Probleme mit der Begutachtung durch den MDK

  • Hallo alle zusammen,

    ich war lange nicht mehr aktiv hier, habe aber jeden Tag gelesen.

    Ich möchte mal zu meiner aktuellen Situation was schreiben. Vielleicht hat der ein oder andere noch einen Tipp für mich.

    Ich bin 39 Jahre, auf dem rechten Ohr gehörlos seit Geburt und auf der rechten Seite habe ich ca. 10% Gehörverlust.

    Ich war in 04/14 bei einem CI-Screening im DHZ und habe von denen eine Empfehlung für ein CI rechts bekommen. Ich sollte einen Kostensicherungsantrag bei der KK stellen. Das habe ich getan. Ich bekam eine Ablehnung. Dagegen habe ich Widerspruch eingelegt, mit einer Begründung vom DHZ. Wieder eine negative Beurteilung seitens des MDK. Mit meinem SB von der KK bin ich so verblieben dass ich das CI-Entscheidungsseminar in der Rehaklinik in Bad Nauheim besuche. Wenn ich von dort noch Untersuchungsbefunde bekomme könnte ich diese einreichen und meinen Fall erneut prüfen lassen. Von Nauheim habe ich auch eine Empfehlung pro CI rechts bekommen und die Aussage "Sollte Sie noch einen negativen Bescheid bekommen klagen Sie dagegen das werden Sie auf jeden Fall gewinnen. Die KK muss zahlen"

    Jetzt habe ich überlegt, dass Hannover ja sehr weit weg von uns ist und ich zumindest am Anfang verstärkt wg. Einstellungen und Hörtraining etc... öfter die Klinik oder das CI-Zentrum aufsuchen muss, dass ich mir eine wohnortnähere Klinik suche. Ich bin bei Essen oder Bochum gelandet.

    In Bochum sieht der Oberarzt keine Chance gegen die negative Beurteilung des MDK anzugehen.

    Ich bin momentan sehr verwirrt. Warum sagen 3 Fachleute klagen Sie Sie gewinnen und der in Bochum sieht keine Chance? Wie würdet ihr euch verhalten?
    Mit der KK habe nach Nauheim noch nicht wieder Kontakt gehabt. Mir fehlt noch der Arztbrief aus Nauheim. Zudem habe ich noch eine Stellungnahme von mir persönlich vorbereitet. Warum ich das CI haben möchte und welche Vorteile ich davon erwarte.
    Außerdem habe ich noch Kontakt zum VdK hier vor Ort hergestellt zwecks evtl. rechtlicher Vorgehen.

    ??????

    Tina implantiert rechts 07.07.17 EA 10.08.17 mit
    Sarah (*04/03) 1. CI seit 04/07; 2. CI seit 02/08 aktiv
    Carina (*09/05)

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen,

    zunächst einmal möchte ich dich willkommen heißen.
    Zu deinen Fragen komme ich gleich, aber erst mal eins nach dem anderen... und das beinhaltet auch auch paar Fragen meinerseits.

    Ich nehme an, dass du gesetzlich versichert bist, oder?
    Wobei... der MdK wird nun auch zunehmend bei privat versicherten Patienten eingeschaltet....

    Welche Probleme hast du genau durch das einseitige hören? Kannst du diese klar benennen?

