Schmerzen beim Hören

Hallo Seibaer,

ich habe die gleichen Probleme.
Bei mir wurden auch 2 Elektroden abgeschaltet, weil ich durch diese Schmerzen bekam.
Das ging aber erst nach ca. 2 Jahren Nutzung des CIs los.
Mir wurde das mit Nervenbahnen, die sich in der Nähe befinden, und die da reagieren erklärt.
Der Auslöser war bei mir aber kein überhöhter Lärmpegel, sondern ein ganz bestimmtes Geräusch.
Kunststoff auf Keramik, wie es oft im Bad passiert, das war der Initiator.
Dann hatte ich bei immer mehr Geräuschen Schmerzen, bis die Elektroden abgestellt wurden.
Letztendlich hat auch bei mir das Sprachverstehen gelitten.
Denn das gesamte Lautstärkenniveau mußte heruntergeregelt werden.
So ist es bei mir nicht mehr möglich, das gesamte Potential des CIs auszuschöpfen.
Was sich meiner Meinung nach vor allem im Störlärm bemerkbar macht.

Oh, das klingt ja garnicht gut, aber ich wünsche euch, dass es genauso wieder andersherum kommen kann und die Elekroden wieder eingeschaltet werden können.
Gruß Norbert

Die Schmerzen sind halt schon ordentlich.
Als damals der Techniker das bei mir testete, um rauszubekommen um welche Elektroden es sich genau handelt, da bin ich fast vom Stuhl gesprungen.
Nochmals anmachen festzustellen ob es wieder geht...... ist halt eine riskante Sache.
Vielleicht gehe ich es demnächst mal an, bei mir soll die Reha für die Einstellungen sowieso verlängert werden.

Impedanzen können besser, also niedriger werden mit geringeren Stimulationsraten.

Wenn die besagten Elektroden schon so viel Strom brauchen, bis überhaupt einigermaßen laute Töne hörbar sind, scheinen mir auch Schmerzen logisch möglich.

Greetz
Martina

Seibaer

Zu deinen technischen Fragen kann ich nichts beitragen.
Aber wir sind nicht alleine, ich kenne eine Frau, die hat so große Probleme mit der Stimulation durch die CIs, daß sie die deshalb nur zeitweise benutzen kann.
Übrigens habe ich das auch am Anfang so gehandhabt, die CIs mehrere Tage beiseite gelegt, wenn ich die Schmerzen bekam.
Mußte mich natürlich krank schreiben lassen, aber spätestens wenn es ins Krankengeld geht, wird die Krankenkasse rührig und die Klinik fürchtet um ihren Ruf.
Wenn sich die Nerven dann beruhigt haben, ging es wieder für eine Zeitlang, bis mir irgendwann wieder dieser Initialton wiederfahren ist.
Kunststoff auf Plastik "Knall!", das läßt sich leider nicht ständig vermeiden.
In den Foren taucht ab und an immer mal wieder jemand auf, der von dem Schmerzproblem berichtet.
Also alleine sind wir wirklich nicht.

Wenn es zuviel und zu anstrengend wird, schalte ich auch schon mal alles runter und leg es ab.
Gruß Norbert

Ich habe heute über dein/euer Problem mit meinem Mann gesprochen und uns zurückerinnert.
Ich ertrug es am Anfang nicht, Geschirrklappern, im Topf rühren, Staubsaugerlärm auszuhalten.
Zu der Zeit habe ich von einer Frau gelesen, die ähnliche Probleme hatte, und zum Schluss schrieb: Geschirrspülmaschine ausräumen werde ich nicht mehr.
Nun, das habe ich mir gemerkt und räume die Spülmaschine aus, nachdem ich die SP´s ins Bett gebracht habe(=Trockenbox).
Heute macht mir das alles gar nichts mehr, nur, wenn ich keine Lust mehr habe auf Hören, kann ich die Dinger weglegen, und schlafen kann ich auch überall zu jeder Zeit,
sogar im Schnarchsaal in Pilgerherbergen auf dem Jakobsweg!!!!!
Das Hören verändert sich im Laufe der Zeit, deshalb ist eine jährliche Einstellung immer gerechtfertigt, auch wenn sie sehr teuer ist.

Hallo Martina.

