Welche Marke hat die längste Elektrode? / Gegenüberstellung aller 3 Marken

  • Hallo,

    da ich grade vor einer wichtigen Entscheidung stehe, welches Implantat ich nun nehme, würde ich gerne wissen, welche Marke die längste Elektrode und Pulsadern etc. anbietet.

    Ich tendiere momentan zu AB Naida, wobei mir mein behandelter Arzt mir zu MED-El rät, womit ich mich aber nicht allzu anfreunden kann. Laut ihm besitzt MED-EL die längste Elektrode.

    Und nochwas: ich hab hier eine interessante Aufstellung aller 3 Marken gefunden -->

    Ist jemand fit in Englisch und kann mir ein paar Dinge erklären? Was ist eine maximale Stimulationsrate etc.?


    Würde mich riesig über Antworten freuen!

    eure steckdosenlove :D :P

  • Hallo,

    Ich tendiere momentan zu AB Naida, wobei mir mein behandelter Arzt mir zu MED-El rät, womit ich mich aber nicht allzu anfreunden kann. Laut ihm besitzt MED-EL die längste Elektrode.

    Würde mich riesig über Antworten freuen!

    eure steckdosenlove :D :P


    Hallo steckdosenlove,

    hast du Gründe, warum du am MED-EL nicht anfreuden kannst?
    Die technische Details sind wirklich nur Kleinigkeiten.

    Im Prinzip sind alle drei Hersteller gut, jeder kann damit sehr gut Verstehen, Musik hören usw.
    Ich kenne ein CI-Träger, er trägt eine Seite MED-EL und andere Seite Cochlear, weiß du was er gesagt hat?
    Er sagt: Zwischen den beiden merke ich KEINEN Unterschied, mit beiden komme ich bestens klar. -> Für mich ist das beste Argument, daß die technische Daten einzelner Hersteller nicht so relevant ist.
    Um gutes Verstehen und Musik hören macht CI-Technik gerade mal 5% aus, den restlichen 95% übernimmt die Aufgabe von unseren menschlichen Gehirn. Also, konzentriere nicht zu sehr auf technische Daten, sondern eher auf die Handhabung und Zubehörmöglichkeiten, was dir wichtig ist.

    Von Geburt an taubheit-grenzend Schwerhörig.
    07.2010 L: MED-EL Sonata+ / EA 9.2010, Standartelektrode.
    10.2011 R: MED-EL Concerto+ / EA 11.2011, Flexsoftelektrode
    Beidseitig OPUS 2XS

  • Die Abmessungen der Elektrodenarrays ist irrelevant für den Hörerfolg. Sie ist sogar irrelevant für die Tieftonwahrnehmung. Auch mit kurzen Elektrodenarrays kann man sehr tief hören. Es kommt hier eher darauf an, was die Technik vor dem Elektrodenarray macht. Einzig wäre es der Vorteil eines sehr langen Elektrodenarrays, dass die physiologisch korrektere Stelle für extreme Tieftonwahrnehmung stimuliert wird. Aber auch hier schafft es kein Chirurg der Welt die Elektrodenkontakte exakt genau auf die Stellen zu platzieren, wo künstlich erzeugte und natürliche Frequenzwahrnehmung exakt übereinander liegen.

    Stimulationsrate = Wie viele Pulse Pro Sekunde (PPS) das Implantat bzw. verwendete Strategie erreichen kann. Wichtig um eine hohe zeitliche Auflösung eines Eingangssignals zu erhalten.

  • Hallo Arno73,

    an MED-EL stört es mich, dass es keine Tasten am CI selber gibt, sondern dies nur per Fernbedienung einzustellen ist. Zudem, soll MED-El nicht allzu robust sein, auch solle es hier Probleme geben, wenn man viel schwitzt.

    Dies sei bei Cochlea und AB besser.

    Da ich bereits Phonak Hörgeräte trage kenne ich ein paar Funktionen bereits, wie Duophone, UltraZoom etc., deswegen tendiere ich zu AB.

