• Hallo,

    ich bin Mitte August implantiert worden und hatte am 4.9. meine Erstanpassung. Weitere Anpassungen mit Hörtraining erfolgten zunächst wöchentlich, z.Zt. zweiwöchentlich.

    Ich überlege, ob ich eine CI-Reha machen soll. Wann ist hierfür der beste Zeitpunkt? Wie sinnvoll ist so etwas? Zahlt die KK oder die DRV das anstandslos?

    Wie sind eure Erfahrungen hierzu?

    Viele Grüße
    Hildegard

  • Hallo Hildegard,
    da empfehle ich die Kaiserbergklinik. Da bist du dann ganz in meiner Nähe. Die Kostenträger übernehmen das in der Regel. Empfehlenswert ist diese Reha auf jeden Fall.
    Uli

    leichte Sh seit Kleinkindalter, CI seit Jan. 2005

  • Hallo Uli,

    ja, die Kaiserbergklinik habe ich natürlich im Hinterkopf. Ich glaub, die ist von hieraus auch die nächste. Dann könnten wir uns mal treffen und kennen lernen.

    Aber ich bin erst in der Infophase und es ist noch nichts 100%ig sicher. Ich suche auch noch ein paar Argumente für meinen Arbeitgeber.
    Hast du auch eine Ci-Reha gemacht?

    Gruß
    Hildegard

  • Hallo Hildegard,

    wie gehts denn so mit dem neuem Hören??? Über eine Reha kann ich Dir leider nichts sagen, weil ich keine benötigt habe, vielleicht beim zweiten CI. Aber grundsätzlich liest man nur gutes darüber.

    In den nächsten Monaten wirst Du eh noch weitere Fortschritte machen und ich drücke die Daumen dafür, auch für die Reha. :D

    Schöne Grüße,

    Toni

    Ps. Batterien halten vier Tage bei mir :)

  • Hallo Toni,

    mit dem neuen Hören klappt es schon recht gut.
    Wenn du magst kannst du meinen Bericht unter "Erfolgserlebnisse und Alltag mit dem CI", "seit 3 Wochen bin ich online" lesen.

    Wie sieht es denn mit deinem Widerspruch bezüglich des 2. Cis aus?

    Viele Grüße
    Hildegard

  • Hallo Hildegard,

    vor einigen Wochen hatte ich über div. Rehakliniken einen Kurzinfo reingestellt mit den Links zu jeweiligen Klinik-HP.

    Hier der Link.....


    Ich selbst habe 4 Monate nach meiner EA die CI Reha angetreten. Es war sehr nützlich und die Kaiserbergklinik was das Hörtraining anbelangt war wirklich klasse.
    Bei meiner 1.CI hatte ich auch eine CI-Reha gemacht, damals war dies in Bad Berleburg, diese Abteilung ist ja jetzt nach Bad Nauheim (Kaiserbergklink) gewechselt!

    Wenn Du die CI-Reha machen willst, sprich ruhig die Klinik an, damit die Dir einen Antrag stellen.
    Hinweis...... Es kann passieren, dass bei Genehmigung eines CI-Reha eine andere Klinik zugeteilt wird, weil Bad Nauheim (Kaiserbergklinik) keine Vertrag mit DRV hat! Aber wenn man unbedingt in eine Wunschklinik möchte sollte man darauf hinweisen und ggf. Umwidmungsantrag stellen! Hierzu bitte die jeweiligen CI-Klinik um Hilfe bitten!

    Gruss Sandra

  • Hallo Sandra,

    danke für die Infos. Eine mail an die Klinik ist schon raus.
    Hast du die Rehas über die KK oder über die DRV gemacht? Hattest du eine schriftl. Empfehlung deiner implantierenden Klinik?

    Du schreibst, dass du vier Monate nach EA die Reha angetreten bist. War das für dich der optimalste Zeitpunkt oder hätte sie auch eher oder später stattfinden können?

    Gruß
    Hildegard

  • Hallo Hildegard,
    ich habe die Reha noch in der Baumrainklink gemacht. Damals noch mit dem Personal das heute in der Kaiserbergklinik ist.
    Für mich war die Reha sehr wichtig. Im Sprachverstehen hat es eigentlich nichts mehr gebracht, da ich ja von Anfang an ein "Überflieger" war. Aber durch die Einstellungen wurde das Klangbild besser, angenehmer, natürlicher.
    In die Kaiserbergklink könnte ich ja mit dem Fahrrad fahren.
    Mal sehen, Hildegard, ob es mit dem Sehen dort was wird. Ich möchte ja auf jeden Fall dort mal eine Besichtigung machen.
    Uli

    leichte Sh seit Kleinkindalter, CI seit Jan. 2005

  • @Uli: Achja mit dem Radl hättest Du kommen können - tststs..... dann hätte ich ja auch im Sommer mit dem Radl zu Dir fahren können..... hatte dies sogar ins Auge gefasst, aber was solls, ist halts dumm gelaufen, dass mit unserem Meeting nicht klappte. Hätte Dir gerne die Klinik gezeigt :wink:

    Hildegard: Mein Kostenträger wollte mich nach St. Wendel schicken und von dort bekam ich ganz Fix Termin (mittlerweile weiss ich durch Hörensagen, dass diese Klinik ebenso empfehlenswert sei) . Aber da ich eher nach Bad Nauheim wollte und ich über St. Wendel zu den damaligen Zeitpunkt über Therapieablauf so gut wie nichts wusste, hab ich einen Umwidmungsantrag gestellt.
    Nach der Umwidmungsgenehmigung bat ich die Kaiserbergklinik Bad Nauheim nach meinem Wunschtermin zu gehen und das war halts im Sommer indem für mich Zeitlich passte. Mein Audiologe von Implantierende Klinik hätte mich am liebsten eher "gestern" als wie "morgen" in Reha geschickt! Aber ich hab mir selbst ein wenig Zeit gelassen. Du selbst kannst den Termin im etwa aussuchen - man erhält meistens auch den ungefähren Wunschtermin!
    Vom Sprachverstehen war für mich egal wann ich die Reha antrat, da ich eigentlich recht schnell vom CI profitierte, ging es bei mir eher um die Feinheiten. Aber mit Geräuscheidentifizierung tat/tue ich mich noch schwer. Da war meine Hörtherapeutin ganz verdutzt - dass ich Sprache recht gut verstand aber mit Geräusche weniger anfangen konnte. Aber da dort klasse Team ist, hatte ich oft auch mit einige bestimmte Therapeutinnen meinem Spass :rofl:

    Für Berufstätige ist normalerweise die DRV zuständig - bis diese genehmigt wird kann schon einige Wochen vergehen!
    Soweit ich mich entsinne hatte meine Implantierende Klinik die Kaiserbergklinik als CI-Reha vorgeschlagen (müsste ich mal in meine Unterlagen nochmals nachschauen)
    Dann war noch die Frage ab wann eine Reha sinnvoll wäre...... während meiner Reha wurden fast alle CI-Trägern (zu meiner Zeit waren wir ca. 12-17 CI-Trägern!) in den letzten 2-6 Monaten implantiert! Ein Patient kam sogar zur Anpassung in Rehaklinik weil dessen Implantierende Klinik aus was für Gründen immer war keine Erstanpassung machen konnte! Aber das ist eher die Ausnahme und er war ohnehin ein "Überflieger" bzw. nur sehr sehr kurze Zeit Taub!

    Gruss Sandra

  • Hallo Sandra,
    habe sehr ineressiert verfolgt, was du Hildegard geschrieben hast, da ich selber auch gerade eine Reha beantrage. Wenn ich dich richtig verstehe, ist es sinnvoll im Antrag direkt die Wunschklinik (bei mir auch die Kaiserbergklinik) zu nennen. Was ist denn ein Umwidmungsantrag? Muss ich diesen Antrag erst nach Genehmigung der Reha stellen (wenn andere Klinik empfohlen wird)? Kostenträger wird bei mir die DRV sein.

    Hallo Hildegard,
    informiere mich doch bitte, wenn du von der Kaiserbergklinik eine Rückmeldung bekommst. Ich hatte die vor ca. 1 Woche angemailt und noch keine Antwort bekommen. (werde es die nächsten Tage wiederholen) oder bin ich da zu ungeduldig?

    Viele Grüße Petra

    re. seit Okt. 07 Opus 2, li. HG

  • Hallo Petra,

    nee, zu ungeduldig bist du meiner Meinung nach nicht. Kannst ruhig nachfassen.

    Klar, kriegst du Bescheid, wenn ich Antwort habe. Können wir das gegenzeitig vereinbaren?

    Wann willst du denn die Reha machen?

    Gruß
    Hildegard

  • Ich kann nichts gegen St. Wendel sagen, sie machen dort auch sehr gute Arbeit!!!

    Eine CI Reha generell ist eine sehr sinnvolle und tolle Sache!!! Wer Zeit und Gelegenheit hat, sollte sie Wahrnehmen. :)

  • Hallo Petra und andere Interessenten,

    da die Kaiserbergklinik, Bad Nauheim bei DRV noch nicht als Vertragsklinik anerkannt ist, kann es passieren, dass man in eine andere Klinik zugewiesen bekommt!