Zitat von Martina

Impedanzen können besser, also niedriger werden mit geringeren Stimulationsraten.

Das finde ich sehr interessant. Woher hast Du diese Information?
Sind das Erfahrungswerte der Kliniken, oder wird das irgendwo beschrieben?

Herzliche Grüße, Peter

Das fällt mir jetzt gerade ein.
Bei mir wurde die Pulsrate auch heruntergefahren, wegen der Schmerzen.
Ich hatte bis zur Elektrodenabschaltung die Schmerzen nur bei dem Implantat, das mir zuerst, 2006 eingepflanzt wurde.
Also das Problem besteht bis jetzt nur einseitig.
Aber wie geschrieben, ging das erst nach ca. 2 Jahren los.
Auf der anderen Seite mußte inzwischen eine Elektrode ausgeschaltet werden, weil da plötzlich ein Kurzschluß aufgetreten ist.
Mir unverständlich, wie plötzlich so was auftreten kann ?
Ja ich komme zurecht Seibaer, aber bin im Störlärm halt sofort überfordert.
Das ist schlimmer als früher, als ich noch einseitig mit Hörgerät versorgt war.
Gerade hier im Großraumbüro mit streckenweise Puplikumsverkehr ist das oft für mich die Hölle.
Bin halt abends total fertig deswegen.

Wenn es einem zu laut wird, würde ich die Geräte auch leiser stellen. Als meine Geräte mal recht laut eingestellt waren mit entsprechend geringeren Akku-Zeiten, habe ich auch mal über ein, zwei Jahre hinweg die Lautstärke bei den Einstellungen jedesmal immer einen Tacken zurücknehmen lassen. Das geht durchaus, wenn man es nicht übertreibt.

Wenn ich das mit Bestager im Großraumbüro lese, muss ich an meine neuen Naida Q70 von AB denken, bei denen es ein spezielles Störschallprogramm gibt. Da wird das Hören nach der Kopfausrichtung bestimmt und die Sprache herangezoomt. Das hat sich in den ersten zwei Wochen meiner Testphase schon mal im Auto und bei Starkwind bewährt, muss ich sagen. Man hört dann etwas gedämpfter, versteht aber die anderen Gesprächsteilnehmer besser, in deren Richtung man schaut.

Hallo Peter,

Miriam ist mir ja schon zuvorgekommen.
Es stimmt, was sie schreibt. Bei mir haben die geringeren Impulse die Impedanzen schnell und dauerhaft beruhigt.
Lt. DHZ sind diese Probleme vorwiegend bei AB-Trägern aufgetreten, vereinzelt eben auch bei Cochlear wie bei mir.
Ich habe mir übrigens im Herbst auf der Gegenseite dieselbe Rate einstellen lassen, obwohl da überhaupt keine Probleme vorliegen, einfach zwecks Seitensymmetrie, von 3500pps auf 1200pps - und es gab da keine Klang- oder Hörverschlechterung.

Greetz
Martina

Zu laut sind die Geräte nicht gewesen.
Das ist nicht das Problem.
Bestimmte Elektroden, bestimmte Töne, zu hohe Pulsrate, das war das Problem.
So viel ich weiß, ist bei mir pps unter 1000 eingestellt worden.
Wegen des automatischen ausrichtenden hörens auf Sprache, da habe ich ja Hoffnung auf das neue N6.
Nur wird es noch lange dauern, bis mir die Krankenkasse die bezahlt.

Das Problem hatte ich mit dem Freedom, meist beim Wetterwechsel-warm zu kalt oder im Winter. Jetzt habe ich es schon eine Weile nicht mehr (letztes im Frühsommer, da trug ich noch den Freedom)und werde das mal mit dem N6 beobachten.
Auch ich muss sagen, das es nur beim erstoperiertem Ohr war, damals noch mit großem Schnitt und ich dachte immer es sind Narbenschmerzen.

LG
Kerstin

So nebenbei zeigt sich auch noch, dass eine hohe Rate nicht immer besser ist. Bei Medel Opus sind es ja 50000pps, aber muss ja nicht immer ein Vorteil sein. Als bei mir höher eingestellt wurde, habe ich keine Verbesserung gemerkt.
Gruß Norbert