• Hallo bestager, für Meetings nutze ich jetzt einen Phonak Roger Pen mit 2x Roger X, ist sehr gut, einfach mitten auf den Tisch legen, nimmt die Stimmen sehr gut auf! Lese dazu in meinem Blog den Testbericht, in weakearsingermany. Teste das einfach mal, bin gespannt, was Du dazu sagst. Gruss, JH.

  • jh,

    dann bist du in 20 Jahren 67, da mußt du sowieso damit rechnen, daß das Renteneintrittsalter bereits über 70 angehoben wurde.

    Roger xx kenne ich nicht, weiß auch nicht mehr wie die ganzen Mikrofone hiessen, die ich die letzten Jahre ins Eck gepfeffert habe.

    Ich versuche es noch mals zu erklären.
    Mir bringt Lautstärke, akustische Nähe nichts, ich habe das Problem, daß ich gesprochenes und Inhalt nicht mehr gleichzeitig verarbeiten kann.
    Beispiel:
    Ich schaue TV mit Kopfhörer oder dem Audiokabel, ich schalte mental trotzdem ab, mir ist es inzwischen unmöglich, trotz der Optimierung einem Filmgeschehen noch zu folgen.
    Vielleicht hat jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Somit ist es mir im Beruf kaum noch möglich, komplexere Dinge überhaupt zu verstehen.
    Wenn der Prozess am Ende angekommen ist, habe ich bereits den Anfang wieder vergessen.
    Das ist seit einigen Jahren so, ob das mit dem Alter zusammen hängt, weiß ich nicht.

  • Mir kommen diese Probleme auch bekannt vor und lt. neuesten Studien gibt es auch Gründe dafür:
    Das Kurzeitgedächtnis leidet unter der Hörschädigung:


    noch ein Artikel dazu:

    rechts Med El Concerto Implantation 13.12.2013 EA am 16.01.2014 Opus XS
    links Med El Synchrony Implantation 17.06.2015 EA am 09.07.2015 Sonnet

  • Danke an Sir-Tobi für die aufschlußreichen Artikel. Gut daran ist auch, dass schon einige Tipps gegeben werden, die bei weitem sicher nicht ausreichen aber ein Ansatz sein können. Ich denke schon, Möglichkeiten gefunden werden, so dass man in Zukunft besser Verstehen kann, ohne all zu sehr auf dem Schlauch zu stehen. Man weiß ja mittlerweile auch, dass das Gehirn eben nur dann nicht abbaut, wenn es immer wieder was zum Lernen bekommt. Für mich ist das ermutigend, dass man durch seine Lernfähigkeit auch was für seine seelische Gesundheit tun kann.

    Bei mir ist mein Kurzzeitgedächtnis auch nicht das beste und ebenfalls habe ich das Problem Verstandenes zu behalten. Im Privaten passieren dann solche Situationen wenn der Gesprächspartner z.B. einen Nonensense-Gag rauslässt: während die anderen Leute darüber schallend lachen, ist man dann selbst noch krampfhaft dabei den informativen Gehalt des Gesagten zu erfassen. Ganz blöde ist das, wenn es dann auch noch der Lebenspartner ist, weil auf diese Weise die gerade angenehme Stimmung ruiniert ist, da plötzlich alle gereizt sind. ;(
    Beruflich bin ich da ganz froh, wenn es die Schriftdolmetscherdienste von Verbavoice gibt. Da hat hat man dann Zeit sich Stichpunkte zu machen und viele Dolmetscher löschen den Text nicht gleich, so dass man ihn später noch mal überfliegen kann.