    @AndyF, komisch, denn jeder sagt, dass dies wichtig ist für das optimale Hören, dass man eine möglichst langen Elektrode einführen soll, um einen guten Hörerfolg zu erzielen. ?(

  • :D verstehe ich das richtig, dass es also wurscht ist, ob man ein kurzes oder ein längeren Elektrodenträger implantiert bekommt?
    Dann stellt sich natürlich die Frage, wieso es dann überhaupt kurze oder längere Elektroden gibt? WEnn es kein Unterschied machen würde? Oder gibt es diese Option zwischen kurz und lang nur deswegen, weil man beim kurzen noch restgehörerhaltend operieren kann?

  • Hallo,
    uns wurde damals von der CI-Klinik gesagt, dass die Wahl des Herstellers irrelevant ist für den Hörerfolg (bzw. bei unserem Sohn, der mit 1 Jahr implantiert wurde, für die Wahrscheinlichkeit, wie gut er mit dem CI in die Sprache kommt) und man das vorher eben nie sagen kann, wie sehr jemand vom CI profitiert, egal ob AB, Medel oder Cochlear
    Wir haben uns dann aus verwschiedenen Gründen für Cochlear (SP gerade neu auf dem Markt damals, an der Klinik sehr oft implantiert, Aussehen den Prozessors, Fernbedienung plus Tasten am Prozessor etc.) entschieden und Erik profitiert von dem CI (bzw. inzwischen von den CIs) enorm. Uns wurde aber vor der OP gesagt, dass es sein kann, dass sich der Operateur während der Op noch für ein anderes Implantat entscheiden könnte, wenn die Gegebenheiten entsprechend sind. Vielleicht gibt es auch genau aus diesem Grund verschiedene Elektrodenlängen, weil die anatomischen Gegebenheiten bei jedem anders sind?? Restgehörerhaltung war bei meinem Sohn nicht wichtig, da eh kaum Restgehör da war.
    Wahrscheinlich würde er aber mit CIs von Medel und AB genauso zurechtkommen :) . Das können wir ja nicht ausprobieren.
    Ich wünsche dir viel Erfolg mit dem CI, egal welcher Hersteller!
    Gruß,
    Katja

  • Also, ich höre mit MED-EL Standart- (L) und Flexsoftelektrode (R) die Bandbreite von 70 Hz bis knapp 9000 Hz (von mir selbst getestet).

    Mit der Fernbedienung habe ich kaum gebraucht, weil der Soundprozessor von OPUS2 sehr gut und automatisch regulieren kann, je nach dem, wo ich befinde (Im Auto Musik bzw. Nachrichten hören, im lauten Kantine mit Kollegen unterhalten, im ruhigen Bereich zu Hause, über Kopfhörer Musik hören, Telefonieren -> diese Wechsel hab ich NICHT einmal Fernbedienung benutzt). Nur wenn ich T-Spule brauche, muss man Fernbedienung benutzen, aber ich telefoniere meistens ohne T-Spule.

    Das von Schwitzen her, habe ich keinerlei Problem. Wenn zu feucht wird, baue ich auseinander (dauert ca. 15 sec), trockne ich mit Tempotücher ab (ca. 30 sec) und dann baue ich wieder zusammen (ca. 15 sec), also gut gerade eine Minute ist der Soundprozessor wieder trocken geputzt.

    Ausfälle von meinem OPUS 2XS habe ich nie, nach dreieinhalb und zweieinhalb Jahren.

    Denke daran, soweit ich von der Quelle erfahren habe (mehr darf ich nicht verraten) kommen MED-EL CI-System sehr, sehr bald komplett neue Generation.

    Ich wiederhole: Alle 3 großen CI-Hersteller (Cochlear, Med-el und AB) sind gleich gut, jede hat bestimmte Stärken.
    KEINER von drei machst du falsche Entscheidung. :thumbup:

    Von Geburt an taubheit-grenzend Schwerhörig.
    07.2010 L: MED-EL Sonata+ / EA 9.2010, Standartelektrode.
    10.2011 R: MED-EL Concerto+ / EA 11.2011, Flexsoftelektrode
    Beidseitig OPUS 2XS

    Einmal editiert, zuletzt von Arno73 (6. März 2014 um 18:04)

  • Richtig, alle Hersteller sind gut und haben eine ausgezeichnete Marktposition. Und bitte nicht schon wieder irgendetwas als nachteilig hinstellen, kann hier wirklich kein Mensch mehr gebrauchen. Erinnert mich irgendwie an jemand, der nur für "gelb" geleiert hat und als unschlagbar hinstellt. Medel ist ebenso gut wie andere Hersteller. Ich brauche auch kaum, eher nie, die Fernbedienung.
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo, trage auch Med-El, die Fernbedienung braucht man tatsächlich nur, um mal die T-Spule aktivieren oder die Lautstärke alle paar Wochen/Monate schrittweise zu erhöhen. ;) Sonst passt ASM, die Automatik, immer! Gruss, JH.