    Ansonsten ist es bei der gesetzlichen Krankenkasse so, dass diese dem Grundsatz folgen müssen, eine bestehende Behinderung / Einschränkung bestmöglichst auszugleichen bzw. sofern ein Ausgleich nicht möglich ist, die Einschränkungen bestmöglichst abzumildern.
    Wenn du also -- bis auf "ich höre auf der Seite nichts, aber eigentlich stört es mich nicht" -- keine Einschränkungen hast, ist die Ablehnung des MdK dahingehend richtig. Da ich aber mal davon ausgehe, dass es halt nicht nur ein "kleiner Störfaktor" ist, sondern du tatsächliche Einschränkungen hast, die auch dokumentiert werden können / worden sind, so gilt dieser Grundsatz.
    Die Ärzte haben bei dir festgestellt, dass ein Ci die einzige Möglichkeit darstellt, diese Benachteiligungen auszugleichen. Das scheint ja schon einmal Fakt zu sein.
    Aber wie du schon erfahren hast: Recht haben und Recht bekommen, sind nicht immer einerlei.
    Daher raten dir die Ärzte auch, gegen die Entscheidung der Krankenkasse (nicht der MdK lehnt ab... der MdK spricht nur eine Empfehlung aus, an die sich die Kasse sich orientieren kann, aber nicht muss!!!!) zu klagen.
    Zum Thema Klage kann ich (leider) aus persönlicher Sicht etliches beisteuern. Klageverfahren sind langwierig, die gegnerische Partei kommt mit Falschaussagen und einer dicken Portion Zermürbetaktik.
    Wenn du bereit bist, dennoch zu klagen und auf dein Recht zu pochen, so solltest du gute Ärzte, die dir entsprechend gute Begründungen / Atteste schreiben, an der Seite haben.
    Bochum hat dir somit durch die Blume mitgeteilt, dass sie dazu nicht bereit sind. Sie raten dir von einer Klage ab, somit müssen sie auch nicht mit Attesten, ärztlichen Stellungnahmen etc. behilflich sein.
    Wie sieht es denn mit Essen aus, warst du da schon?
    Woher kommst du denn genau? Weisst du schon, welches CI du haben möchtest, d.h. welche Firma?

    Ich selbst komme aus dem östlichen Ruhrgebiet (Nähe Dortmund) und kann spontan eine Klinik hier in der Nähe empfehlen, nämlich Hagen. Allerdings implantieren sie dort nur Cochlear.
    Bochum habe ich persönilch selbst schlechte Erfahrungen gemacht; sie haben damals (ok, ist nun schon mehr als 10 Jahre her, seitdem hat sich etliches geändert) eine Implantation abgelehnt, "da sie nicht wüssten, wie gut ich mit dem CI hören werden würde und sie es so vor den Kostenträgern nicht rechtfertigen können, mich zu implantieren".
    Essen kenne ich vom Hören-Sagen, habe da sowohl gute als auch nicht so gute Erfahrungen im Laufe der Jahre erzählt bekommen.
    Dortmund scheidet absolut aus; du kannst ja mal hier im Forum etwas suchen, dann wirst du einen Bericht von mir finden: ich war dieses Jahr dort stationär und bin dort sowas von schlecht behandelt worden, dass ich jedem hörgeschädigten Menschen abrate, in die Klinik auch nur einen Fuß zu setzen!

    Kommst du eher aus dem westlichen Ruhrgebiet, so kann ich dir die Klinik in Köln empfehlen, von der ich bisher viel Gutes gehört habe. Düsseldorf ist noch -- ähnlich wie Hagen -- im Aufbau, aber hat sich auch schon einen recht guten Ruf aufgebaut.


    Eines gibt es jedoch noch zu bedenken: es gibt Kliniken, allen voran die MHH, die mit diversen Krankenkassen Verträge geschlossen haben. Ich weiss nicht, bei welcher Krankenkasse du versichert bist, aber es gibt so genannte Rahmenverträge oder Pauschalverträge: wenn die Ärzte die Indikation stellen, dann wird implantiert, ohne dass der Patient vorher eine Einwilligung der Kasse benötigt. Das scheint ja bei dir zumindest bezüglich der MHH nicht so gewesen zu sein, denn du hast ja von dort gesagt bekommen, dass du dich um eine Kostenübernahme kümmern sollst. Dennoch möchte ich dir diesen Tipp an die Hand geben, vlt fragst du in den für dich in Frage kommenden Kliniken nach diesem Vertrag.

    Ansonsten wünsche ich dir viel Erfolg bei der Klage!

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo Tina,

    eine kleine Ergänzung zu Muggels Ausführungen: Hagen beantragt selbst bei der KK. Wenn sie sagen, ein CI ist indiziert, gibt es kaum Schwierigkeiten.Nie will ich lieber nicht sagen. Sieh dich einfach je nach Wohnort bei den von Muggel vorgeschlagenen Kliniken um.