    Wenn Du aber unbedingt in Kaiserbergklinik willst, dann solltest (falls man Dir die CI-Reha in eine andere Klinik genehmigt) Du einen formlosen Umwidmungsantrag (=> Änderungsantrag) stellen! Lass Dir in dieser Sache am besten von der Kaiserbergklinik helfen und vorallem füge einen Fleyer bei.

    Da ich mittlerweile mit einer Mitarbeiterin von Bosenbergklinik - St. Wendel gesprochen hatte, habe ich von dieser Klinik ebenso einen guten Eindruck erhalten (ohne diese selbst gesehen zu haben). Zum Zeitpunkt meines Antrages wusste ich fast nichts von der Klinik ausser, dass dort ein guter Techniker zwecks SP optimierung im Hause arbeitet! Dieser Techniker (wenn jemanden der Name was sagt, handelt hierbei um Herr Bellagnech) war früher in Bad Berleburg und die CI-Abteilung gibt erst seit Januar diesen Jahres!

    Ich schreibe Dir noch ne PN!

    Wünsche Dir aber jetzt schonmal viel Glück, dass der Antrag baldmöglichst genehmigt wird und obendrein gleich die "richtige" Klinik Dir zugewiesen wird.

    Gruss Sandra

  • hallo,

    ich war letztes jahr im november in bad berleburg zu einer reha durch die drv. so weit ich informiert bin bekommt man in der regel nur alle 4-5 jahre eine reha durch den rentenversicherungsträger. nun habe ich ja gerade ein ci bekommen. sollte die anpassung nicht so gut laufen würde ich eventuell gerne eine reha in der kaiserbergklinik machen. geht das denn? übernimmt das dann die krankenkasse, wegen der vorausgegangenen operation? ich hatte ja erst vor einem jahr eine reha. bekommt man durch die ci-operation bereits nach einem jahr wieder eine reha?

    wenn die anpassung hier vor ort gut läuft würde ich lieber keine reha machen. mal sehen.

    vielleicht weiss hier ja gemand darüber bescheid.

    lieben gruß karin

  • Hallo Karin,

    genau diese Konstellation hatte ich vor Jahren. Du kannst JETZT wieder eine erneute Reha beantragen!

    Letztes Jahr warst Du z.B. wg. Psychomatische Belastungen in der Reha und diesmal würdest Du in erster Linie eine CI-Reha wg. Hörtraining machen! Das sind schonmal 2 völlig verschiedene "paar Schuhe" und das ist möglich. Wenn jedoch um gleiche Therapieziel wäre, dann ginge das nur ca. alle 4 Jahren (nach wieviele Jahren man erneut machen kann weiss ich nicht soo genau)! Man kann auch so sehen, wenn jemand aufgrund eines Unfall eine Reha benötigt um z.b. sich wieder Bewegen zu lernen/können o.ä. wartet man auch nicht 4-5 Jahre bis die sogenannte Frist abläuft!

    Da brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, sag Deine Implantieren Klinik, dass die Dir was schreiben soll bzw. CI-Reha befürworten ...... der Arzt wird dann schon als Priorität wg. CI-Hörtraining schreiben. Da Du glaube ich Berufstätig bist müsste die DRV dafür zuständig sein!

    Falls abgelehnt wird, solltest Du Widerspruch einlegen und ggf. von Mitarbeitern Deines Wunsch-Rehaklinik helfen lassen! Wenn Du noch fragen hast, kannst Du mir auch PN schicken.

    Wünsche Dir und auch PETRA jetzt schon alles Gute für die EA........ Bin schon auf Eure ersten Höreindrücke gespannt :lol:

