Hörstatus/kleines Biographie

  • Hallo ihr Blechohr,

    so bin erstmal hier und trage mein erste Beitrag.


    bin seit Geburt taub (eigentlich bin ich mit Baby bilateral CI versorgt, aber mein Eltern hat es kurzfristig abgelehnt) und trage zwischen 3-15 Jahre alt beidseitig Hörgerät, 15-18 trage ich nichts mehr, an diese Zeit habe ich gemerkt, dass ich hören und verstehen will. Ich war fast 19 Jahre lang nicht ein paar Wörter verstehen können.


    ich bin seit Ende August '14 rechts ein CI (Nucleus CI512) versorgt und am Anfang Oktober '14 fängt es mit EA an.
    Nun ist es 3 Wochen her, ich zur EA war. Ich höre zur diese EA-Zeit nichts, nur Fühlen bei rechte Oberkörper. Nun höre ich viel, und das Gefühl meines rechte Oberkörper hat es nachgelassen und mehr auf Hören fokussiert.

    Bis jetzt verstehe ich nicht, warum ich laute Geräusch(Flugzeug, Auto, Bus, Krankensirene und Schrei etc.) nichts hören kann, aber das leise Geräusch höre ich sofort und laut im Vergleich als HG.
    Das Stimm/Sprach höre ich einbisschen schon, aber wenn man spricht, wird automatisch leiser, fast unhörbar. Manchmal höre ich Sprach, aber höre ich irgendwie nicht sauber, klang voll unsauber und durcheinander.

    Ich habe mich nicht zuviel erwarten, ich weiß, dass es viel hinter mir hat, was ich tun muss, was ich hören und verstehen will.
    Solche Situation kann ich nicht verstehen.

    Schönen Abend noch,

    Tennisboy10

    rechts: OP (08/2014) Implantat: CI512
    EA (10/2014) Prozessor: Nucleus 6 (CP910)

    Reimplantation (03/2021) Implantat: Neuro Zti Evo,

    EA (04/2021) Prozessor: Neuro 2
    Reimplantation (06/2022) Implantat: CI612 mit Elektrodenschienen (3D-Drucker)
    EA (07/2022) Prozessor: Nucleus 7 (CP1000)

    links: an Taubheit grenzende Hörverlust

    Einmal editiert, zuletzt von lehcim (10. Januar 2015 um 00:39)

  • Hallo tennisboy10,

    das hängt sicher mit deiner Hörbiografie zusammen.
    Du mußt Geduld haben, es wird sicher noch besser werden.
    Ich vermute, daß Ohren, die längere Zeit taub waren es generell schwerer haben, als wenn bei Implantation noch Hörreste da sind.
    Ich habe auf einem Ohr auch über 3 Jahre gar nichts mehr gehört und auf dem Ohr höre ich mit CI schlechter als auf dem anderen Ohr, das noch hörend implantiert wurde.

  • Ja, es dauert eben und kann auch mal viele Monate oder Jahre dauern. Habe Geduld, niemand hat vom ersten Tag richtig und total gut hören können mit dem CI. Das sollte klar sein.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo Tennisboy10,

    wie die anderen schon angemerkt haben: Jeder hat eine andere Hörbiographie, jeder hört etwas anders. Und das Tempo und Ausmaß der Hör-Fortschritte sind natürlich auch je nach Person unterschiedlich.

    Ich habe bis zu meinem 38. Lebensjahr ausgezeichnet gehört und bin dann innerhalb von einer Woche ertaubt, habe dann nach 9 Monaten Taubheit einseitig ein Ci bekommen. Ich höre seit ca. 7 Monaten wieder (aber längst noch nicht "perfekt" ;) ). Unsere Hörbiographien sind also sehr unterschiedlich.

    Aber auch bei mir war es am Anfang so, dass ich zum Teil sehr leise Geräusche hören konnte (Katze läuft übers Parket), laute (Hupen, Sirenen) aber nicht bzw. sehr leise. Am Tag der EA beispielsweise schickte mich die Medel-Ingenieurin in den Garten des Krankenhauses: Ich war sehr enttäuscht, weil ich zwar ein wenig das Rascheln der Amseln im Laub hören konnte, aber nicht ihr Singen - und ich weiß nur zu gut wie laut diese Biester normalerweise sind. Selbst einige Einstellungen später hörte ich die Warnsirene für die einfahrende U-Bahn nur recht leise (als normal Hörende fand ich das Geräusch fast unerträglich laut). Es stellte sich heraus, dass bestimmte Frequenzen am Anfang blockiert bzw. sehr leise eingestellt wurden, um mich am Anfang nicht zu überfordern.