    bestager: Ich verstehe, dass Du in vielen Dingen verbittert bist, weil sie nicht so laufen wie gewünscht und weil Du trotz Anstrengungen nichts zurückbekommen hast. Aber gewisse Sachen tun hier einfach unangenehm aufstossen: z.B. der Zwang den Du Dir bei Geburtstagsfeiern antust, die allgemein resignative und pessimistische Haltung im Berufstleben gepaart mit Kraftausdrücken (".. weiß auch nicht mehr wie die ganzen Mikrofone hiessen, die ich die letzten Jahre ins Eck gepfeffert habe."). Dadurch habe ich das Gefühl, dass Dein Problem nicht nur an der äußeren Situation liegt, sondern dass es Dir an Offenheit, Gelassenheit und Selbstbewußtsein mangelt, um durch das Leben zu ziehen. Vielleicht hatte ich bisher auch nur mehr Glück als Du, aber ich bin mir sicher, mit einer positiveren Lebenseinstellung gelingt mehr im Leben. Ansonsten nützt Dir nämlich Deine Wunschsitutation, möglichst bald im Vorruhestand zu sein, auch nicht mehr viel, weil Du weiter unglücklich mit Dir bist. Ich wünsche Dir jedenfalls sehr, dass Du wieder Freude am Leben findest. Vielleicht ist Dir der Psychotherapeut dabei eine Hilfe.

    links: wahrscheinlich von Geburt an taub; OP: 29.06.2015 Med El Synchrony + Standard Elektrode; EA: am 04.08.2015;
    rechts: seit 14 mehrere Hörstürze, ertaubt; OP: 29.06.2015 Med El Synchrony + Standard Elektrode; EA: am 04.08.2015;
    OP, Anpassung und Nachsorge im Krankenhaus Martha-Maria in München-Solln

  • Kann ich nur zustimmen.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • tele-nobbi,
    könntest du noch meine Frage beantworten ?

    Stalker70,
    Kraftausdrücke sind bei mir was anderes.
    Soll ich etwa weg gehen, wenn meine Frau ihren Geburtstag bei uns Zuhause mit ihren Freundinnen feiert ?
    Machst du das so ?

    Die Artikel sind gut, erklären einiges, aber nicht alles.
    Warum schaffe ich es nicht z.B. einem Krimi im TV zu folgen, selbst wenn ich mit Kopfhörer schaue ?
    Warum schaffe ich es nicht mehr logische Zusammenhänge in so einem Film zu begreifen ?
    Warum verstehe ich manche Wörter trotz Kopfhörer nicht ?

    Danke, der Psychologe wird mir helfen in Rente zu kommen.
    Ich bin nicht verbittert, ich habe jetzt ein Ziel.
    Ob es mir besser geht, schreibe ich dann hier, wenn ich es geschafft habe.

  • Nun, in kleineren Betrieben ist der Zusammenhalt meist größer als in großen Firmen, hier will jeder meist sich nur groß darstellen und alles Unangenehme wird kleingeredet. Bei Firmen, wo das Klima gepflegt und ok ist, stimmt meist auch die Zusammenarbeit und das Miteinander. Ich habe hier einfach das Gefühl, das hier so ziemlich alles aus dem Ruder läuft. Und das Verhalten dir gegenüber tiefere Ursachen hat und nicht primär an dir liegt.
    Gruß Norbert

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  • @Norbert,
    das Betriebsklima ist schon gut, unter den Normalhörenden.

    Das wir gepflegt auf:
    Ausflügen,
    oder nach dem Geschäft gemeinsam mal ein Bier in einer Kneipe trinken,
    gemeinsam Mittag in der Kantine (Horrorlärm....)
    bei Geburtstasfeiern,
    sonstigen Einladungen, z.B. Kindsgeburten,
    Teamentwicklungen,
    Einstand,
    Ausstand,
    Firmenjubiläum,
    usw.

    Genau, es wird überall gepflegt, wo ich nicht teilhaben kann.
    Das Netzwerk, um die sehr komplizierten firmeninternen Zusammenhänge zu verstehen, ist bei mir schon vor Jahren zusammengebrochen.
    Es existiert faktisch nicht mehr.