    @ Muggel
    Die Bewilligungspraxis hinsichtlich einseitiger CI - Versorgung hat sich grundlegend geändert. Auf dem Symposium in St. Wendel wurde ausführlich darauf eingegangen. Neben dem Recht auf zweiseitiges Hören stehen jetzt auch Erkenntnisse im Vordergrund, warum das zweiseitige Hören so wichtig ist. Nur ein Beispiel: Selbst bei wesentlich älteren Personen geht man davon aus, dass ein CI sich positiv auf den Gesamtzustad auswirkt, da durch besseres räumliches Hören eine verbesserte Raumwahrnehmung entsteht und so sogar Stürze verhindert werden können. Aber eins wollen wir nicht vergessen, dadurch das Menschen wie du das Recht aus zweiseitiges Hören vor Gericht erst durchgesetzt haben, ist die neue Rechtslage erst ermöglicht worden.

    LG
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

    • Offizieller Beitrag

    Huhu,

    danke, Marion.
    Ich glaube dir die auf dem Symposium hervorgebrachten Erkenntnisse sofort!
    Das Problem ist aber in meinen Augen, dass es noch nicht durchgedrungen ist bei den Ärzten oder den Kostenträgern.
    Noch ist halt die einseitige Versorgung bei normalhörigem Gegenohr -- soweit ich weiss -- eine Kann-, keine "Muß"-Versorgung, dh die Kostenträger können znd lehnen es gerne ab, da es noch kein allgemeingültiges BSG Urteil dazu gibt.

    Ungeachtet dessen gebe ich dir natürlich recht, die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen und könnten Tina vlt bei ihrem Kampf helfen!

    Grüße,
    Miriam

  • Servus...

    Bochum habe ich persönilch selbst schlechte Erfahrungen gemacht; sie haben damals (ok, ist nun schon mehr als 10 Jahre her, seitdem hat sich etliches geändert) eine Implantation abgelehnt, "da sie nicht wüssten, wie gut ich mit dem CI hören werden würde und sie es so vor den Kostenträgern nicht rechtfertigen können, mich zu implantieren".

    ... wenn man diese zehn Jahre so liest verdreht es wie ein Fähnchen im Wind die Beiträge. 8o

    Konnte man seinerzeit nicht oder kann man heute vorhersagen was nach einer Op over the top ist?

    Aber Köln ist jetzt Ruhrgebiet. :D

    Grüße....

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Toni,

    ich habe extra bewusst geschrieben, dass meine Erfahrungen länger zurück liegen und daher mit Sicherheit nicht mehr up to date sind. Was also soll das nun?
    Und nein, auch heute weiss man nicht, wie gut einer nach der Implantation mit einem CI hört. Deswegen fand ich die Aussage damals auch so komisch; neben einer Vielzahl anderer Aussagen. Warum darf ich nicht mitteilen, dass ich mit Bochum schlechte Erfahrungen gemacht habe?? Wer iwo gute Erfahrungen macht, darf doch diese auch hier mitteilen!

    Köln ist Rheinland, aber vom Ruhrgebiet gut aus erreichbar, insbesondere im Vergleich zu Hannover! Ich wohne östliches Ruhrgebiet, benötige gut 2.5 Stunden nach Hannover; in Köln bin ich in gut 1.5 Stunden. Und behauptet, dass Köln zum Ruhrgebiet gehört, habe ich auch nicht!

    Grüße,
    Miriam
    PS: Wenn mir eine Klinik sagt, dass sie nicht bereit ist, mit mir mein Recht vor Gericht durch zu setzen, dann kommt die für mich nicht mehr in Frage! Ende.

  • Also erst mal möchte ich hier keinen Streit !!!!!!

    Ich danke euch vieren für euer Feedback.

    Fragen von muggel:

    Ich nehme an, dass du gesetzlich versichert bist, oder? -- JA

    Welche Probleme hast du genau durch das einseitige hören? Kannst du diese klar benennen?