    Hast du 'mal mit der Person, die deine Ci-Einstellungen macht, über deine Höreindrücke und Erfahrungen gesprochen? Vielleicht kann man ja die Einstellung noch etwas optimieren bzw. oder erläutern warum bestimmte Geräusche (noch) nicht gehört werden können.

    Ertaubt im Alter von 38 Jahren als Folge einer Mumpsinfektion im Mai 2013; davor normal hörend
    CI Medel Opus2 & Rondo/Concerto links seit 29.01.2014, EA 24.02.2014 (BWK Ulm)
    CI Medel Sonnet/Synchrony rechts seit 17.12.2014 (BWK Ulm)

  • Hallo Corinna,
    wie gehts denn heute mit den Amseln? Besser?
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Jesaja 35, 4-6
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  • Hallo Tennisboy10,

    ich ertaubte 1994 komplett, war li. 6-7 Jahre taub und rechts 40 Jahre.

    Als ich links das erste CI (2001) bekam, auch Cochlear war ich bei der Erstanpassung auch erstmal enttäuscht. Das Hören und Verstehen verbesserten sich immer mehr, langsam und das war auch gut so. Anfangs hörte ich auch die ganz leisen Geräusche, die nicht mal ein Normalhörender hört deutlich wahr, z.B. das Miauen meiner Katze, die grad Junge hatte und mit ihren Kleinen Kommunizierte. Drei Jahre später erst war das Hören/Verstehen für mich normal. Noch besser wurde es dann 2008, als auch mein 40 jahre stummes Öhrchen endlich zum Leben erweckt wurde. Damit hörte ich schneller, aber auch hier brauchte das Verstehen etwas Zeit.

    Anfangs ist dein Hörradius ganz klein und nach und nach wird dieser erweitert und du hörst mehr. Die ganz leisen dann kaum noch, die anderen widerum deutlicher.

    Ich bin jetzt seit 6 Jahren Stereohörerin und immer wieder kommen neue Hörsituationen dazu. :)

    LG
    Kerstin, die dir nur zu mehr Geduld raten kann. ;)

  • Hallo und guten Abend.

    Wie schon gesagt wurde musst du Geduld haben.
    Ich habe die ersten Tage, Wochen auch nicht geglaubt, das ich einmal wieder so gut hören würde.
    Jetzt bin ich so glücklich mit meinem Implantat.
    Es ist manchmal millimeterweise, dann auf einmal in zwei Meter Stücken weiter gegangen mit der Sprachverständigung, den Höreindrücken.

    Man darf nicht glauben, Cochlear- Implantat eingesetzt, jetzt höre, verstehe ich wieder alles.
    Falsch.
    Das Gehirn muss sich an die neue Übertragungstechnik gewöhnen.
    Das Gehirn muss sich an die neue “normale” Lautstärke gewöhnen nach Jahren der Stille.

    Gruß

    Wilfried

    Rechts:
    NEURELEC / OTICON
    Implantat: Digisonic Sp Evo SP: Saphyr Sp Neo
    OP 13/02/2014 Marienhof Koblenz
    EA: 14/03/2014 erfolgreich

    Links:
    taub

  • Norbert,

    ich komme gerade aus der Reha. Das Abschluss-Tonaudiogramm bescheinigt mir ein relativ normales Hörvermögen (bei 5-25 dB - je nach Frequenzbereich). Ich höre Amseln wieder ausgezeichnet und auch Rotkelchen (wenn auch nicht exakt wie früher: Stichwort "Frequenzverschiebung"). Sie treiben mich in den Wahnsinn, weil ich ihr durchdringendes Pfeifen/Zwitschern/Singen zwar wieder hören, aber die Position einohrig/CI-ig noch nicht erfassen kann.