  • Wie wäre es, wenn du dich mal einer Selbsthilfegruppe anschließt, mit Hörbehinderten, besser CI Trägern oder dich mal hier mit einigen triffst. Das hilft dir ganz sicher, mal ein Gespräch unter Gleichbehinderten-ich meine die Hörschädigung.

    Ic hatte auch mal die gleichen Probleme, wie du und glaub mir es hilft, sich mal auszusprechen. natürlichen lösen sich die Probleme, Spannungen in sich selbst nicht von heute auf Morgen.
    Und versuche wirklich mal die Dinge positiv zu sehen, nicht alles zu persöhnlich nehmen. Über einiges hinweghören, -sehen. Ich glaube du nimmst einfach zuviel auf, frisst die Probleme in dich hinein und jetzt ist dein Maß voll.

    Nimm dir wirklich mal eine Auszeit und lass mal all die Sorgen wirklich hinter dir. Zuviel ist auch nicht gut.
    Ich habe das auch gehabt-lange gebraucht ohne Doc und es geschafft. Natürlich gibt es immerwieder Tiefpunkte, da muss man durch. Eine Nacht drüber schlafen und mal über andere Wege neu beginnen.

    Du bekamst schon viele gutegemeinte Vorschläge und Solltest dir wirklich mal etwas zu Herzen nehmen. Immer nur NEIN sagen, weglaufen, andere nicht akzeptieren bringt dich kein Stück weiter.

    Sorry wenn ich das jetzt so hart rausgeschrieben habe, aber leider ist es so im Leben. Natürlich hat sich die moderne Welt auch gewaltig verändert und ich arbeite in einer Behindertenwerkstatt-kein tolles Arbeitsklimma, weil alle da immer-jeden Tag ununterbrochen quatschen in voller Lautstärke. Selbst mal sagen-ruhe jetzt! bringt dort überhaupt nichts. Ich arbeite zum Glück nur 4h täglich dort und habe nachmittags noch eine Stunde einen schönen ruhigen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt, das ist dann der Ausgleich für mich.

    Auch ich muss oder besser selbst die geistigbehinderten und mehrfachbehinderten Kollegen müssen bis 67 durchziehen-für viele von ihnen noch viel schwerer. Oft müssen wir für große Betriebe von außerhalb (Montagearbeiten9 verrichten-für diese Leute immerwieder eine große herausforderung und Belastung, weil sie vom Kopf her das kaum schnell schaffen-umdenken können. Hier sind mehre über 60jährige in meiner gruppe, da gibt es täglich Zanks und Streits, weil sie das als schwer und unlösbar empfinden. Da frage ich mich auch, wie sollen sie dann mit 67 das noch schaffen, wenn sie das schon teilweise mit Mitte 50 nicht schaffen.

    Da hat unser Staat für solche Menschen ziemlich versagt. Denn behinderung ist ein so weitläufiger Begriff angefangen von uns mit den leichten Behinderungen aber klar im Kopf bis hin zu den obengenannten für die das noch viel schwerer ist, es bis zur Rente durchzuziehen. Sie habe keine Hörhilfen, außer ihre Rollstühle und für sie muss es noch viel schwerer sein!

    Also, Kopf hoch, du schaffst das und wirst auch in deiner Fa. dich wieder durchboxen können. Besorge dir Hilfen, sei es ein Schriftdolmetscher oder RogerPen oder von Cochlear..... sie bringen dich schon etwas weiter. :)

    LG
    Kerstin, die zur zeit auch viele Probleme auf Arbeit hat.