    Es ist so dass es für mich immer anstrengender wird durch den Alltag zu kommen. Ich bin schnell gereizt, müde, und ich fühle mich den ganzen Tag unter Dauerspannung. Es gibt für mich so viele Alltagssituationen die purer Stress sind als Hörsituationen. Mir fehlt das räumliche Hören und auch im Verkehr mit meinen Kids ist es schwierig mit der Kommunikation. Ich könnte noch so einiges auflisten. Ausserdem ist mein sh Ohr dem Dauerhörstress ausgesetzt und was mache ich wenn das mal aufgibt? Dann bin ich komplett taub.

    Die Ärzte haben bei dir festgestellt, dass ein Ci die einzige Möglichkeit darstellt, diese Benachteiligungen auszugleichen. Das scheint ja schon einmal Fakt zu sein.

    Das ist Fakt !!

    Wie sieht es denn mit Essen aus, warst du da schon?
    Woher kommst du denn genau? Weisst du schon, welches CI du haben möchtest, d.h. welche Firma?

    In Essen war ich noch nicht. Ich habe von dort bisher auch nur gutes gehört. Einen Termin zur VU habe ich dort für den 21.1.15 bekommen. Das ist mir noch so lange weg. Ausserdem meinte die Sekretärin ob das wohl Sinn macht nach so langer Taubheit ein CI. Sie hätten noch nie davon gehört dass das erfolgreich sein kann. Die Aussage hat bei mir einen schalen Beigeschmack hinterlassen.
    Ich komme aus dem Münsterland. 60 km Richtung Holland/Winterswijk oder Enschede.
    Ich tendiere zum N6 von Cochlear. Der hat mich überzeugt und den kenne ich schon von meiner Tochter.

    es gibt Kliniken, allen voran die MHH, die mit diversen Krankenkassen Verträge geschlossen haben.

    Die MHH hat mit der AOK Niedersachsen einen Vertrag. Wir sind bei der AOK Nord-West.

    @ marihöl

    Kannst du mir noch weitere Gründe nennen ? Oder einen Link oder irgendwas anderes was ich meiner Stellungnahme noch zufügen kann?

    Köln ist Rheinland, aber vom Ruhrgebiet gut aus erreichbar, insbesondere im Vergleich zu Hannover! Ich wohne lstliches Ruhrgebiet, benötige gut 2.5 Stunden nach Hannover; in Köln bin ich in gut 1.5 Stunden.

    Köln ist von uns auch ca. 1,5 Stunden weg. Essen und Bochum 1 Stunde, Hannover auch 2,5 Stunden wenn es sehr gut läuft.

    Tina implantiert rechts 07.07.17 EA 10.08.17 mit
    Sarah (*04/03) 1. CI seit 04/07; 2. CI seit 02/08 aktiv
    Carina (*09/05)

  • Hallo Tina,

    ich selbst komme nicht aus NRW, kenne jedoch ein paar Bekannten die in NRW implantieren liessen.
    Von Essen hörte ich geteilte Meinungen..... Köln gehen viele... Miriam schrieb was von Hagen die ich nicht kenne ausser, dass eine Person mal im Forum über eigene Erfahrung schrieb. In Düsseldorf weiss ich, dass dort seit einigen Jahren läuft und einen recht guten Ruf hat (Chefarzt stammt von Freiburger Klinik). Nachsorge soll gut sein, soweit ich aus Erzählungen von Bekannten erfuhr. Mind. eine Logopädin hat viel Erfahrung mit CI-Trägern, da Sie zuvor in Rehaklinik arbeitete. Krefeld wird auch implantiert ist aber nach meinem Eindruck eher im Aufbau. Es gibt noch einige Kliniken in NRW wo implantiert wird, aber von dort weiss ich über den Ablauf etc. zu wenig.
    Ich weiss nicht wieviele OPs pro Jahr in Bochum gemacht wird. Vielleicht hat man noch nicht soviele Erfahrungen mit Hörgeschädigte die langzeit taub waren/sind. Wenn Du schon das Gefühl hast, dass man keine Unterstützung erhält würde ich dieses eher meiden. Wenn man sich die Bewilligung durch die Ablehnung sich erkämpfen muss, ist es besser wenn man von der Klinik Unterstützung erhält.
    Du schrieb, dass Deine Tochter bereits CI hat, wo ist Sie implantiert worden? Kannst Du Dich dort nicht vorstellen - oder ist das zu weit weg?