    Nächste Woche fliege ich nach Hause und mir graut bereits wieder vor den nunmehr höchstwahrscheinlich realistischeren "Klängen" der U-Bahn-Signalanlage. Es gibt durchaus Momente, wo ich mich über meine Taubheit freue, weil ich die Wahl habe auch mal etwas nicht zu hören. Etwa Volksmusik. Oder hupende Autos um 4 Uhr Nachts.

    Vorgestern war ich in einem Elektronik-Fachmark, wo ich in der Kakophonie an Geräuschen ein besonders scheußliches und lautes wahrnahm: In einer Schreckreaktion riss ich mir die Magnetspule vom Kopf. Als ich mich umdrehte, wobei mein Gesicht offenbar recht deutlich widerspiegelte, wie ich das Geräusch empfand ;), musste ich feststellen, dass es sich um ein weinendes Kleinkind handelte. Die Eltern waren etwas pikiert ob meiner Reaktion :)) - Hören ist die eine Sache; Zuordnen, Identifizieren und Sprachverständnis ist etwas völlig anderes.

    Ertaubt im Alter von 38 Jahren als Folge einer Mumpsinfektion im Mai 2013; davor normal hörend
    CI Medel Opus2 & Rondo/Concerto links seit 29.01.2014, EA 24.02.2014 (BWK Ulm)
    CI Medel Sonnet/Synchrony rechts seit 17.12.2014 (BWK Ulm)

  • Hallo Corinna,

    mit einem Blechohr hört man alles viel lauter, klaro-ist auch mono. Wenn später noch das andere CI Ohr dazu kommt, wirds deutlich besser. ich habs auch durch und meine Umwelt, sprich Familie reagierten auch nicht immer positiv, wenn ich ihnen damals sagte (mit einem CI) Geschirrklappern, Besteck im Topf und und und ist viel zu laut für mich. Heute mit zwei Blechohren kein Problem mehr, sag mal fast. Es gibt Tage, so wie heute z. B. da ist das Hören wieder Sch.... 8|

    LG
    Kerstin

  • Naja, immerhin kannst du schon mal zwei Vögel benennen und unterscheiden, bei mir sind es so ca. 30-40, aber ich wünschte mir, es könnte mir jemand sagen, wer da singt. Ich habe zwar aufwendig mit Fotos usw. ca 85 Vogelstimmen auf mein Smartphone (die reha war begeistert davon...), aber typische wiederkehrende Klänge kann ich meist nicht zuordnen. Obwohl ich es sehr deutlich verstehe. Liegt wohl auch daran, weil ich Saxophon spiele und somit Musik mache. Was auch sehr gut klingt, nicht nur für mich...
    Gruß und schönen Abend - Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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  • Hallo Tennisboy10,

    du siehst nach einiger Zeit werden wir fast alle ehrgeizig und ungeduldig ;) Es fängt immer ganz harmlos an: Erst freuen wir uns über jedes Piepen, dann ist es uns mal zu laut mal zu leise oder zu quackig oder roboterhaft, UND DANN entwickeln so Luxusprobleme wie zig Vogelstimmen zuordnen und bestimmen zu können :). Damit haben selbst "normal" Hörende so ihre Schwierigkeiten. (Wie viele kennen denn schon 20 verschiedene heimische Vogelarten, geschweige denn wissen wie sie sich anhören.)

    Hinzukommt, dass diejenigen CI-Träger die Phasen in ihrem Leben hatten in denen sie passabel oder sogar gut hörten auf eine ganze "Bibliothek" abgespeicherter Hörerinnerungen zurückgreifen können. Jemand, der von Geburt an (fast) taub war, hat da bei weitem mehr Schwierigkeiten, weil bestimmte Geräusche erstmals erfahren werden. Ich war mit einem Mann Mitte dreißig (also nur geringfügig jünger als ich) in der Reha, der von Geburt an fast taub war. Er war zwar schon 4 Jahre lang mit CIs beidseitig versorgt, aber hatte erst in der Reha gemerkt, "dass das doch was für ihn ist." :) Er konnte in der zweiten Hälfte der Reha zum ersten Mal telefonieren. Ich erinnere mich noch sehr gut an unsere letzte gemeinsame Gruppenübung: Wir mussten mit geschlossenen Augen ein Geräusch erraten und sagen, aus welcher Richtung es kam. Mein Mitpatient war bei dieser Übung nicht besonders gut. Dies lag aber nicht daran, dass er schlechter hörte als andere in der Gruppe, sondern schlicht daran, dass er so wenig Erfahrung mit Geräuschen hatte: Er wusste nach so kurzer Zeit einfach noch nicht, wie sich ein in der Luft ausgeschlagenes Handtuch anhört, oder wie unterschiedlich es sich anhört, wenn man mit einem Metallstift gegen Keramik, Porzellan oder aber Glas schlägt.

