ZitatHallo zusammen,
Mein Name ist Karina, ich bin 34 Jahre alt, komme aus der Nähe von Frankfurt, bin Mutter von einem 2jährigen Sohn und 3 Hunden und seit 2009 selbstständig.
Schwerhörig bin ich seit meinem 2. Lebensjahr durch (wahrscheinlich) eine Überdosis Antibiotika geworden und trage seit meinem 3. Lebensjahr Hörgeräte. Anfangs lag der Hörverlust "nur" bei 70%, ich konnte mit Verstärker im Telefonhörer aber recht gut telefonieren und deutsche Spielfilme im Fernsehen ohne Untertitel verstehen. In den letzten 15 Jahren hat sich auch mein restliches Hörvermögen peu a peu verabschiedet. 2011 hat ein HNO-Arzt zu mir gesagt, er wundere sich, wie viel ich hören könne, obwohl ich nichts höre Tja, die Gabe des Lippenlesens und des den-Rest-sich-aus-dem-Kontext-zusammenreimens haben nach außen hin wohl tatsächlich den Eindruck erweckt, dass ich "gar nicht so schlecht höre". Leider muss ich mir jetzt eingestehen, dass ich mittlerweile verdammt schlecht höre. So schlecht, dass mein Lebenspartner mich manchmal aus nur 1 Meter Entfernung 3x ansprechen muss bis ich meinen Namen wahrnehme bzw. mich angesprochen fühle Meine Hörgeräte (Siemens) trage ich bereits seit 2005 und ich habe seitdem ca. 10 neuere Hörgeräte getestet. Keines davon hat mich so viel besser hören lassen, dass ich bereit war, das dafür nötige Kleingeld auszugeben. 2006 hatte mich schon bereits ein Akustiker auf das Cochlear Implantat aufmerksam gemacht und zu dem Zeitpunkt dachte ich mir: "Quatsch, sooo schlecht höre ich doch gar nicht" und "Ich lasse mir doch nicht freiwillig noch mehr im Ohr kaputt machen" und last but not least "auf gar keinen Fall, die Dinger auf dem Kopf sehen doch sch***** aus!" Letzteres wäre mir mittlerweile echt egal, denn ich ich möchte gerne wieder mehr hören, mehr verstehen, wieder telefonieren können, nicht immer so viel nachfragen müssen, vielleicht irgendwann mal einen in den Raum hineingeworfenen Witz sofort akustisch erfassen können, einen deutschen Film ohne Untertitel verstehen können und und und...!
Eure zahlreichen Beiträge in diesem Forum lese ich nun seit Mai und diese haben mich der Entscheidung für ein CI deutlich näher gebracht! Danke an dieser Stelle an alle, die sich die Mühe gegeben haben bzw. geben, über ihre Erfahrungen zu berichten! Bei vielen Beiträgen sind mir die Tränen gekommen, wenn über die Erfahrungen als Schwerhörige*r berichtet wurde... denn ich hatte nie Kontakte zu Schwerhörigen und habe hier zum ersten Mal gedacht: "Oh mein Gott, das ist ja genau wie bei mir, das kenne ich und genauso habe ich mich auch gefühlt!" Nun habe ich jedenfalls am 23. September einen Termin in Bad Nauheim wo ich auf meine Eignung als CI-Kandidat bzw. Blechohr hin getestet werde. Ich bin jetzt schon sehr gespannt...
Vielleicht sind ja noch mehr stille Leser hier, die sich bisher nicht in diesem Forum registriert haben und die ich in Bad Nauheim antreffen werde? Und ich freue mich natürlich, wenn ich die "alten und erfahrenen Blechohren" hier nach dem Seminar-Wochenende mit Fragen bombardieren darf
Liebe Grüße,
Karina