziert und viel Musik gehört, was mir jetzt - beidseitig mit CI versorgt - beim Wiedereinleben in das Musikhören sehr hilft. Grundsätzlich gibt es schonmal technische Limits, die das Musikhören nicht unbedingt zum Genuss machen, aber unser Gehirn - Wunderwerk der Natur - gleicht vieles davon aus und die Grenzen verschieben sich langsam wieder nach oben, so dass Musikhören, wenn auch eingeschränkt, wieder Freude bereiten kann.

    Wie schon von Euch festgestellt, hilft es, sich an bekannten Liedern zu orientieren. Ich habe angefangen, zuerst einfache, langsam im Tempo, instrumentale bekannte Lieder zu hören. So bekommt man erstmal wieder ein Gefühl für den Rhythmus (geht am schnellsten) und für die Tonhöhen (dauert länger, musikalisch vorbelastet geht das schneller - ein Keyboard im Haus hilft hier auch weiter). Je weniger Instrumente, umso einfacher wird das Erkennen. Mit der Zeit klappt das immer besser und dann ist es Zeit, etwas Sologesang dazu zu nehmen, dann bekommt man auch ein Gespür für die Stimmen. Texte erkennen ist erstmal nicht wichtig, die Intonation ist der springende Punkt und vor allem der Wohlklang - es soll ja Freude bereiten. Mehrstimmigen Gesang tut man sich eher nicht gleich an.

    Ich habe hier einen Thread dazu erstellt (den ich bald mal wieder erweitern werde):

    CI und Musik - geht das? Der Beginn einer Musiksammlung.

    Und noch ein Tipp: Ich würde mit einem offenen, bequemen Kopfhörer Musikhören - über die Anlage mit freistehenden Lautsprechern kommt ja noch die Raumakustik hinzu, was manchmal stören kann - so hört sich das zumindest anfangs besser an.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo,

    hier in Österreich gibt es leider keine Reha :(

    Ich war seit der EA (2 Wochen nach der OP) erst 2 Mal bei einer Kontrolle - ein Zahlentest und das wars, versuche aber zumindest 1 Stunde pro Tag
    über die Bluetooth Schlinge Hörbücher zu hören, das funktioniert eigentlich ganz gut, kann so gut wie alles verstehen.

    Wenn ich das ganze mit Musik versuche, klingt das nach von LIsa angesprochener "zugehaltener Nase im Hallenbad in Blechdose" :)

    LG
    Olli

  • Danke, Magneto, für die Tipps. Die sind in Zukunft sicherlich hilfreich :thumbup:
    Das mit den Kopfhörern muss ich nochmal ausprobieren, ich finde das Gewurschtel bei den Hörtests immer fürchterlich, und mag auch nicht, wie die Gesamtkonstruktion auf das Implantat drückt. Aber vielleicht ist das einfach Übungssache :)



    hier in Österreich gibt es leider keine Reha

    Keine Reha? Da weiß ich gar nicht, was ich sagen soll. Bekommst du bei den Anpassungen und Kontrollen denn Ratschläge und Anleitungen zum Training zuhause, oder musst du dir alles selbst erschließen ?(

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    EA am 19.1.2016

  • Hallo,

    es gibt entsprechende Kontrollen in den vorgeschriebenen Abständen, das betrifft aber nur den Sprachprozessor und die entsprechende Einstellung - dauert ca. 15 Minuten.
    Geübt wird NICHT !

    Ich war diese Woche bei einem OLSA Test, auch das war nach 15 Minuten erledigt. Nun habe ich erfahren, dass es auch für uns Österreicher die Möglichkeit einer Reha in Deutschland
    gibt, da muss der operierende Arzt ein Schreiben verfassen - dieses man dann bei der Krankenkasse einreichen und bewilligen lassen.

    Aber Du hast recht - ich bekam diese Woche ein paar Tips und Webseiten mit ensprechenden Übungen, die man Online machen kann.

    LG
    Olli

  • Ja, die Musike. Als ich mit CI zum ersten Mal wieder Supertramp - Even in the quietest Moment- gehört habe, klang das so fremd, weil ich so gut wie nichts wiedererkannt habe. Even in the was ??? Dabei habe ich sie früher sehr oft gehört, war bei denen im Konzert usw, kenne die Texte noch heute auswendig. Aber der Klang ???? Erst nach dem gefühlten hundertsten mal klingt es wieder fast wie früher. Warum fast, nun die Instrumente kann ich heute wesentlich besser hören als damals mit dem HG. Ich fördere auch bei mir aktiv die Musik, indem ich z.B, Saxophon spiele. Aber bekannte Musik hören? Immer und immer wieder anhören, dann wird es besser. Und zwar bei jedem Stück.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Ich habe gestern auch wieder mit meinen Musikern zusammen gespielt. Inzwischen das zweite Mal mit dem Theremin. Als sparsam eingesetzter Sound, mit kurzen Melodien und spacige Backgrounds ist das richtig gut gegangen. Aber nach einer knappen Stunde brauche ich wieder Ruhe.

    Aufgefallen ist mir, dass die elektrische Gitarre immer besser in meinen Ohren ankam, auch kann ich so langsam heraus hören, was der Bass macht. Es ist noch viel zu tun, aber vor einem halben Jahr hätte ich gar nicht dran gedacht, jemals überhaupt wieder etwas Musik machen zu können.