    Wenn Du für ein CI bereit sein solltest und bereits mehrere Ärzte Dir empfahlen solltest Du um die Bewilligung kämpfen. Suche am besten eine Klinik aus zu diese Du Vertrauen hast und vorallem die Unterstützung spürst um ggf. gegen die KK anzugehen.

    Wünsche Dir alles Gute bei der Suche nach einer geeignete Klinik

    Gruß
    Sandra

  • Hallo Tina,

    ich bin das lebende Beispiel, dass man auch als langzeit Ertaubter (48 Jahre) Erfolge haben kann. Es dauert vielleicht etwas länger und erfordert mehr Übung, aber es lohnt sich.
    Ich habe dir eine PN geschickt mit Auszügen des Berichtes vom Symposium. Die anderen können ihn in den nächsten Tagen auf unserer Homepage lesen, wenn er endlich mal fertig ist ;). Wenn die Admins einverstanden sind, stelle ich den Link dann hier ein. Ihr findet dort bereits ein Video zum Symposium und ein Interview mit Prof. Seidler, sowohl als Video mit Untertiteln, als auch in schriftlicher Form.

    @ Sandra
    Das war auch ich, die von Hagen berichtet hat. Der Prof kommt auch aus Freiburg, war früher in Hannover. Im Moment implantieren sie nur Cochlear, das soll sich aber evt. ändern. Hagen und Düsseldorf arbeiten oft zusammen.
    BIs jetzt habe ich nur Positives von Hagen gehört und in meiner SHG sind fast ausschließlich CI-Träger, die in Hagen in der Klinik waren. Sie sind durch die Reihe zufrieden. Aber die Entscheidung für eine Klinik muss jeder selbst treffen und jeder hat andere Auswahlkriterien.

    LG
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • ich bin das lebende Beispiel, dass man auch als langzeit Ertaubter (48 Jahre) Erfolge haben kann. Es dauert vielleicht etwas länger und erfordert mehr Übung, aber es lohnt sich.

    Mein Sohn hat gleich nach dem Hörgeräte keine Sprachverständigung mehr brachten auf CI umgestellt.
    Ich habe 8 Tage später ein CI eingesetzt bekommen nach über 30 Jahren Taubheit.
    Mein Sohn war bedeutend schneller in der Hörleistung, dem Sprachverständnis dadurch, habe ich festgestellt,
    jetzt sind wir wieder gleich.

    Gruß

    Wilfried

    Rechts:
    NEURELEC
    Implantat: Digisonic Sp Evo SP: Saphyr Sp Neo
    OP 13/02/2014 Marienhof Koblenz
    EA: 14/03/2014 erfolgreich

    Links:
    taub
    _____________________________________________________________________

    Rechts:
    NEURELEC / OTICON
    Implantat: Digisonic Sp Evo SP: Saphyr Sp Neo
    OP 13/02/2014 Marienhof Koblenz
    EA: 14/03/2014 erfolgreich

    Links:
    taub

  • Marion: Danke für Hinweise. Dass Du es warst mit Hagen, wusste ich nicht mehr. Bei so vielen Berichten verliert man auch schnell den Überblick und die Namen wer wo sich implantieren lies ;) Ich kenne ein paar CI-Trägern die sich in Düsseldorf implantieren lies, wusste aber nicht, dass diese beiden Kliniken (DÜ und HA) quasi kooperieren. Aber gut zu wissen, dass Du mit Hagener Klinik gute Erfahrungen machte und aus SHG ebenso.
    Deinen letzten Satz wg. Klinikwahl kann ich nur zustimmen

    Gruß
    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Tina,

    ich versuche nur ein wenig den "Teufel der KK" zu spielen, denn somit kann man ggü dem Kostenträger besser argumentieren. Daher gehe ich nun auf einige deiner Anmerkungen näher ein und hoffe, dir damit Hilfen an die Hand zu geben, so dass du ggü der KK besser argumentieren kannst, warum ein CI notwendig ist.