  • Vergleich auf deutsch:

    Die drei namhaften Hersteller sind ähnlich gut, kleinere Unterschiede gibt es doch... für u.a. bestmöglichen Musikgenuss habe ich Med-El gewählt, da hier deutlich tiefere Töne kodiert werden ab ca. 70 Hz statt ab ca. 200... Je länger der Elektrodenträger, desto mehr Nervenfasern können gereizt werden, ebenso ist es von Vorteil, je grosser die Abstände zwischen den Kanälen um ungewollte Überlagerungen u. Störungen zu vermeiden.

  • Hallo steckdosenlove,

    für technische Fragen, auch zu den Elektrodenträgern sei dir zunächst dieses gelungene Dokument der Uni Magdeburg empfohlen.

    Die Fernbedienung nutze ich beim Opus 2XS nur noch dann wenn ich die T-Spule einschalten möchte um niemanden zu stören wenn ich z.B. meine Hörbücher "lese" . Telefonieren & Co. ist mir über das SP-Mikrofon möglich. Im Bedarfsfall nutze ich wie "Normalhörende" auch den Kopfhörer bzw. ein Headset, weil der Klang halt besser ist.
    Problematisch sind bei mir weiterhin Gespräche in großen Räumen und in der Kirche der Hall, aber gerade erst gestern habe ich dort wieder eine Verbesserung bemerken können. Der technische Ansatz von Medel setzt voll auf die Lernfähigkeit unseres tollen Oberstübchens :D und bietet daher bewußt keine Zoomprogramme o.ä.. Der Vorteil ist, ich brauche auf Grund der sehr gut funktionierenden automatischen Einstellungen des SP keine Fernbedienung mit mir herumtragen ... :thumbup:.
    Der Nachteil, ich muss häufig hiernach suchen ... ;)

    Schöne Grüße
    Norbert d(^_^)b

    *1963
    Links: ohne HG, bringt mir ohnehin keinen wirklichen Hörgewinn ... 2. CI weiterhin aufgeschoben ...
    Rechts: CI MED-EL MAESTRO [Concerto Mi1000+Flex28] OP-Klinik CIC KH Köln-Holweide; OP 22.5.2012, EA 18.6.2012

    mit Audioprozessor Opus2XS und D-Spule]; Seit 18.11.2022 neuer MED-EL Audioprozessor Sonnet 2

  • Vergleich auf deutsch:

    Die drei namhaften Hersteller sind ähnlich gut, kleinere Unterschiede gibt es doch... für u.a. bestmöglichen Musikgenuss habe ich Med-El gewählt, da hier deutlich tiefere Töne kodiert werden ab ca. 70 Hz statt ab ca. 200... Je länger der Elektrodenträger, desto mehr Nervenfasern können gereizt werden, ebenso ist es von Vorteil, je grosser die Abstände zwischen den Kanälen um ungewollte Überlagerungen u. Störungen zu vermeiden.

    Vorsicht, ich kenne auch Cochlear-Träger, er hört trotz kürzeren Elektrode ähnlich tiefen Töne wie ich.

    Von Geburt an taubheit-grenzend Schwerhörig.
    07.2010 L: MED-EL Sonata+ / EA 9.2010, Standartelektrode.
    10.2011 R: MED-EL Concerto+ / EA 11.2011, Flexsoftelektrode
    Beidseitig OPUS 2XS

  • Das ist die Theorie... Viele andere Faktoren spielen aber eine grosse Rolle, ob man dieses Potential tatsächlich nutzen kann. Deswegen machst Du mit den 3 Herstellern nichts falsch, setze deine Prioritäten!