    Ich nehme mir jetzt immer einen Live-Mitschnitt nach Hause und übe dazu. Mir bleiben noch sechs freie Spuren, da kann ich gut Varianten proben. Mir gibt das jedenfalls wieder echten Auftrieb und ich kann nur jedem empfehlen: Musik hören, nicht übertreiben, anfangs nicht zu üppig instrumentiert, wenig Gesang und dann langsam steigern. Und wer selbst musiziert hat, wird das sicher auch wieder probieren wollen. Und das wichtigste ist, dass auch der Sprachbereich davon profitiert.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

    ____________________________________

    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

  • Hallo,

    Das Theremin finde ich auch faszinierend. Klingt (zumindest laut meiner Youtube-Erfahrung) ganz besonders im CI-Ohr. Ich würde sehr gerne mal eins live hören, bei meiner Suche kürzlich habe ich aber nicht besonders viele Gelegenheiten gefunden, um nicht zu sagen keine, die für mich einfach erreichbar gewesen wäre. Vielleicht sollte ein gewisser Sheldon dieses Instrument nochmal aufgreifen, um es ein wenig populärer zu machen ;) Viel Erfolg jedenfalls weiterhin, Magneto, beim Theremin spielen :)

    Grummelchen, ich trage das CI522 von Cochlear, und den Soundprozessor 920. Also keine besondere Elektrode oder so, bloß eben die ersten Wochen Soundprozessor mit Akustikkomponente :)

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  • Hallo Gerbera,

    dachte ich mir schon ;)

    Da ich auch beidseits mit Hybrid CI versorgt (Med-El) bin aber von einem Mikro im Schlauch noch nie was gehört habe konnte es fast nur Cochlear sein.

    Diese Problematik mit zu kurzem Schlauch für das Mikro gibt es bei Med-El nicht da hier mit Ohrpassstücken für den Akustikteil gearbeitet wird und da kann man die Schlauchlänge entsprechend einstellen :)

    Liebe Grüße
    Grummelchen

    rechts Med-El FlexEAS, OP August 2012, EA September 2012
    links Med-El FlexEAS, OP März 2014, EA 14.04.2014

  • Hallo Grummelchen,

    Liest sich, als wäre Med-el dann fürs Hybrid die bessere Wahl gewesen. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum das bei Cochlear nicht funktioniert, wenn es doch auch beim Hörgerät, oder ganz offenbar sogar bei anderen CI-Herstellern funktioniert :rolleyes:
    Mir wurde gesagt, das Problem sei, dass es ein Kabel ist, und kein Schallschlauch. Das könne man nicht kürzen. Das sind dann so Sachen, nach denen ich nicht zu fragen wusste, weil ich überhaupt nicht wusste, was für Möglichkeiten es gibt, und was für Probleme  ;) Aber ich bin glücklicherweise zufrieden so  :)


    Liebe Grüße, Lisa

    Links gut-hörend
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    Implantation am 16.12.2015
    EA am 19.1.2016

  • Nach langer Zeit mal wieder ein Beitrag... Auch mit meiner zweiten Reha-Runde bin ich nun fast durch. Die Anpassungen in dieser Zeit haben mir auf der einen Seite gut geholfen, weil der Klang mir nun lebensnaher erscheint, und vor allem lautstärketechnisch nun so weit ist, wie es scheinbar irgendwie geht. Der wichtigste Punkt für mich ist, dass ich die Töne jetzt praktisch nicht mehr im Gesicht spüren kann. Auf der anderen Seite fällt es mir, zumindest momentan, schwerer einige Laute zu unterscheiden, als mit älteren, aber weniger angenehmen Einstellungen. Alles in allem bin ich nun bei einem guten Kompromiss angelangt, und es heißt weiter üben, üben, üben :)
    Am 19.2. hatte ich ärgerlicherweise auf der implantierten Seite einen zweiten Hörsturz. So viel ist es gar nicht, von 10dB auf 40dB bei 250Hz, und von 65dB auf 75dB bei 500Hz (die 125Hz werden offenbar nicht überall geprüft?! Und der Rest ist ja eh jenseits von gut und böse). Es "klingt" für mich viel schlimmer, die guten Werte haben mich überrascht. Aber wenn sonst nicht mehr viel da ist, und man noch so gute Werte in einzelnen Frequenzen hatte, dann fällt das schon auf. Nun bekomme ich seit Freitag bis einschließlich morgen Prednisolon in die Vene, und dann wird das ausgeschlichen... Schon die zweite Cortisontherapie dieses Jahr. Im Januar hat mein Geschmacksnerv gesponnen :wacko: Aber ein anderer Therapieansatz scheint ja nicht zu existieren für Sachen im und ums Innenohr.

    Jedenfalls bin ich zwar genervt von der ganzen Prozedur (oder sind das bloß die Nebenwirkungen :whistling: ), aber grundsätzlich ganz entspannt - ich habe ja mein CI! Und wenn sich das Restgehör nicht erholt, wird die Einstellung, soweit es geht, angepasst. Ins Grübeln hat mich das allerdings schon ein bisschen gebracht - wäre dieser zweite Hörsturz auch ohne Implantation gekommen? Und wird mit jedem Vorfall ein nächster Hörsturz wahrscheinlicher, pendelt sich das jetzt ein, ca. alle 2 Jahre? Aber auch da gilt ja nun, das CI habe ich - und es bestätigt mir wieder, wie gut die Entscheidung damals in meinem Fall für mich persönlich gewesen ist :)

    Links gut-hörend
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