Diskriminierung CI - Gehörlose

  • Hallo ich erlebe oft die Diskriminierung von der Gehörlose gegen CI-Träger. Der Grund ist leider ANGST: "Gehörlose sterben aus" und "Gebärdensprache sterben aus"

    Ich habe ein Film im Gebärdensprache entdeckt, es gibt auch Diskriminierung von CI-Träger und Schwerhörigen gegen Gehörlose. Eine gehörlose Praktikantin besucht eine Schwerhörige Schule, da kommen auch CI-Träger hin. ok. Also die Gehörlose könnte leider nicht verstehen, was die Kinder fragen. Alle reden zu schnell. Als es nicht klappt, wurde die Gehörlose als Hampelmann mit Hände verspottet. Die Praktikantin muss 2 Wochen durchhalten. Mann.

    Wir müssen aufhören gegenseitig zu diskriminieren. Die Gehörlose brauchen wirklich Hilfe, sehr lange haben sie oral gelernt. Es gab keine tiefgründige Diskussionen in der Schule. Es fehlt Selbstsicherheit, Selbstbewußtsein und Selbstständigkeit fängt ganz hart im Berufsleben. In Amerika und Kanada ist die Gebärdensprache eine Selbstverständlichkeit, im Berufsleben kann jeder die Frage ohne Unsicherheiten antworten Hier in Deutschland sagt die Gehörlose aus Unsicherheit "WAS SOLL ICH SAGEN". UND immer MEHR LERNSCHWÄCHE GEHÖRLOSE, WARUM WOHL. ORALE ERZIEHUNG RAUBT VIEL ZEIT, die Gehörlose kapiert viel viel zu spät. Also die Sprachentwicklung ist meisten zurückgeblieben. Wie Ihr meine Sprache seht, die andere schreiben noch schlechter als ich.

    Ich versuche auf meiner Seite, also im Gehörlose Welt: DISKRIMINIERUNG UND MOBBING AUF CI-Träger soll aufhören und ihm respektieren. Ihr sollt bitte auch tun und uns helfen auf hohe Niveau zu ziehen. (besonders die junge Generation) Wie ich hier im Forum feststelle, braucht Ihr auch Gebärdensprache für Notfall, falls SP ausfällt. Also Gebärdensprache ist ÜBERALL nützlich.

    Liebe Grüße
    Hajoest

    Falls Ihr gerne Petition Aktion Gebärdensprache unterstützen möchtet, bitte hier unten klicken und einfach Name, e-Mail, Land und PLZ eingeben und fertig.

    http://www.avaaz.org/de/petition/Ak…Berlin/?agxoNeb

    Seit Geburt gehörlos. Rechts: 29.07.2013 Cochlear CI24RE (CA) und Neclues 6 (CP910), EA: 27.08.2013, 05.03.2014 REHA in Bad Nauheim. Für 2. CI VU am 17.06.2014
    Links: nach CI-OP re. unversorgt

  • da stimme ich dir zu. es ist doch traurig, oder? selbst wollen sie aktzeptanz, können aber andere nicht akzeptieren und ich hoffe ich trete hier niemanden auf den schlips. wie gesagt, ich habe es auch erlebt und hab dann lieber zu bestimmten themen meinen mund gehalten.

    Lg Ricarda + Louisa *03.06.2004* bds. an Taubheit grenzend Schallempfindungsschwerhörigkeit, 25.10.2013 CI- implantation rechts mit Nucleus freedom CI24RE (CA), Nucleus CP900 Series

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    bevor ich mich zum CI entschieden habe, habe ich versucht, Gebärden zu lernen. Ich habe mehrere Kurse an der VHS (die einzige Möglichkeit hier) besucht, somit nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld dafür investiert.
    Nach dem 5. Kurs habe ich mich getraut, mal zu einem GL-Treffen in Dortmund zu gehen und bin auf volle Ablehnung gestossen.
    Als man mich fragte, wer ich bin und so, habe ich halt nicht nur meinen Namen gebärdet, sondern auch gesagt, dass ich ertaubt bin und noch Gebärdensprache lerne. Zweimal habe ich dann gebeten, mir doch die Bedeutung von einer Gebärde zu erklären bzw. auch einmal, dass bitte langsamer gebärdet werden soll. Dazu war jedoch keiner wirklich bereit, man machte mir sehr deutlich klar, dass sie in der Freizeit seien und keine Lust hätten, jemanden Gebärden bei zu bringen. Wenn ich Gebärden könnte, dürfte ich gerne wiederkommen, aber so wäre das nichts.