  • ich war erstaunt hier über die probl. des kurzzeitgedächniss zu lesen,nicht böse gemeint aber ich war auch erleichtert als ich das las...
    ich habe diese probl. seit einigen jahren auch wieder sehr stark...damals zu meiner hirntumorzeit,dann noch eine ganze zeit nach der hirn op....dann wurde es wieder besser,fast normal....vor ca 3 jahren fing so einiges wieder an,wurde immer schlimmer,therapie wurde gemacht,etwas besserte es sich, aber das hielt nicht lang,jetzt frage ich mich,ob meine probl. wirkl. nur von der hirn geschichte kommen,oder von den schlechten hören,oder beides zusammen...

    zu den prob. von bestager,
    das mit der selbsthilfegruppe, sich austauschen,ist ja alles ganz gut und schön, sein frust mal von der seele reden auch,aber im grunde bringt es ihm doch auch nichts sobald er seinen arbeitsplatz betritt wo sich ja scheinbar nichts ändert..
    gute ratschläge hin oder her,ja er hat hier ratschläge bekommen und jeder der um rat fragt ist ja auch froh und dankbar und hofft,dass das für ihn passende dabei ist manchmal klappt es ja auch, aber leider ist es nicht immer so......
    bei mir gibt seit jahren etwas was hölle pur ist und das ist nicht übertrieben,ich bekam auch ratschläge,die aber auch für mich keine lösung waren,ich im grunde vom regen in die traufe kommen würde....die meisten nehmen es mir übel, weil ich deren ratschläge nicht befolge, bekomme auch zu hören, steh dadrüber, denk nicht dran, stell dich nicht an, nimm dir das nicht so zu herzen,leicht gesagt wenn man nicht in der gleichen situation selber ist...irgendwann nach jahren kommt der punkt,da kann man nicht mehr, nimmt man es sich zu herzen und nimmt es nurnoch auf, wenn man tag tägl. jahr für jahr damit zutun hat,hat man irgendwann nicht mehr die kraft dies alles mal nicht aufzunehemen sondern nimmt es durchweg auf ....in sich rein fressen,klar tut man das nach und nach,dann redet man, erzählt, bekommt meinungen,auch ratschläge und wenn man die dann nicht befolgt ist man selber schuld,dann fragt oder erzählt man garnichts mehr und ab da frisst man es erst recht in sich rein... man kommt sich so vor, als wäre man nicht das,ich sage mal opfer sondern der täter....
    was für andere viell. gut erscheint,die aber nicht ganz genau in der situation sind, wie der bertoffene,muss für den betroffenen ganz und garnicht gut sein...
    ich will damit nur sagen,ich kann bestager verstehen,hat sein in sich rein gefressenes ja auch hier raus gelassen,viell. zu spät wer weiß,aber ob es wenn es viel früher gewesen wäre ,es was geändert hätte ?(

    Liebe Grüße und einen schönen Sonntag @all
    Charmaine

    Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt
    -------------------
    bis zum 23 Lebensjahr normal hörend...
    durch krankheit dann der verlauf,mittelgradig,hochgradig an taubheit grenzend,taub..
    rechts,op - 28.2.08 ; PULSAR-Opus 2 xs , EA.01.04.08
    links,op - 11.03.15 ; SYNCHRONY-Opus 2 xs , EA.07.04.15

  • Ich bin in einem Schwerbehindertenverein.
    Das ist zwar kein Schwerhörigenverein, aber dort sieht man einiges wesentlich pragmatischer.

    Der Faden ist genau so gelaufen, wie ich es von Anfang an nicht wollte.
    Ich soll mich wieder mal noch mehr verbiegen, obwohl ich das schon jahrelang gemacht habe.

    Ich habe noch keinen einzigen tot unglücklichen Frührentner getroffen.
    Ihr ?
    Die sind alle heilfroh, daß sie es endlich hinter sich haben.
    Auch bei mir im Geschäft, die können es kaum erwarten endlich 57 und weg zu sein, obwohl sie kerngesund sind und keinerlei Probleme haben.
    Das alles ohne Abschläge.

    Manchmal habe ich das Gefühl, daß man in manchen Gesellschaften nur noch akzeptiert wird, wenn man von der Brücke springt.
    Das ist sehr traurig.
    Den Gefallen werde ich aber nicht machen.
    Ich melde mich wieder, wenn ich es geschafft habe in Rente zu sein und wenn es Jahre dauert.