    Ich nehme an, dass du gesetzlich versichert bist, oder? -- JA


    Prima, dann gilt schon mal der oben zitierte Grundsatz, an den sich auch deine KK zu halten hat!

    Zitat

    Welche Probleme hast du genau durch das einseitige hören? Kannst du diese klar benennen?

    Es ist so dass es für mich immer anstrengender wird durch den Alltag zu kommen. Ich bin schnell gereizt, müde, und ich fühle mich den ganzen Tag unter Dauerspannung. Es gibt für mich so viele Alltagssituationen die purer Stress sind als Hörsituationen. Mir fehlt das räumliche Hören und auch im Verkehr mit meinen Kids ist es schwierig mit der Kommunikation. Ich könnte noch so einiges auflisten. Ausserdem ist mein sh Ohr dem Dauerhörstress ausgesetzt und was mache ich wenn das mal aufgibt? Dann bin ich komplett taub.


    Auch wenn ich persönlich diese Argumente verstehe und auch total nachvollziehen kann, sind das keine Argumente, welche die KK interessieren. Ich weiss, es klingt nun sehr böse, aber die Krankenkasse interessiert nur medizinische Gründe. "Was ist, wenn ich auf dem sh-Ohr mal nen Hörsturz bekomme" ist eine fiktive Frage... mit der Argumentation kann jeder Normalhörende ankommen und sagen, dass es ja auch sein kann, dass man iwann mal einen Hörsturz bekommt und deswegen ja jetzt schon mal ein CI einsetzen kann. Verstehst, wie ich das meine?
    Hier wäre eine Argumentation mit medizinischen Aspekten sinnvoll, um darzulegen, dass es keine andere Möglichkeit gibt, das taube Ohr zu versorgen. Hier muss insbesondere auch nachgewiesen werden, dass eine Cross-Versorgung getestet wurde, aber zu keiner Verbesserung der Sprachverständlichkeit im Störgeräusch führte. (Hast du solche Tests schon gemacht? Wenn ja, dann gibt es ja solche Tests schon und du kannst sie als Argumentation aufführen... wenn nein: warum nicht?)

    Zitat

    Die Ärzte haben bei dir festgestellt, dass ein Ci die einzige Möglichkeit darstellt, diese Benachteiligungen auszugleichen. Das scheint ja schon einmal Fakt zu sein.

    Das ist Fakt !!


    Wurden tatsächlich alle nicht-invasiven Methoden getestet? Knochenleitungshörgerät auf der tauben Seite? Cross-Gerät?

    Zitat

    In Essen war ich noch nicht. Ich habe von dort bisher auch nur gutes gehört. Einen Termin zur VU habe ich dort für den 21.1.15 bekommen. Das ist mir noch so lange weg. Ausserdem meinte die Sekretärin ob das wohl Sinn macht nach so langer Taubheit ein CI. Sie hätten noch nie davon gehört dass das erfolgreich sein kann. Die Aussage hat bei mir einen schalen Beigeschmack hinterlassen.


    Hier müsste man erst einmal definieren, was erfolgreich überhaupt ist. Was sind deine Erwartungen?
    Wenn du eine zu hohe Erwartungshaltung hast, wie z.B. 100% Sprachverstehen auf dem Ohr, dann wirst du von einem CI bitter enttäuscht werden. Wenn du jedoch "nur" eine Geräuschwahrnehmung erreichen möchtest, so ist das durchaus möglich. Allerdings musst du dann überlegen, wie du tatsächlich ggü der Krankenkasse argumentierst. Denn "nur" bessere Geräuschwahrnehmung muss nicht zwangsläufig ein besseres Sprachverstehen im Störgeräusch implizieren!
    Daher tatsächlich die Frage, was du denn von einem CI erwartest. Es ist tatsächlich so, dass gerade Personen, die über sehr lange Zeit taub auf einem Ohr waren, viel viel länger brauchen, um mit einem CI Sprache zu verstehen. Je besser zudem das Gegenohr ist, desto schwieriger ist es. Das heisst nun nicht, dass es gar nicht geht, sondern nur, dass es ggf. Jahrzehnte dauert.