    Das fand ich sehr sehr traurig und habe damit die Leute schlagartig verstanden, die gesagt hatten, dass man die Gebärdensprache nicht ohne Weiteres erlernen kann. Als Ertaubte hatte ich somit keine vernünftige Kommunikation mehr: ich konnte mich nur mühsam mit den Hörenden unterhalten (durch Lippenabsehen), mit Gehörlosen nur dann, wenn sie sehr langsam gebärdet haben. Für mich war das die Entscheidung für das CI, mit dem ich wieder komminikationsfähig wurde. Gebärdensprache habe ich weiterhin versucht zu erlernen, allerdings habe ich es irgendwann aufgegeben, weil die Gehörlosen hier in der Gegend keinem das beibringen wollen bzw. helfen wollen, dass jemand das lernt. Für mich hatte es den Eindruck, dass die unter sich bleiben wollen...

    Grüße,
    Miriam

  • Zitat

    Gebärdensprache habe ich weiterhin versucht zu erlernen, allerdings habe ich es irgendwann aufgegeben, weil die Gehörlosen hier in der Gegend keinem das beibringen wollen bzw. helfen wollen, dass jemand das lernt. Für mich hatte es den Eindruck, dass die unter sich bleiben wollen...

    Ui! Das ist echt mies. Bei uns hier ist das ganz anders. Ich habe zu Anfang viel Hilfe bekommen und gebärde mittlerweile fließend. Ich finde es schade dass das bei dir so gelaufen ist. Ich finde es persönlich schön CI und Gebärden zu kombinieren. Wenn man mal hörmüde ist oder es zu laut ist. Na ja und mein Mann erklärt mir so immer Geräusche, die ich mit den CI's (noch) nicht zuordnen kann.

    Aber diese Grüppchenbildung habe ich auch schon in einer Kirchengemeinde beobachtet, die waren alle hörend und es ging nicht ums hören, aber keiner wollte was von Neuankommenden wissen. Eingeschworene Gemeinschaft, stur und verschlossen... Komische Menschen gibts halt überall...

    Seit 2017 N6 bilateral / 2011-2017 CI Cochlear N5 bilateral
    --
    OP li: 05.2011 | EA: 06.2011
    OP re: 08.2011 | EA: 09.2011

    DGS und Ci :thumbup:

  • Hallo Miriam, das ist sehr schade. Leseratte hat wirklich recht, mit CI und Gebärdensprache zusammen bist Du dann Allroundmensch.

    Ich weiß schon lange dass die Ertaubte wirklich schwer hat mit der Eingliederung unter den Gehörlosen. Stell Dir wie ein Indianervolk vor, die Weiße kommt und es braucht ZEIT, um die Weiße aufzunehmen.
    Es hilft sehr mit sehr interessanter Ausstrahlung, also sehr LOCKER und LUSTIG. Sie werden bestimmt schnell von Gehörlosen aufgenommen. Kaum Chance mit ewiger Steifheit

    Die Ertaubte lernt erst "jetzt", es fehlt "Öl" in der Arm- und Hand-Gelenke.

    In der Zukunft sollen ALLE Gebärdensprache lernen. Ärzte, Polizei, usw. Es wäre schön, die Gebärdensprache als Pflichtfach wie Englisch in der Schule. Dann wird in der nächsten Jahren alles besser. In nächster Generation haben die Ertaubte vielleicht nicht so schwer als heute. Deshalb gehen wir am 14. Juni nach Berlin und kämpfen für die Gebärdensprache.

    ABER Vorsicht mit der Arroganz z.B. Ich kann mit CI besser hören, Sie werden schnell abgeschoben. Mein gehörlose Freund hat mich erklärt: Solange Du keinen Angeber bist und die Gebärdesprache anerkennst, respektiere ich Dich." Er erlebte die Angeberei oft, das ist zum Kotzen.