  • Tu das, wenn es so weit ist. Wieviel Leute habe ich da um mich, die kerngesund sind und demnächst in Rente gehen
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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  • Hallo, bestager,

    Du hast eine Entscheidung getroffen, die für Dich wahrscheinlich die Beste ist, nämlich in Frührente zu gehen! Ich hoffe, Du schaffst es, ich drücke Dir beide Daumen! :thumbup:

    Ich habe mir den ganzen Threat noch mal vorgenommen und kann manches sehr gut nachempfinden, das ausgelacht werden unter den Kollegen, wenn man etwas vermeintlich Witziges gesagt hat und es eigentlich nur nicht richtig oder nur teilweise verstanden hat und die zermürbende und ermüdende Arbeit, wenn mehr Personen durcheinander sprechen und man selbst den Faden verliert oder eben Pflichtfeiern, bei denen man unbedingt dabei sein muss, obwohl man genau weiß, das man selbst nur bedingt folgen kann.

    Genau bei dem Punkt möchte ich einsteigen!
    Aus dem im threat Geschriebenen ist nicht bekannt, ob Du im Einzelgespräch gehörmäßig und kognitiv (hören und verstehen) mithalten kannst.

    Meine Erfahrung mit der Schwerhörigkeit hat mich diesen Weg gehen lassen und er war für mich erfolgreich, da ich im ruhigen Umfeld im Einzelgespräch besser punkten kann!

    Ich habe mir pro Feier ein paar Gäste, ob nun mir bekannt oder unbekannt egal, ausgesucht, die ich in eine ruhige Ecke gebeten und denen dann erklärt habe, was es damit auf sich hat. Es haben sich dort die tollsten "Gespräche" abgespielt, war für beide Seiten eine Bereicherung, auch wenn ich nicht immer alles super verstanden hatte, aber immerhin, wenn der Gegenpart mitspielt, geht Vieles!

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall für Deine weitere Reise das nötige Quäntchen Glück, damit Du wieder ein einigermaßen "normales" Leben in Würde verbringen kannst.

    Mit herzlichen Grüße

    Michael

  • Um nochmal auf das Kurzzeitgedächtnis zurückzukommen,


    ich war sehr überrascht als ich bei einem Hörtrainingsseminar des BayCV von der Audiologin den Zusammenhang zwischen Kurzzeitgedächtnis und Hören lernte.

    Da hatte ich das absolute AHA-Erlebnis und nun trainiere ich ganz bewusst und lasse mich nicht frusten, wenn mir manches nicht mehr auf Anhieb einfällt, was mir früher nie passiert wäre.
    Und das hängt sicherlich auch mit meiner persönlichen Verfassung/Belastung zusammen.
    Aber wie ich hier lese, bin ich nicht damit alleine  :thumbup:


    Grüße
    Sigrid


    schwerhörig nach Masern 1962
    HG seit 1964
    Hörsturz 2000
    bilateral CI von Cochlear: Okt. 2007/Nov.2008, N6 seit 29.11.2013

  • Seufz..... eben hatte ich einen Text geschrieben und ist beim absenden verschwunden, da ich nicht bemerkte, dass ich automatisch ausgeloggt war.

    Hallo,

    jeder wird je nach Situation an Grenzen stossen. Letztendlich liegt es an div. Umstände zb. Hörbiografie, Erwartungshaltung, Selbstbewusstsein, Kommunikationstaktik, Mitmenschen und von Hörende Umfeld wird von uns erwartet „Du hast HG/CI und solltest eigentlich verstehen können, da die Gesellschaft so anpreisen tut“, Druck dass man doch bitte zuhören soll, etc.
    Es gibt Hörgeschädigte die stellen an sich und Mitmenschen Anforderungen
    - ich muss überall dabei sein
    - jetzt muss ich alles verstehen, damit ich nicht noch 3 mal fragen muss
    - Hörende sollen Kommunikativ entsprechend auf uns einstellen (ist eigentlich berechtigt – aber denke kommt auch auf die Situation an)

    Mir wurde auch schon gesagt, wieso klappte letztes mal Kommunikativ gut und heute plötzlich nicht – Hör doch mal zu, dann würdest Du auch verstehen was gesagt wird etc.
    Das alles kann man beliebig ergänzen was man sonst noch als Hörgeschädigte erlebte.