    Zitat

    Die MHH hat mit der AOK Niedersachsen einen Vertrag. Wir sind bei der AOK Nord-West.


    Nicht nur mit der AOK Niedersachsen, auch z.B. mit der TK. Ich wollte dir halt nur diese Information geben, vlt fragst du bei den für dich in Frage kommenden Kliniken nach eben solchen Verträgen, um dir die Kostenübernahme leichter zu machen. Mehr wollte ich dir damit gar nicht mitteilen. Aus Erfahrung kann ich dir nur sagen, dass eine Klage vor Gericht sehr lange dauern kann und unheimlich viele Nerven und Kraft kostet. Daher würde ich an deiner Stelle erst mal sehen, ob es iwo eine Klinik in erreichbare Nähe von dir gibt, die halt mit deiner Krankenkasse so einen Rahmenvertrag hat.

    Auch wenn nun mein Beitrag so klingt, als würde ich dir kein CI gönnen... leider weiss ich jedoch aufgrund zahlreicher Hilfsmittelanträge, wie die Mitarbeiter der Krankenkassen und der MdK "tickt" und möchte dir damit Informationen an die Hand geben, wie du vlt doch eine Kostenübernahme ohne Klage erwirken kannst.

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo Tina,
    ich hatte damals ähnliche Ausgangssituation wie du- ein Ohr seit 5 Jahren komplett ertaubt, das andere etwas schwerhörig. Ich wurde von keinem MDK begutachtet und bräuchte somit keine Ängste auszustehen, die Krankenkasse lehnt die CI- Kosten ab. Nach den vielen Untersuchungen und Gesprächen hat mir die Uniklinik einfach den Op- Termin gegeben und damit war es erledigt. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht mal, dass irgendeine KK die Op ablehnen könnte.
    Natürlich wollten die Ärzte wissen, ob ich mir im Klaren bin, was ein CI für's Leben bedeutet, und welche Einschränkung ich durch das einseitige Hören hatte. Ich hatte mehrere Probleme dadurch, körperlich wie seelisch.
    Allerdings schrieb der später operierende Arzt im Bericht für meinen örtlichen HNO- Arzt:
    " Die Indikation zur Cochlea- Implantation rechts ergibt sich bei Fr. ... aufgrund der Surditas rechts bei langjährig progredienter Otosklerose bds. Wegen des jungen Alters (45 damals  :thumbup: ) der Patientin ist ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung auch links zu erwarten, so dass eine definitive Hörrehabilitation zuvor erfolgen sollte."


    Tja,
    im letzen Satz sollte er recht behalten. Seitdem ist das linke Ohr noch schlechter geworden, ich habe ca. 40% Hörvermögen, so dass die Implantation gerade noch rechtzeitig erfolgte. Ohne CI wäre ich jetzt aufgeschmissen, auch an die Berufstätigkeit wäre gar nicht zu denken.....

    rechts: CI seit Sept. 2013, danach Opus 2XS (sehr gern)+ Rondo (weniger gern). Seit 7.07.2020 Sonnet 2.
    links: Schwerhörigkeit bei Otosklerose, HG von Phonak

  • Hallo,

    ich bin letzte Woche zu einem Gespräch mit dem Arzt in Bochumer CI-Zentrum gewesen und ich muss sagen. Ich war bitter enttäuscht. Sowohl vom Drumherum (Gebäude und Äußeres) als auch vom Gespräch. Der Arzt riet mir vom CI ab. Er meint es gäbe noch nicht genügend Studien darüber wie viel Erfolg ich damit haben würde und dass ich höchst wahrscheinlich eher unzufrieden mit dem Ergebnis sei. Er war auch sehr geldorientiert veranlagt. Ich soll doch überlegen wie teuer das sei und wie viele Allgemeinkosten da entstehen würden und wie viel Papierkram er damit hätte wenn er mich unterstützen würde. Alles in allem hat er alles total abgeblockt.