    Seit Geburt gehörlos. Rechts: 29.07.2013 Cochlear CI24RE (CA) und Neclues 6 (CP910), EA: 27.08.2013, 05.03.2014 REHA in Bad Nauheim. Für 2. CI VU am 17.06.2014
    Links: nach CI-OP re. unversorgt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    ich gebe mit meinem CIs nicht an, was du mit Sicherheit auch hier im Forum mitbekommen hast. Das CI erleichtert mir meinen Alltag ungemein und ist für mich absolut der richtige Weg gewesen, um wieder aus dem Kommunikationsschneckenhaus raus zu kommen.
    Gebärden halte ich für sehr wichtig, allerdings bringen mir persönlich diese im Alltag nichts, da es kaum jemanden gibt, der auch Gebärden kann.

    Ich habe durchaus ganz liebe Gehörlose kennen gelernt, die mir auch etwas beigebracht haben. Allerdings wohnen diese soweit weg, dass ich sehr selten Kontakt habe. Da ich ja noch körperlich gehandicapt bin, ist auch das "mal eben hinfahren" ein Problem.
    Ich sag immer wieder: wenn Gehörlose nicht wollen, dass die Gebärdensprache ausstirbt, dann müssen sie diese auch weitergeben... bereitwillig! Anderen helfen, diese zu lernen!
    Gebärden sind was tolles, keine Frage... aber wenn der Zugang versperrt ist, sie nur "im Stillen Kämmerlein" angewendet wird, dann hilft das nichts.

    Gebärden als Schulfach wird es wohl nicht geben. Dafür sind Gehörlose einfach eine zu kleine Minderheit. Mit den gleichen Argumenten, dass es ja füe viele leichter ist, müsste dann auch jedes Kind türkisch, polnisch, russisch usw lernen. Da ist es einfacher, einen Zettel und einen Stift heraus zu holen und etwas aufzuschreiben!

    Grüße,
    Miriam

    PS: an unserer Uni werden Gebärdenkurse angeboten. Jedes Jahr einer... und auf 20 Plätze kommen 200 Bewerbungen. Warum nutzen Gehörlose nicht das Interesse und bieten Kurse an?? Kostenlos oder gegen einen kleinen Beitrag? Warum kämpfen sie nicht für ihre Sprache, in dem sie Kurse anbieten, um diese bekannter zu machen? Eine Demo bringt da wenig... dadurch gibt es nicht mehr Leute, die Gebärden können...

  • Will auch mal meinen Senf dazu geben,

    ich habe seeeehr lang überlegt ob ich die Gebärdensprache für meinen Sohn erlernen soll und dachte mir es wäre am einfachsten für ihn wenn er von anfang an zweisprachig aufwächst.

    Leider war das in der Praxis ersteinmal nicht umzusetzen. Es gibts jede Menge Steine die einem im Wege liegen. Der nächste VHS-Kurs wäre 60km entfernt, ich hab nen 40h Job, mein Mann ist Schichtarbeiter, so dass es nicht jeden Abend einzurichten ginge. Außerdem nützt mir das nichts nur einmal die Woche in so einem Kurs zu sitzen. Wie die meisten Schreiber vor mir schon festgestellt haben, muss man auch die Glegenheit haben mit anderen Menschen per Gebärdensprache zu kommunizieren. Da sehe ich hier keine Möglichkeit. Ich habe schon Probleme hier im Umkreis überhaupt jemanden zu finden der sh Kinder hat, um sich mal auszutauschen. Also was soll mein Sohn dann überhaupt mit der Gebärdensprache anfangen? Mit wem soll er sich per DGS unterhalten? Er geht in eine normale Kita und kommt momentan gut zurecht. Mit CI hoffen wir, wird er nahezu so aufwachsen, wie seine normalhörenden Altersgenossen auch. Für uns überwiegt der Aufwand den Nutzen! Daher versuchen wir es jetzt ohne DGS (abgesehen von ein paar Handzeichen zur Unterstützung).

    Vielleicht hat Ben später mal das Bedürfnis DGS zu lernen, dann werde ich ihn tatkräftig unterstützen und bin auch bereit es mit zu lernen.
    Wären die Bedingungen anders, würde er ganz sicher zweisprachig aufwachsen.

    LG Bettina & Sohnemann Ben

    Sohnemann trägt rechts seit 06/2013 Opus2XS und links Phonak Sky V50 UP

  • Zitat von "Hajoest"

    In der Zukunft sollen ALLE Gebärdensprache lernen. Ärzte, Polizei, usw. Es wäre schön, die Gebärdensprache als Pflichtfach wie Englisch in der Schule.