    Meistens ist auch der eine oder andere Rand-Frequenzbereich unterentwickelt. Viele CI-Träger haben Schwierigkeiten mit besonders tiefen oder hohen Tönen. (Bei mir sind es z.B. Frequenzbereiche um 500 Hz (also relativ tiefe Töne), die ich weniger gut hören kann bzw. wo die Unterscheidungsschärfe abnimmt.)


    Es dauert halt alles seine Zeit. Und es erfordert viel Übung - insbesondere wenn man noch nicht so viele Hörerfahrungen (mit oder ohne CI) hat. Ein Instrument kann auch viel helfen, dass Gehör auf interessante Weise zu trainieren.


    Es wird meistens durch eine REHA/intensives Hörtraining um einiges besser. In einer Reha bekommt man mitunter auch viel Hintergrundwissen wie Hören überhaupt funktioniert, etc.

    Ertaubt im Alter von 38 Jahren als Folge einer Mumpsinfektion im Mai 2013; davor normal hörend
    CI Medel Opus2 & Rondo/Concerto links seit 29.01.2014, EA 24.02.2014 (BWK Ulm)
    CI Medel Sonnet/Synchrony rechts seit 17.12.2014 (BWK Ulm)

  • Ich mache gerade als frischer "Bilateraler" die Erfahrung, dass noch nicht mal beide "Schlappohren" miteinander vergleichbar sind... Beim linken CI hatte ich vor zwei Jahren einen sehr guten Start, beim rechten CI war es vor einigen Wochen nicht so toll... Nun ist bei mir auch Geduld und nochmals Geduld nötig.

  • Mein Luxusproblem ist eher, dass ich Musik und eben Klänge aus dem Wald usw. viel besser verstehe als Sprache. Glaub mir, umgekehrt wäre mir lieber. Und dann seit einigen Monaten auch noch der Tinnitus. Ein Sch... ist das.
    Und Dienstag bin ich wieder in Hannover nach 12 Monaten der letzten Anpassung. Ich höre schon die Lobhudeleien, wie doll das alles bei mir ist.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
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    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Kurz nach der Erstanpassung ist Ungeduld definitiv fehl am Platze! Es kann durchaus ein paar Jahre dauern, bis es zufriedenstellend wird, vor allem wenn jahrelang nicht gehört wurde.
    Da gilt es nur: Geduld, Reha-Termine wahrnehmen und regelmäßiges Hörtraining zu Hause.

    Manchmal frage ich mich, ob solche Fragen wie im Eingangsposting, wirklich ernst gemeint sein können. Jedem CI-Anwärter wird gesagt, dass das Hören trainiert wird und den Kandidaten, die lange taub waren, wird das ganz besonders klar gemacht.

    Es gibt auch immer die Möglichkeit, nach einer gewissen Zeit eine zusätzliche stationäre Reha zu machen, z.B. in Bad Nauheim oder St. Wendel.

    maryanne

  • Kann Maryanne zustimmen.... mich wundert auch immer wieder wie manche Usern 2-3 Wochen nach EA schon sagen wieso weshalb klappt dies und jenes nicht. Was sind schon 3 Wochen.... da scheint bei einigen vielleicht nicht bewusst zu sein, dass bei VU immer wieder gesagt wird, dass Zeit zum Hörenlernen da sein muss. Man erwartet auch nicht, dass wenn jemand sich Bein bricht und Wochen in Gips war dann sofort volle Leistungen erlangt -> hierfür benötigen die einen weniger und die anderen halt MEHR Rehazeit.
    Das schlimme ist nur, dass das Hörende Umfeld/Mitmenschen manchmal so nicht sehen und wir Hörgeschädigte dadurch mehr unter Druck stehen könnten. Aber da sollten wir Hörgeschädigte die Mitmenschen aufklären, dass mit CI/HG nicht so einfach geht wie manche es denken. Und es sollte auch bewusst gemacht werden dass jedes Ohr (recht/links) nicht immer gleich ist. Auch Hörende haben ein Telefonierohr vielleicht auch gewöhnheits da rechtshänder sind und eben oft mit Rechtes Ohr telefonieren tu... das nur mal als Beispiel.