    Jedoch musste ich auch die andere Seite erfahren, nachdem 2 Personen aus Bekanntenkreis schwerhörig wurden. Eine davon wollte mich damals immer wieder belehren, dass ich einfach nicht zuhören würde – dass zb im Bowlingscenter die Kommunikation anstrengender sei, galt einfach nicht. Dann meinte betreffende Person eines Tages zu mir „Hier ist mir zu laut und verstehe nix mehr“.... ich dann salopp „Aha und jetzt stell Dir vor ich höre noch schlechter und sollte hier Dich immer verstehen“ …... Da ging Ihr quasi das Licht auf und entschuldigte sich bei mir – seitdem klappt die Kommunikation bestens.
    Eine andere Bekannte ist eine ältere Frau und meinte immer zu meiner Mutter wie Sie mich bewundern würde, dass ich trotz Schwerhörigkeit dies und jenes tue, alleine verreise usf. Auf einer Feier sprach mich die Frau an und gingen woanders hin und wollte von mir wissen ob ich auch hier und da so meine Grenzen habe, was ich auch bejahte. Das Gespräch verlief sehr gut und der Erfahrungsaustausch war auch interessant. Aber auch hier sagte ich nur, früher hattest Du Dir keine Gedanken gemacht, wie es mit Hörgeschädigte Kommunikativ läuft etc. Ich konnte beide nicht verübeln, denn die meinten es nicht böse und vor allem woher sollten die das auch wissen, dass jede Hörgeschädigte individuell ist.
    Hier schreiben auch einige Spätertaubte und kann mir denken, dass Ihr zuvor ebenso so gut wie gar keine Gedanken machten wie es ist wenn man SH, GL ist und vor allem welchen Kommunikationswege es gibt, dass HG/CI nicht das bringen was die Werbung anpreisen tut!

    Hörende wissen oftmals nicht wie man mit uns kommunizieren soll und die meisten meinen es nicht böse. Das schlimmste ist wenn innerhalb der Familienkreis die Akzeptanz nicht da ist oder der Druck aufkommt, jetzt muss Du bei dieser und jene Feier dabei sein obwohl die Familienmitglieder wissen, dass die Kommunikation für uns Hörgeschädigte anstrengend sein kann. Ich selbst tue mir das nicht mehr pernament an – falls mir zuviel wird ziehe ich mich zurück oder fahre heim oder wenn um erweiterte Familienmitglieder handelt bleibe ich ganz fern.
    Im Beruflicher Situation hatte ich früher an Betriebsausflüge teilgenommen. Jetzt nehme ich so gut wie gar nicht mehr daran teil, vor allem wenn ich weiss, dass ich von Ausflugsziel nicht ohne weiteres heimfahren kann.

    Wir Hörgeschädigte sollten immer im Hinterkopf haben, dass das Hörende Umfeld gar nicht nachempfinden kann und daher leider immer wieder in Vergessenheit gerät – für uns ist das immer wieder nervig, da wir fast täglich damit konfrontiert werden. Anderseits diejenigen die unter Hörgeschädigte sind – sei es in SHG, SH-Verein, GL-Verein – gehen auch oftmals den einfacheren Kommunikationsweg, da sonst alles andere zu anstrengend wird.
    Unter Hörgeschädigte läuft die Kommunikation auch nicht alles bestens, da je nach Hörstatus, Kommunikationstaktik, Wortschatz wiederum individuell verlaufen kann. Jeder sucht sich den „einfachsten“ Gesprächspartner/Kommunikationsweg heraus. Es gibt Hörgeschädigte (logischerweise nicht alle) wo ich denke mit Gebärden, Kommunikationstaktik, zusätzliche Hilfsmittel könnte man versuchen, aber hier bekam ich zu hören, wieso sollte ich das nutzen / ich brauche dies und jenes nicht......