    Lol, das finde ich schon ziemlich übertrieben. Wie viele Menschen gibt es denn, die auf Gebärden angewiesen sind und wie viele, die damit gar nichts zu tun haben?
    Sogar noch krasser ausgedrückt: ich fordere eher, dass jeder Gehörlose zu lernen haben muss, wie er mit Normalos kommunizieren kann. Dass aufgrund von Nichthören keine tiefgreifenden Gespräche möglich sind, ist klar. Aber die Botschaft dass man gl ist und sich über einen alternativen Kommunikationsweg verständigen muss, ist angemessen.
    Wer will, der kann auch. Klar, ein Querschnittsgelähmter kann einfach nicht laufen, so sehr er auch will, aber ein Gl hat viele Möglichkeiten, dem Normalo Bescheid zu geben. Wenn er es nicht macht, ist es doch sein eigenes Problem..


    ich hatte bei Themenbeginn schon mal etwas geschrieben und es dann doch wieder verworfen, aber Blacky hat es auch angesprochen:

    ich habe einen Bekannten. Er ist normalhörend und hatte bisher nicht wirklich etwas mit Gehörlosen zu tun. Bis vor ein paar Jahren. Dann hatte er einige unschöne Erlebnisse zum Thema Kommunikation - Gl. Ein Beispiel war, dass im Zug neben ihm ein Gl saß und der Schaffner nicht bereit war, mit dem Gl "anders" zu reden (z.B. schreiben) als alles in seinen Bart reinzunuscheln. Der Gl hat partout nicht verstanden, was der Schaffner wollte (war wohl mehr als nur den Fahrschein).
    Dann hatte sich mein Bekannter gesagt, dass er Gebärden lernen möchte. Nicht gut, nicht umfangreich, aber so, dass er in solchen Momenten evtl mal seine Hilfe anbieten kann (natürlich spielte mit rein, dass ihn Gebärden sowieso faszinierten usw..).
    Nunja, er wohnt in einer Großstadt in der Mitte von D. Dennoch war es ihm bis heute (aus privaten und nicht privaten Gründen) immernoch nicht möglich, einen DGS-Kurs zu besuchen.
    Also habe ich ihm gesagt, er soll doch mal zu einem Sh/Gl-Treffen gehen, denn ich bin früher selbst zur JuGru hier gegangen und habe dort vieles über Gebärden gelernt und geübt. Es waren immer Leute anwesend, die auf Gebärden angewiesen waren und Leute, die kein Wort fuchteln konnten - beste Übung. Mit etwas Willen, kann das eine schöne und unterhaltsame Kommunikation werden :lol:
    Nunja, er war dort, sogar 2x, und 2x wurde er eiskalt abgewiesen. Er kann nicht gebärden, er ist nicht gehörlos, er hat dort nichts zu suchen.
    Warum man so... (beliebiges Adjektiv einfügen weil mir kein passendes einfällt) sein kann, habe ich bis heute noch nicht verstanden. Viele Gl fordern ständig Rücksicht und dass sich die Normalos auf sie einstellen, aber solange die Gl selbst so beschränkt sind, sind sie für die Kommunikationsprobleme mit Normalos selbst verantwortlich.

    Natürlich etwas verallgemeinert gehalten, aber das ist das Thema ja auch. Sicherlich gibt es von allen Seiten und Einstellungen auch immer ein paar Ausnahmen *denk*

    Lg
    cadi


    PS: Blacky, sehr schöne Einstellung, finde ich! :)

    Habe gerade die Tauben am Marktplatz gefüttert, aber der Polizist meinte, ich soll endlich die Gehörlosen in Ruhe lassen.

  • Zitat von "Hajoest"

    In der Zukunft sollen ALLE Gebärdensprache lernen. Ärzte, Polizei, usw. Es wäre schön, die Gebärdensprache als Pflichtfach wie Englisch in der Schule.

    Lol, das finde ich schon ziemlich übertrieben. Wie viele Menschen gibt es denn, die auf Gebärden angewiesen sind und wie viele, die damit gar nichts zu tun haben?

    Vollste Zustimmung!

    Zitat von "cadi"

    Sogar noch krasser ausgedrückt: ich fordere eher, dass jeder Gehörlose zu lernen haben muss, wie er mit Normalos kommunizieren kann. Dass aufgrund von Nichthören keine tiefgreifenden Gespräche möglich sind, ist klar. Aber die Botschaft dass man gl ist und sich über einen alternativen Kommunikationsweg verständigen muss, ist angemessen.