  • Vorsicht, ich kenne auch Cochlear-Träger, er hört trotz kürzeren Elektrode ähnlich tiefen Töne wie ich.

    Hallo Arno, vermutlich hören die Cochlear Träger die Obertöne mit Frequenzen über 188 Hz, aber nicht den Grundton. Das wäre jetzt die Erklärung. Was anderes ist, wie "tief" oder "hoch" nun ein bestimmter Ton bzw. Frequenz nun klingt? Das hängt mit der Tonotopie zusammen. Ich z.B. höre bestimmte Töne heute mit CI tiefer als zuvor mit HG, obwohl ich die tiefen Töne noch vergleichsweise gut hören konnte...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    auch ich kann Frequenzen unterhalb von 200 Hz hören... und definitiv nicht nur die "Obertöne".

    Überlagerungen nutzt AB zB ganz bewusst für die virtuellen Kanäle.
    Kurz: Theorie und Praxis sind ein Unterschied und bis heute weiss man nicht, warum das, was so funktioniert überhaupt funktioniert.

    Letztendlich ist es vollkommen egal, welche Firma man wählt!
    Die technischen Details sind zwar vorhanden, aber letztlich ist es eine gute Entscheidung, wenn man den Sprachprozessor wählt, der gefühlt am besten hinters Ohr passt!

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo,
    in einem anderen Forum hat ein User vehement behauptet, dass man mit Ci prinzipiell gar keine Musik hören könnte oder diese genießen könnte, weil das technisch gar nicht mögliich wäre (die Erklärung hierfür habe ich nicht verstanden). Trotzdem bin ich überzeugt, dass mein Sohn sehr wohl Musik als Musik wahrnimmt und, vor allem, sich an dieser erfreut (er singt manche Zeilen von Kinderliedern sogar korrekt nach) und auch hier ließt man immer wieder, das CI-Träger gerne Musik hören oder sogar selbst ein Instrument spielen. Im Hörtest hört Erik mit Cochlear übrigens auch Frequenzen unter 200 Hz (an 30 dB, habe gerade im Hörtest geschaut), ob er da Obertöne hört, kann ich natürlich nicht sagen (ich weiß noch nichtmal selbst, wie sich "Obertöne" anhören müssen und ob ich die als Normalhörende höre, wahrscheinlich unbewusst, bin aber total unmusikalisch und treffe beim Singen selten einen Ton richtig).

    Kurz: Theorie und Praxis sind ein Unterschied und bis heute weiss man nicht, warum das, was so funktioniert überhaupt funktioniert.

    Von daher denke ich auch, dass das zutrifft, was Miriam sagt.
    Bei uns war damals mit (nicht nur, wir fanden auch den SP am Praktischsten und "Schönsten" und die Klinik hat damut am meisten Erfahrung gehabt) eine Entscheidung für Cochlear, dass hier das Implantat eben 22 Elektroden hat und nicht nur 12 und es dann nicht so dramatisch wäre, wenn mal 1-2 Elektroden kaputt gehen und abgeschaltet werden müssten. Ich weiß, dass das wahrscheinlich/ziemlich sicher ein Trugschluss ist, aber rein gefühlsmäßig habe ich das so empfunden.
    Gruß,
    Katja

  • ..........eine Entscheidung für Cochlear, dass hier das Implantat eben 22 Elektroden hat und nicht nur 12 und es dann nicht so dramatisch wäre, wenn mal 1-2 Elektroden kaputt gehen und abgeschaltet werden müssten. ......

    MED-EL hat das bewusst nur auf 12 Elektroden am Strang ausgelegt, da die Abstände nicht so dicht ist wie der Cochlear und durch größtere Abstände reduziert so die "Kurzschluss zwischen den zwei Elektroden".
    Habe bis jetzt nicht einmal erfahren, daß am MED-EL Elektrode ein oder zwei Elektroden ausgefallen ist, jedoch ist bei Cochlear-Elektrode öfter mal passiert.

    Von Geburt an taubheit-grenzend Schwerhörig.
    07.2010 L: MED-EL Sonata+ / EA 9.2010, Standartelektrode.
    10.2011 R: MED-EL Concerto+ / EA 11.2011, Flexsoftelektrode
    Beidseitig OPUS 2XS