    Gruss Sandra

  • An Alle die eine Reha oder zwei gemacht haben.
    Kann mir mal einer wenigstens sagen was bei der Reha alles gemacht wird?????????????????????????????????????????????????????????????
    Ich habe keine Reha nach der 1. Implantation beantragt und überlege immer noch ob ich nach der 2. Implantation im Januar eine Reha beantragen soll.
    Ich kam bisher sehr gut ohne Reha klar. Lerne zu Hause in der Familie bestens hören. Bei 6 Kids bleibt dir da wohl auch nichts übrig. Wollen ja schliesslich jeden Tag ihre Eindrücke aus der Schule loswerden. Und bei wem ist es da nicht gerade am günstigsten????? Bei mir natürlich. :)
    Auch ohne Telefon läuft hier gar nichts. Ständig klingelt mein Handy.
    Ich telefoniere jetze schon wie ein Profi. Lach.( meinte mein Mann und die Kids)
    Bin nun auch alleine zu den Elterngesprächen in der Schule. habe ja sonst alles auf meinen Mann abwälzen müssen weil ich mit den HdO's kaum was verstanden hatte.
    Fernsehen schaue ich seit drei Monaten nun auch ohne Untertitel. Normale Lautstärke ist vorrausgesetzt. Nur nicht so laut!!!!!
    Um meine Sprachverstehen besser aufzubauen, höre ich ,wenn ich Zeit und Lust habe mehrmals ein Hörbuch.(ohne Buch zum mitlesen, bin somit gezwungen genauer zuzuhören). Kenne nun so manches Hörbuch auswendig.
    Von den Lippen ablesen habe ich aber noch lange nicht abgelegt!!! Das wird wahrscheinlich auch nicht passieren. Wenn ich abends und frühs kein CI dran habe, höre ich nun mal nichts und lese dann noch von den Lippen ab. Wenn es mir aber zu anstrengend wird habe ich mein CI aber Ruck Zuck dran.
    HG von Colagirly70

  • Colagirl, ich stehe kurz vor der Erstanpassung des zweiten CIs. Ich hatte beim ersten CI auch keine Reha, und es kann gut sein, daß es auch nach dem zweiten CI so bleibt, wenn sich die gewünschten Lernziele auch so verwirklichen lassen. Du hörst Dich eigentlich so an, als ob Du ebenfalls ohne Reha auskommst. Man muß eben wissen, daß die Hörerfolge bei jedem einzelnen sehr unterschiedlich ausfallen können, auch was das Tempo angeht. Kein Wunder bei den vielen möglichen Konstellationen (immer gehörlos gewesen, spät ertaubt, nie ertaubt usw.). Daneben gibt es noch viele andere wichtige Faktoren. Die, die eine gute Hörbasis haben, kommen oft durch Alltagstraining bestens zurecht.

    Manche User - ich nicht - erweitern den Begriff Reha auch und verwenden ihn für die Erstanpassung bzw. alle weiteren Anpassungen.

    *1964, re. seit 10/2006 u. li. seit 12/2007 CI (2x Harmony), OP-Klinik MHH
    OP-Folgen: Nackensteife, Tinni, später max. Armschmerzen (9-10 auf VAS-Skala) u. Daumen/-gelenk taub (alles li.), Störschallverstehen verschlechtert. Reimplantation li. 09/2011

  • Hallo Jens,
    so würde ich das nicht sehen. Ich gehöre beim CI zu den Schnellstartern.
    Nach der Erstanpassung konnte ich schon gut Sprache verstehen und nach der zweiten Anpassung habe ich telefoniert.
    Eine Hör- Sprachrehahabe ich trotzdem gemacht und es hat auch was gebracht. Das Hören wurde natürlicher. Besonders die hohen Frequenzen wurden in der Reha zugegeben und ich konnte erstmals seit ca. 25 Jahren wieder Vögel zwitschern hören. Auch das Hören von Musik wurde angenehmer. Bei einem stationären Aufenthalt kann man bei der Einstellung mehr und besser experimentieren. Wenn es nicht klappt nimmt man die Einstellung zurück. Ganz oder auch nur teilweise. Ambulant sind solche Schritte zu gewagt, denn man muss dann mehr oder weniger weit fahren.
    Zumindest beim ersten CI würde ich zu einer Reha raten, aber auch beim Zweiten ist sie angebracht. Latztendlich m,uss das aber jeder für sich entscheiden.
    Uli

    leichte Sh seit Kleinkindalter, CI seit Jan. 2005

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jens,

    hm.. ich muss dir sagen, dass ich zu den Schnellstartern gehöre, zudem zu denjenigen, die mit beiden CIs unabhängig voneinander 95 / 100 % Einsilberverstehen haben.

    Ich habe bei beiden Seiten jeweils eine Reha gemacht.
    Reha bedeutet für mich: stationär oder ambulante Einstellphasen über mehrere Tage, zudem Hörtraining.
    Die MHH bietet dieses JEDEM Patienten bei der Erstanpassung an, von daher hast du auch eine Reha-Woche mindestens gehabt.