    Ich denke, das liegt auch an der Entwicklung des Bildungssystems auch in den Schwerhörigen- und Gehörlosenschulen der letzten Jahrzehnte.

    Meine Klasse aus mittel- bis hochgradig schwerhörigen Klassenkameraden wurden in den 1970ern von unseren Lehrern immer ermutigt und auch "erzogen" ; Lautsprache richtig zu lernen und anzuwenden. GS wurde von unseren Lehrern nicht unterstützt; wir "kupferten" es von den Gehörlosen im Schulhof ab. Jetzt kann ich nach all den Jahrzehnten sagen: Danke liebe Lehrer, ihr habt uns damit das Sprungbrett zur Welt der Hörenden ermöglicht und unser Leben um einiges leichter gemacht!.

    Ich hatte und habe bisher nur normal Hörende im meinem weiteren Umfeld gehabt- privat wie beruflich. Und: Was man nicht anwendet, verlernt und vergisst man recht schnell....

    Diesen gefühlten "Kulturkampf" zwischen Gehörlosen, Schwerhörigen und CI-Trägern finde ich mitunter sehr grotesk. Die Gewinner können dabei nur "im Sparwahn fiebernde" Krankenkassen und Staat sein.

    Mein Motto: "Hilf Dir selbst und verlass Dich bloß nicht auf andere!". Das Leben ist nun mal kein Ponyhof.

  • Ich bin als Gehörloser geboren, bin wie die meisten Gehörloser auf Sonderschule gegangen, bin mit DGS+Lautsprache in der hörenden Umfeld aufgewachsen, obwohl die meisten Gehörlosen keine Lautsprache lernen wollen, habe ich viel Mühe beim Lautsprache und die deutschen Sprache gemacht. Ich bin eigentlich ein Allrounder und kann in allen Sprachen, auch wenn ich mit einer Sprache Probleme habe.

    Ehrlich, ich sage, ohne die deutsche Sprache geht nichts in der heutigen Gesellschaft, sogar auch mit Ämtern etc.

    Ich habe schon oft erlebt, dass die Dolmetscher nicht korrekt übersetzt, was ich in DGS sagen möchte. Das passiert sehr oft in der Gerichte und Recht. Da funktioniert bei mir am besten mit schriftlich oder Lautsprache, wenn ich mit Behörden sprechen möchte.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin nicht gegen DGS oder Gehörlose, jeder Sprachen hat seine Schwächen.

  • Ich habe allzu in meiner Schulzeit erlebt, sobald man die Gehörlosen im Bus oder an der Haltestelle anschaute wurde man abgeblitzt mit dem Gebärdenprache "Schau Weg" , "Guck mich nicht an" ....

    Wenn ich das jetzt so im Erwachsenenalter zurückblicken würde, kann ich das Verhalten einigermassen verstehen aber auf der anderen Seite konnte man einfach nicht anfreunden und auch zumindest die Sprache nicht lernen. Es gibt unter den Gehörlosen auch Verständnisvolle Menschen, die einem Im Bus die Sprache beibrachten.. was ich damals etwas konnte wurde bis heute alles vergessen, da ich im privaten Umfeld fast so gut wie nichts angewendet habe.

    Auch in der Schule hatten wir keine Gemeinsamkeiten, auch wurden wir von der Sprache DGS nicht unterrichtet bis auf das Alphabet.
    Manche Schüler konnten DGS nur lernen, wenn man den gleichen Weg zurücklegen konnte oder im gleichen Bus waren.

    Ausserdem kann man auch in der medialen Welt (Camfrog etc..) von der Diskriminierung sehr Aufmerksamkeit bringen. Man wird gnadenlos abgepfiffen wenn man die Sprache nicht kennt, auf das Schriftliche will keiner eingehen. Ich finde halt sehr traurig, dass man absolut keinen Wert auf die schriftliche Sprache setzen will. Gerade wir könnten auf diese Weise mit den GL perfekt kommunizieren, leider Fehlanzeige.
    Bemerkenswert, wenn ein Hörender DGS kann wird man mit erhobenen Hauptes empfängt.

    Ich habe für eine zeitlang auch überlegt, die Sprache bei VHS zu lernen auf meine Kosten. Was nützt mir, wenn die Diskriminierung fortan besteht und ich sogut wie keine Beziehung mit solchen Personen habe.

