Hallo liebe Member,
ich bin ganz neu, 44 Jahre alt und bin gerade von meiner CI VU im CIC HNO Uniklinik Kiel zurück. Dort hat sich bestätigt, was meine HNO Fachärztin bereits gesagt hatte. Ich leide an einer hochgradigen, an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit, rechts stärker noch als links, jedoch mit einem erstaunlich guten Resthörvermögen im Tieftonbereich links und rechts ausreichend. Auf dem rechten Ohr empfiehlt man dringend ein CI. Nach einer kurzen Einleitung hoffe ich auf Euer Feedback zu meinen Fragen.
Im CIC Kiel hat es mir eher durchschnittlich gefallen. Recht altes Inventar, schmuddelige Teppiche und vor dem Eingang eine Kippensammlung auf dem Fußboden. Ich hoffe nicht, dass es im OP ähnlich aussieht. Vielleicht bin ich auch zu kritisch. Mein mir schriftlich bestätigter Termin um 8 Uhr ist leider versemmelt worden und so wurde ich nach energischer Intervention nicht wieder nach Hause fahren zu wollen, "netterweise" auf 10 Uhr dazwischen geschoben, was man der Ärztin leider auch anmerkte, denn die legte den Hochgeschwindigkeitsgang ein, war aber freundlich. Das Aufrufen der Patienten erfolgte durch unverständliche weil zu schnell und nuschelig gesprochene Lautsprecheransagen. Als ich drankam, wollte man gleich eine Einweisung von mir, ohne die könne man mich nicht aufnehmen und das habe man mir bereits im Dezember 2014 gesagt. ???!!! Nachdem ich komplett verwirrt war, hat sich mein Freund eingeschaltet und denen erklärt, dass ich das erstemal heute dort sei und auch nicht da bleibe. Dann stellte sich heraus, dass man die Unterlagen einer 70 jährigen Dame mit zufällig gleichem Nachnamen und fast identischem Vornamen vorliegen hatte. Was war ich froh, dass es kein OP Termin war und man mir nicht die OP der Dame spendiert hat... Leider konnten mir seitens Ärztin und Audiologen die folgenden Fragen später gar nicht gut beantwortet werden:
Wer kümmert sich um die Klärung mit der Krankenkasse wegen der Kosten ? Laut Ärztin "könne es nichts schaden, wenn ich bei der KK mal anrufe...und sage, dass ein CI indiziert wurde und wie es mit der Kostenübernahme sei. Zur Not könne sie (die Ärztin) denen noch einen Brief schreiben." Aha, welche Erfahrungen habt Ihr da gemacht ? Und wenn, würde ich der Kasse eine Mail schreiben und nicht anrufen.
Ich darf vorerst nur ein CI bekommen, obwohl ich mich auch an zwei gleichzeitig gewagt hätte, um wirtschaftlich gesehen nicht zweimal länger auszufallen. Nun soll es, wenn ich es mache, also eines werden und auf der anderen, linken Seite mein normales Hörgerät bleiben mit veränderten Einstellungen. Das Restgehör im Tieftonbereich soll auf dem CI Ohr erhalten bleiben, man hätte dann sogar die Möglichkeit von Cochlear, wahlweise das Hybridsystem zu nutzen. Frage: Links Bernafon Chronos 5 Nano RITE und rechts dann CI - spontan denke ich, das ist ungünstig mit Fernsehen und Musik hören, da ich dann doch nur mono auf CI höre und das ist mir zuwider. Wenn man also mit Streamern arbeitet, müßte ich ein Streamersystem für Bernafon und noch eines für das CI haben ? Das würde ich nicht sehr praktisch finden. Nimmt man da das CI ab und setzt sein altes HG wieder rein und schaut dann mit dessen Streamer fern ?? Was wäre, wenn man sich z.B. für das CI von Advanced Bionics entscheidet und sich dann auf dem unversorgten Ohr ein HG von Phonak anpassen ließe ( das dann wohl auf eigene Kosten). Kann man dann beides über den Compilot laufen lassen ? Das wäre doch sehr praktisch. Wie macht Ihr das ?
Verbessert denn ein CI in Kombination mit einem HG das Hören wirklich gut nach der Lernphase ? Ich habe Angst, mit dem unterschiedlichen Hören der unterschiedlichen Systeme nicht zurecht zu kommen. Mein großes Problem momentan ist das räumliche Hören und Hören im Störschall.
Noch eine letzte Frage, die gerne auch verschoben werden darf, wenn es hier nicht erlaubt ist:
Ich bin leider seit 21.07. arbeitslos und mein Schwerbehindertenausweis mit GdB 70 ist druckfrisch. Ich bin beim Rehateam der Agentur für Arbeit betreteut. Theoretisch also ein guter Zeitpunkt, die OP zu machen, finanziell natürlich unterirdisch, aber gerade zu schaffen trotz Krankengeld , was nach 6 Wochen ja gerechnet wird. Hatte jemand diese Situation schon mal ? Kannn man nach der Erstanpassung dem Arbeitsamt zur Vermittlung gleich wieder zur Verfügung stehen bzw Vorstellungsgespräche machen ? Ich kann mir das gar nicht so vorstellen, obwohl es super wäre. Meine Betreuerin beim Amt ist leider auch noch ganz neu und ich muss mir daher im Moment alles selbst erarbeiten was Infos angeht.
Ich werde mir die kommenden Tage ja grundsätzlich überlegen müssen, ob ich das CI will, die Prognose auf erheblich besseres Verstehen sei bei mir mit intensivem Training außerordentlich gut laut dem Audiologen.
Mein erster Eindruck der Klinik war eher nicht berauschend, aber es muss nicht unbedingt über die Qualität der OP etwas aussagen. Der Operateur führt pro Jahr mehr als 120 CI Implantationen durch. Leider gibt es ja im näheren Umkreis nichts anderes, wo man das machen kann.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein paar Rückmeldungen aus Eurer Erfahrung geben könntet.
Vielen Dank sagt
Caro