    Zudem habe ich mich um einen Termin bei der Rechtsstelle vom VdK gekümmert. Dort habe ich Anfang Januar einen Termin. Bringt das was, wer hat mit denen schon Erfahrungen gesammelt?

    @ marihöl
    deine PN ist nicht angekommen. Kannst du sie noch mal schicken?

    muggel
    deine Beiträge lesen sich zwar auf den ersten Blick negativ aber ich denke sie können schon auf die Auseinandersetzungen vorbereiten.

    Ich bin dankbar für jede Anregung.

    Tina implantiert rechts 07.07.17 EA 10.08.17 mit
    Sarah (*04/03) 1. CI seit 04/07; 2. CI seit 02/08 aktiv
    Carina (*09/05)

  • Neuen Arzt suchen!!! Hab ich auch so gemacht, der erste hatte keine Ahnung, war jung und wusste nicht mal, was ein CI ist. Der erfahrene Arzt hat mir später sofort den richtigen Tip mit CI gegeben.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo Tina,

    bist Du denn zweimal in Bochum gewesen? War der Arzt mit dem Du
    in der vergangenen Woche gesprochen, der gleiche wie in dem ersten
    Bericht?
    Ich bin am 15.09.14 dort operiert worden und war rundum zufrieden.
    Natürlich ist es ein altes Krankenhaus und das Gebäude mit dem
    CI-Zentrum ist nicht sehr ansehnlich, aber die Mitarbeiter dort machen
    einen sehr guten Job!

    Gruß Ulrich

    links: taub, OP 15.09.14, EA: 16.10.14 Med El- Sonnet
    rechts: HG, seit Dez. 15 auch rechts taub

  • es gibt Kliniken, allen voran die MHH, die mit diversen Krankenkassen Verträge geschlossen haben.

    Die MHH hat mit der AOK Niedersachsen einen Vertrag. Wir sind bei der AOK Nord-West.

    Das ist genau der Punkt, warum ich in der MHH war. Alles lief wie am Schnürchen, ohne Klage und Gegenwehr. Bin bei der TKK und alles war geregelt.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Das mit diesen Verträgen hat aber nicht nur Vorteile tele-nobbi.
    Ich bin auch bei der TK und wollte mich in Freiburg implantieren lassen.
    Die TK wollte aber, wegen ihrem Vertrag, daß ich zur MHH gehen soll.
    Ich vom tiefsten Süden in den hohen Norden, natürlich auf meine Kosten die ganzen Umstände.
    Ein Jahr mußte ich mit der TK rumhändeln, bis die mich endlich nach Feiburg gehen liesen.
    Ab der Bewilligung ging aber auch in Freiburg alles wie am Schnürchen, nur halt wesentlich teurer für die TK und nicht für mich.

  • Hallo Ulrich,

    ich hatte vorher telefonischen Kontakt zu Bochum. Der Arzt hatte mir ausrichten lassen über die Sekretärin dass er keinen Erfolg sehe gegen die negative Beurteilung anzugehen. Dann war ich zum persönlichen Gespräch dort um mir selbst ein Bild von Klinik und Arzt zu machen. Ich habe nur mit dem einen zu tun gehabt.

    Ich denke dass ich jetzt den Termin mit der VdK angehe und meine Kostensicherung durchboxe und mich dann um eine Klinik kümmere.

    Essen ist ne Stunde weg, Hagen anscheinend ca. 1,5 Std.

    Tina implantiert rechts 07.07.17 EA 10.08.17 mit
    Sarah (*04/03) 1. CI seit 04/07; 2. CI seit 02/08 aktiv
    Carina (*09/05)