    Wohin passt man dann? Man passt eben nicht zu GL, weil man kein DGS kann. Mit den Hörenden kommunizieren ist fortan sehr schwer.. also lebt man echt in einem isolierten Welt falls man die Kontakte knüpfen konnte.

    links: Oticon Sumo DM
    rechts: Cochlear CI24RE 09.08.2013 / EA 25.09.2013

  • vielleicht hab ich ja ne total doofe frage, sollte es so sein, entschuldigt.

    wenn ihr früh ertaubt oder taub geboren seid, wie habt ihr die lautsprache dann gelernt? ihr beherrscht keine Gebärdensprache, wie kommuniziert ihr dann, nur schriftlich? ist doch aber auch anstrengend, auf dauer, oder?

    ich habe in einer ausbildung die gebärdensprache erlernt und klar, jetzt wo niemand mit mir in DGS kommuniziert geht wieder einiges verloren ( GSD kann ich es bei meiner tochter anwenden - wobei sie nur LBG in der schule lernt ), was ich ehrlich gesagt ganz ganz schade finde.

    in der ausbildung hatten ausschliesslich gehörlose dozenten - richtig schwer, da zu folgen, wenn man bis dahin nix aber auch rein gar nichts konnte.

    sie erzählten oft von der schule früher, sie hätten solche ( vergleichbar wie jetzt FM geräte ) verstärker, ist das richtig?

    ich stelle es mir auch nicht lustig vor, wenn man ertaubt ist, die lautsprache zu erlernen - eben genauso wie ich die DGS ... :wink:

    sie lehnten aber hörhilfen generell strikt ab, nie und nimmer und ehrlich, ich finde das sehr schade. hätte mich mit dem einen oder anderen so super gerne mal tiefgründiger unterhalten bzw mal richtig klar machen wollen, warum / das ich das eine oder andere nicht verstehe ;)

    erzählt mal wie es bei euch war!

    Lg Ricarda + Louisa *03.06.2004* bds. an Taubheit grenzend Schallempfindungsschwerhörigkeit, 25.10.2013 CI- implantation rechts mit Nucleus freedom CI24RE (CA), Nucleus CP900 Series

  • Ich weiss nicht, wie jeder den "Gehörlos" / "ertaubt" definiert.

    ich war selbst nach meinem Geburt hochgradig schwerhörig, medizinisch war ich vor meinem 18. Lebensjahr "Gehörlos" mit mindestens 96% Hörverlust. Da man etwas Restgehör hatte, ist die Erlernung der Lautsprache mit Hörgeräten möglich.

    Anders wäre natürlich wenn die Leute seit dem Geburt 100% Hörverlust hatte, mich würde das auch interessieren. Ich rede nicht von dem medizinischen Hörverlust, sondern unterhalb der 120db von unseren Audiogrammen. Vielleicht hören die meisten Gehörlosen die DGS können rein faktisch gar nicht. Die sind so angeboren, dass man einfach nicht mit Audiogrammen messen konnte um überhaupt daraus Entschlüsse zu ziehen?


    Meine Mutter erzählte mir, dass mein Vater versuchte als ich noch ein kleines Kind war 3 Jahre lang mir die Lautsprache beizubringen.. Er hat immer wieder nach Zahlen und Wörtern gefragt jeden Tag bis ich es konnte. Angeblich soll er danach ausgepowert bzw. krank geworden sein.
    Wie es dazukam , kann ich leider nicht erklären.. ich hatte aber noch Restgehör.

    In meinen jungen Jahren hatte ich sehr viel Bücher gelesen, ich hatte auch sehr viel Eigeninitiave gehabt. Z.B. im Auto hatte ich im Verkehr jedes Schild mitgelesen soweit ich erinnern konnte und in meiner Freizeit hatte ich sehr viel Bücher gelesen was dazu brachte dass ich der Sprache nach meinem FOR mächtig war.

    Die Kollegschule in Essen halfte mir nicht, ich kam mit der Kombination (GL / SH) in einer Klasse nicht zurecht. Nach einem Jahr war ich dann auf einer normalhörenden Kaufmännischen Schule und hatte trotzdem mit guten Ergebnissen den Abschluss gemacht obwohl ich im Unterricht fast überhaupt nichts verstanden habe. Ich war immer auf andere angewiesen. Im Unterricht haben die Mitschüler mir aufgeschrieben was ich machen soll .. oder ich habe mir nach der Schule Hilfsbücher genommen und dabei auf eigene Faust gelernt. Auch wenn ich etwas faul war beim Lernen war ich trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden.