    Stationäre Reha gibt inzwischen auch in Bad Salzuflen. Dort sind ca. 18 CI-Träger im Hause (hab ich mir gestern von eine Mitarbeiterin der Rehaklinik in Bad Nauheim sagen lassen - CI Einstellung macht zur Zeit ein Audiologe der zwischen Bad Nauheim und Bad Salzuflen seinen Dienst macht). Das nur so nebenbei als Info ;)

    Gruß
    Sandra

    Einmal editiert, zuletzt von Sandra (29. Oktober 2014 um 12:56)

  • Hallo

    Ich erinnere mich genau an den EA Termin des PZ beim Akustiker:
    Anschalten, programmieren, warten, langsam die Lautstärke hoch regeln, und..........................klatschen, rappeln, pfeifen, rufen, höre ich ganz stark.
    Ich höre mich selbst sehr stark. Ich bin glücklich.
    Die ambulante Rehabilitationszeit beginnt.
    Man darf nicht glauben, Cochlear- Implantat eingesetzt, jetzt höre, verstehe ich wieder alles.
    Falsch.
    Das Gehirn muss sich an die neue Übertragungstechnik gewöhnen.
    Das Gehirn muss sich an die neue “normale” Lautstärke gewöhnen nach Jahren der Stille.
    Die ersten Tage habe ich nur unkontrollierte hohe und tiefe Töne gehört.
    Das ich einmal einen Wort, Satz verstehen würde, war mir sehr unklar.
    Ich hatte Geduld und merkte jeden Tag, das Hörgefühl, Sprachverständnis kommt, manchmal in 1 Tausendstel Millimeter langsam, dann in 2 Meter Schritten schnell.
    Ich gebe ehrlich zu, die ersten Wochen, 2-3 Monate sind eine Tortur in Punkt Lautstärke, obwohl wir immer nur einen Punkt höher gefahren sind und ich zwei unterschiedliche Programme wählen konnte, auch am Lautstärke - Regelrad ändern konnte.
    Die Sprache hat sich am Anfang, die ersten Monate wie in einem Mickey - Maus Film im Kino angehört.
    Mann, Frau, Kind konnte ich sprach mäßig nicht unterscheiden.
    Aber das Sprachverständnis war schon gut. Ich verstand viele Satz- Wortteile.
    Jetzt, nach sieben Monaten habe ich eine sehr gute Sprach- Personenkennung.
    Die Nachrichtensprecher(innen) erkenne ich ohne Bild nur nach ihrer Sprache, Mann oder Frau und auch verschiedene des gleichen Geschlechts.
    Jeden Tag höre ich wieder neue Geräusche, Töne die ich nie vorher gehört habe.
    Ticken der Uhr an der Wand. Handy an, aus. Mikrowellen - Zeitschaltuhr ticken usw.
    Die Vögeln zwitschern bei Spaziergängen im Wald.
    Ich höre es ganz laut und deutlich, die hohen Töne, die ich nie gehört habe vor der Cochlear- Implantat Zeit.
    Das Hören lernen mit dem Implantat ist Arbeit. Ehrgeiz und Ausdauer sind gefragt.
    Wenn ich 2-3 Std. Übungen mit Pausen gehört habe zu Hause, falle ich ins Bett und schlafe glücklich und zufrieden ein.

    Gruß

    Wilfried

    Rechts:
    NEURELEC / OTICON
    Implantat: Digisonic Sp Evo SP: Saphyr Sp Neo
    OP 13/02/2014 Marienhof Koblenz
    EA: 14/03/2014 erfolgreich

    Links:
    taub

  • So ist das genau getroffen. Nur so klappt das mit dem neuen Hören....
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Danke,dass Ihr diese Thema schreiben. auf Ihre Schreiben haben mir auch ein paar gleiche Situation wie Ihr.