    Für mich persönlich....... im Ausland mache ich oftmals gute Erfahrungen zb. In Frankreich am Bahnhofschalter hatte ich trotz geringe Englischkenntnisse und Wörterbuch alles auf dem schriftlichem Wege kommuniziert. Bahnmitarbeiter am Schalter antwortete mir ebenso auf schriftlichem Wege. Bei weiteren Fragen/Info brauchte ich mich nicht in der „Schlange“ neu hinten anstellen sondern liessen mir vor sobald ich meine Fragen/Info schriftlich erledigt hatte um erneut den Bahnmitarbeiter vorzulegen. :D

    In der Reha Bad Berleburg (trug ich noch kein CI, konnte aber mit HG einigermassen verständigen) dachten die Hörende Mitpatienten, dass ich GL sei, weil ich oft mit GL zusammen war und beim Wandern ich für GL ein wenig dolmetschte. Beim Cafe sprach mich plötzlich Hörende Patienten an und meinte „Sie sind gar nicht GL“ - Ich antworte nein, bin schwerhörig und habe auch nie behauptet dass ich GL sei. Von da an wurde ich an einigen Abende im Aufenthaltsraum hin und wieder gefragt wie das Leben der GL/SH so aussieht – wie die wach werden – ob Auto fahren kann – etc. Lies denen wissen, dass die ruhig GL anstupsen können und dann wird man sehen ob mit kommunikation klappt ggf. schriftlich probieren. Am Ende hatten wir mit vereinzelte Mitpatienten guten Kontakt. Wenn das überall so laufen würde, wäre das super – aber leider sieht im Alltag anderes aus. Glaube liegt auch daran, dass wir oftmals als einzigte Hörgeschädigte im Berufsleben und im Alltag sind und das wird viel schneller vergessen.

    Ich kann manche dennoch verstehen, dass irgendwann – vor allem im Beruflicher Situation die Resignation eintritt. Denn auf Dauer ist es anstrengend wenn man immer wieder gegen die „Windmühlen“ treten muss, mit der Zeit wird man auch müde.
    Am Ende muss jeder für sich selbst wissen wie man den Weg weiter gehen will und hoffen, dass dann damit glücklicher wird. Letztendlich ist dies ebenso individuell, da auf das Alter, Berufsjahre, Kollegialle Umfeld, Familiäre Situation, Finanzielle Situation etc. abhängt. Zu guter letzt die Gesundheit sollte nicht auf Dauer darunter leiden und etwas Gelassenheit sollte auch gelernt werden, dass man sich selbst nicht immer wieder unter ständiger Druck setzen tut.

    Was die Merkfähigkeit anbelangt, ist schon was dran. Ich merke dies meistens im Beruflicher Situation.

    Gruß
    Sandra

    Einmal editiert, zuletzt von Sandra (3. August 2015 um 21:22)

  • Hallo bestager,

    ich drücke dir ganz fest die daumen für deinen weg zur frührente,auf das alles klappt...

    Liebe Grüße
    Charmaine

    Es gibt keinen Weg, der nicht irgendwann nach Hause führt
    -------------------
    bis zum 23 Lebensjahr normal hörend...
    durch krankheit dann der verlauf,mittelgradig,hochgradig an taubheit grenzend,taub..
    rechts,op - 28.2.08 ; PULSAR-Opus 2 xs , EA.01.04.08
    links,op - 11.03.15 ; SYNCHRONY-Opus 2 xs , EA.07.04.15

  • Ein sehr schöner Bericht,
    danke Sandra :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:

    Grüße
    Sigrid


    schwerhörig nach Masern 1962
    HG seit 1964
    Hörsturz 2000
    bilateral CI von Cochlear: Okt. 2007/Nov.2008, N6 seit 29.11.2013