    Ich hatte die Möglichkeit gehabt, nach meinem Ausbildung zu studieren. Aus Desinteresse habe ich dies nicht vollbracht, heute bereue ich meine Desinteresse von damals.

    In meiner Freizeit musste man mir 4-5 x wiederholen bis man dann entweder aufgibt oder was auf Papier schreibt. Also da gibt es keine Grenzen, vieles wurde ja auch bei Bedarf geschrieben.. kommt immer auf die Personen an. Bei vielen hörte man ja Sachen wie "ist nicht wichtig, war nicht so wichtig.. du musst nicht wissen etc... " .. da habe ich mich darauf eingelassen weil es aber nichts brachte die Leute weiter zu nerven.

    Bis mitte 20er Jahre konnte ich fliessend Deutsch sprechen und dann konnte ich mir plötzlich nicht erklären aus welchem Grund ich angefangen habe zu stottern. Seit dem ging alles bergab, die Sprache hat sich verschlechtert, mein Wortschatz wurde kleiner (obwohl mit den Wörtern die ich wusste, während der Kommunikation fielen mir wichtige bekannte Wörter einfach nicht ein aus welchem Grund auch immer ), Ob das auf die Hörverschlechterung oder Ausgrenzung der sozialen Kontakte zurückzuführen ist konnte ich nach zehn Jahren immer noch nicht ausfindig machen. Mein Neuroarzt hat in meinem Gehirn auch nicht aussergewöhnliches gefunden.

    Es war für alle Beteiligte sehr anstrengend gewesen, vieles auch auf Mitbringselhandy oder auf einem Papier schriftlich zu verfassen. Diese Art von Kommunikation führte dazu auch, dass ich nicht so einfach Kontakte knüpfen konnte. Weil jeder wusste wie die Kommunikation mit mir zustande kam, aus Respekt hat man mich einfach mitgenommen und versucht so wenig wie möglich zu reden.

    Mir haben damals auch viele gesagt, dass ich für meinen Hörverlust sehr gut Deutsch spreche. Sobald man von mir Antwort verlangte, half mir die gute Lautsprache auch nicht mehr weiter.

    Ich hab viele Höhen und Tiefen durchgemacht, man kann einfach das Geschehene nicht in ein paar Sätzen zusammenfassen.

    Fakt ist, man versucht soviel wie möglich alles schriftlich zu bekommen. Manchmal platzte mir auch das Kragen, wenn ich etwas nicht verstehen konnte.
    Damals hatte ich auch keinen FM Anlage.

    Ein paar Cents von mir auch wenn es bei mir etwas aussergewöhnlich gelaufen ist.

    links: Oticon Sumo DM
    rechts: Cochlear CI24RE 09.08.2013 / EA 25.09.2013

  • Zitat

    muggel Gebärden als Schulfach wird es wohl nicht geben. Dafür sind Gehörlose einfach eine zu kleine Minderheit. Mit den gleichen Argumenten, dass es ja füe viele leichter ist, müsste dann auch jedes Kind türkisch, polnisch, russisch usw lernen.

    Die Ausländer sind nicht behindert und sind verpflichten bei uns einzugliedern. Die Gehörlose haben nicht geschafft gut zu sprechen und zu verstehen, sind auf die Hilfe angewiesen. Das ist vielleicht ein Unterschied oder? Schade, dass Du so denkst "mit Gebärden als Schulfach wird es wohl nicht geben." Das wäre ein Traum. Polizei kann den Rollstuhlfahrer, Blinde usw. helfen, den Gehörlose nicht wegen keiner Gebärdensprachekenntnis helfen. Es wird dann teuer und umständlich, einen Dolmetscher zu holen. Die Gebärdensprache soll "ins Blut fliessen" und dann kann jeder dem Gehörlose helfen.

    Zitat

    an unserer Uni werden Gebärdenkurse angeboten. Jedes Jahr einer... und auf 20 Plätze kommen 200 Bewerbungen. Warum nutzen Gehörlose nicht das Interesse und bieten Kurse an??