    Nun frage ich mich, ob ich zweite CI machen soll oder nicht. was meint Ihr? Tragt ihr immer beide ci oder nur einseitig?

    Tennisboy

    rechts: OP (08/2014) Implantat: CI512
    EA (10/2014) Prozessor: Nucleus 6 (CP910)

    Reimplantation (03/2021) Implantat: Neuro Zti Evo,

    EA (04/2021) Prozessor: Neuro 2
    Reimplantation (06/2022) Implantat: CI612 mit Elektrodenschienen (3D-Drucker)
    EA (07/2022) Prozessor: Nucleus 7 (CP1000)

    links: an Taubheit grenzende Hörverlust

  • Hallo Tennisboy,

    ich trug mehrere Jahre nur ein CI, was 2001 auf dem "besseren Ohr implantiert wurde. damals war ich damit zufrieden, denn gegenüber meinem Hörgerät (war von kleinaufan nur einseitig versorgt, re taub), war das Hören und Verstehen deutlich besser. Aber auch sehr anstrengend. Nach einem halben Tag war ich fix und alle.

    Lange habe ich überlegt ob ich die 2. Seite machen lassen, denn sie war ja von Geburt an taub. Ich habs nicht bereut. Das Hören, Verstehen ist deutlich besser. Hatte ich beim einseitigen Tragen sehr Häufig Kopfschmerzen, abends auch kaum noch Lust was zu verstehen, so hat das nacchgelassen. Ich bin jetzt den ganzen Tag Aufnahmefähig.

    Fällt mal eine Seite das CI weg, wegen leerer Batterien merke ich sofort den Unterschied. Die Umwelt höre ich leiser, die Stimmen nicht so klar....

    Ich würds machen lassen :) .

    LG
    Kerstin

  • Ich schreibe mal was, vielleicht habt ihr gute Tricks oder Tipps, den ich verbessern kann.

    Ich trage das SP schon seit 3 Monate, und es hat unheimlich viel verändert. Viele Töne hören,was ich vorher mit den Hörgeräte noch nie gehört habe. Es überfordert mich manchmal, ich setze mich unter Kontrolle. Damit ich kein Kopfschmerzen bekommen werde. Seit Montag war ich zur Einstellung um mein Lautstärke zu erhöhen und mein Plusrate wird gebreitet. Am Anfang klingt es alles anders als vorher, nach 3 oder 4 Tagen habe ich gemerkt, dass das Lautstärke und das Plusrate auch mein Hörqualität verbessert.

    Bis jetzt kann ich das Hörrichtung besser erkennen, woher und was das Geräusch kommt ist, aber es ist nicht einfach. Aber das Sprachverständnis bleibt schwierig, denn ich nach 19 Jahre taub und ohne Sprachverständnis aufgewachsen bin. Mein Sprach und Stimm wurde verbessert und konnte besser reden als vorher. Ich glaube, durch bessere Kombination zwischen Hör und Sprach gleichzeitig kontrollieren,da konnte ich besser reden.

    Ich kann Stimm erkennen, aber es ist noch unklar, ich höre wie "gestörte Stimm". Wenn ich an TV und UT gleichzeitig höre und lese, dann kann ich paar Wörter verstehen, da bis jetzt kann ich nur einsilbige Wörter besser verstehen. Natürlich stehe ich viel hinter mir, und musste lernen und üben.

    Bis jetzt bereue ich das Entscheidung über das Cochlea-Implantation nicht. :)

    Tennisboy 8)

    rechts: OP (08/2014) Implantat: CI512
    EA (10/2014) Prozessor: Nucleus 6 (CP910)

    Reimplantation (03/2021) Implantat: Neuro Zti Evo,

    EA (04/2021) Prozessor: Neuro 2
    Reimplantation (06/2022) Implantat: CI612 mit Elektrodenschienen (3D-Drucker)
    EA (07/2022) Prozessor: Nucleus 7 (CP1000)

    links: an Taubheit grenzende Hörverlust