    Reha bedeutet: Hörtraining, Einstellungen und ggf. auch Sprachtraining.
    Hörtraining ist abhängig von dem Können und von dem Interesse des Patienten. Es ist möglich, mit Geräuschen anzufangen (diese einzuordnen), Silben, Wörter, Sätze bis hin zu Italienisch verstehen im massiven Störlärm, Telefontraining etc. Die Therapeuten holen einen da ab, wo man steht... und das bekommen diese am Besten mit, wenn man sie nicht nur alle 1-2 Monate sehen.
    Hörtraining ist auch für Schnellversteher wichtig. Ich z.B. habe beim Hörtraining erst richtig gehört, welche Silben ich nicht so gut höre und konnte dieses zwecks Einstellungskorrektur dem Audiologen mitteilen. Im Freifeld wäre mir solche Feinheiten nicht aufgefallen, denn dort arbeitet mein Gehirn so schnell, dass ich scheinbar alles richtig höre, obwohl dieses nicht wirklich der Fall ist. So wird schnell aus einem gehörten "Ich gehe in Hau, mir ist kalt" ein "Ich gehe ins Haus, mir ist kalt" und das, obwohl man (hier beispielhaft) das S nicht gehört hat.

    Zudem -- was auch Uli gesagt hat: die Einstellungen werden verfeinert, man kann wesentlich mehr "spielen" und versuchen, ohne dass problematisch ist. So gab es bei mir Testeinstellungen, wo ich nach 2 Stunden erneut beim Audiologen sass, ihn beinahe gekillt hätte, weil es einfach fürchterlich ist. Hätte dieser das ambulant gemacht, hätte es bedeutet, dass ich 1. recht langen Anfahrweg gehabt hätte, 2. ggf. längere Wartezeit, da kein Termin, 3. keine lange und ausreichende Einstellzeit gehabt hätte, da halt kein Termin etc.
    Einige solcher Einstellungen macht man daher nicht ambulant.. und das wäre bei mir sehr schade gewesen, denn gerade so eine "extremere" Einstellung hat bei mir den super-Durchbruch im Klang gebracht.

    Auch hatte ich in der Reha mit meinem Audiologen soviel Zeit, dass auch Sondereinstellungen z.B. für Musik möglich waren. Eine solche Einstellung dauert bei mir in der Regel 3-4 Stunden, verteilt auf 2 Tage. Ambulant mit 200 km Anfahrweg nicht machbar.

    Beispiele der Hörleistungssteigerung habe ich zu Genüge erfahren. Ein Beispiel fand ich besonders extrem, daher möchte ich mal zeigen, was eine Reha bringen kann:

    Frau H., beidseitig CI-versorgt kam in die Reha. Das linke CI wollte und konnte sie nicht tragen, da es ihr Unbehagen bereitet hatte, das auch in den 5 Jahren, in denen sie das CI hatte, der Audiologe in ambulanten (auch längeren Sitzungen) nicht in den Griff bekommen hatte.
    Das Sprachverstehen beidseitig (1. CI vor 5 Jahren bekommen, 2. CI vor 2 Jahren) lag bei 50 % Zahlen, 10 % Einsilber. Logopädiestunden und viele ambulante Einstellungen erbrachten weder Besserung, noch trugen sie dazu bei, die doch sehr verwaschene Aussprache von Frau H. in den Griff zu bekommen.
    Rehadauer: 5 Wochen. Nach den 5 Wochen trug Frau H. beide CIs gerne, es gab keinerlei Probleme und Unbehagen mehr (die "störenden" Elektroden wurden in insgesamt 10 Sitzungen mit ca. 2 Stunden Dauer gefunden, es waren keine einzelnen, sondern waren alle in Abhängigkeit von anderen betroffen), Einsilberverstehen bei Entlassung lag bei 70 %, Zahlen bei 100 %, die Frau hat in ihrem Leben das erste Mal telefoniert, ihr Sohn hat beim Besuch gesagt, dass die Aussprache wesentlich besser geworden ist. Frau H. konnte das erste Mal in ihrem Leben "d" und "s" auseinanderhalten und auch sprechen. Es gab einen langen Katalog von "Baustellen" (nach Wunsch von Frau H.), so dass sie die ambulante Therapie bei einer Logopädin am Wohnort weiter machen konnte und wollte.
    Frau H. war zuerst sehr über das CI frustriert, nachher war sie glücklich über die Technik und ist vor Freude heulend nach Hause gefahren.
    Um diesen Erfolg zu erreichen hatte Frau H. in der Reha tägliche Einstellungen, 3 bis 4 Mal täglich (je nach Wunsch von Frau H.) Hörtraining (2 mal Einzel, 1-2 Mal Gruppe), sowie psychologische Beratung, um die Schwerhörigkeit zu akzeptieren und den Umgang damit zu lernen.


    Ich hoffe, es ist nun klarer, was eine Reha ist und warum diese auch für Gutversteher wichtig sein kann. Ich zumindest bin sehr froh, auch beim zweiten CI eine Reha gemacht zu haben, auch wenn ich zu den Schnellverstehern gehöre.

    Grüße,
    Miriam