    Sorry, ich habe das nicht verstanden.

    Zitat

    Eine Demo bringt da wenig... dadurch gibt es nicht mehr Leute, die Gebärden können...

    Bei Demo waren ca. 12.000 Leute da und ich schätze 100 oder mehr CI-Träger waren auch da.

    Zitat

    von blacky_kyra Vielleicht hat Ben später mal das Bedürfnis DGS zu lernen, dann werde ich ihn tatkräftig unterstützen und bin auch bereit es mit zu lernen.
    Wären die Bedingungen anders, würde er ganz sicher zweisprachig aufwachsen.

    Ja das will ich hoffen.

    Zitat

    von cadi Hajoest hat Folgendes geschrieben:
    In der Zukunft sollen ALLE Gebärdensprache lernen. Ärzte, Polizei, usw. Es wäre schön, die Gebärdensprache als Pflichtfach wie Englisch in der Schule.
    Lol, das finde ich schon ziemlich übertrieben.

    Schade!

    Zitat

    von Tamina in der ausbildung hatten ausschliesslich gehörlose dozenten - richtig schwer, da zu folgen, wenn man bis dahin nix aber auch rein gar nichts konnte.

    Das macht mich nachdenklich. Du meinst wirklich, Unterricht von hörender Dozenten sei besser als von gehörloser Dozenten? Habe ich richtig verstanden?

    Seit Geburt gehörlos. Rechts: 29.07.2013 Cochlear CI24RE (CA) und Neclues 6 (CP910), EA: 27.08.2013, 05.03.2014 REHA in Bad Nauheim. Für 2. CI VU am 17.06.2014
    Links: nach CI-OP re. unversorgt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Gehörlose stellen eine Minderheit. Natürlich wäre es für die Gehörlosen schöner, wenn alle Gebärden könnten - keine Frage. Aber da ist der Aufwand doch viel zu extrem, daraus zu fordern, dass alle die DGS lernen müssen. Das wäre ja das gleiche als wenn jeder Polizist etc auch Braille (Blindenschrift) lernen muss, da es ja immer mal sein könnte, dass er für den Blinden etwas aufschreiben muss. Oder ein Protokoll aufsetzen, was der Blinde unterschreiben muss.
    Die Idee ist ja ganz interessant, aber man kann auch sagen: die Gehörlosen sind verpflichtet, lesen und schreiben zu lernen... wie die Russen / Türken etc nach deiner Ansicht verpflichtet sind, deutsch zu lernen.

    Rein aus finanziellen Gründen wird es DGS nicht als Schulfach geben! Schade: ja, ist es!

    Aber ergänzend: ein Polizist kann nicht unbedingt einen Rollstuhlfahrer helfen! Bei mir ist es schon mehrmals vorgekommen, dass ich durch Hilfe aus dem Rollstuhl geworfen wurde. Der Umgang damit (auch als helfende Person) muss nämlich gelernt werden!!!

    Zu den DGS Kursen: an unserer Uni ist die Nachfrage nach DGS sehr groß. Aber es gibt nur einen kurs für 20 Leute, obwohl 200 Leute DGS lernen wollen. Wo bleiben da die GL? Warum bieten die nicht mehr solcher Kurse an?
    Wieso wollen so viele Leute DGS lernen, aber finden keinen, der ihnen dabei hilft??? GL wollen, dass alle Gebärden können, aber nicht beim Lernen helfen!!
    Gibst du DGS Kurse für Leute, die DGS lernen wollen? Hilfst du DGS Anfängern... oder schickst du die weg, weil anstrengend und du Feierabend hast??? Weil die erst mal DGS lernen sollen???

    Wegen Demo: was soll damit erreicht werden? Realistisch nur, dass die Leute mal sehen, dass man auch mit Gebärden sprechen kann. Prima.. vlt möchten nun einige DGS lernen... aber finden keine Möglichkeit, dieses zu tun! Es fehlen engagierte Gehörlose, die auch bereit sind, den Leuten mit Interesse die DGS zu vermitteln!!!


    @ T.: Viele Gehörlose haben ein Resthörvermögen, welches auch zum Spracherwerb genutzt werden kann. Nur ein sehr sehr geringer Prozentanteil hat keinerlei Hörvermögen.
    Durch sehr viele Wiederholungen und Artikulationsübungen erlernen so viele Gehörlose das Sprechen. In der heutigen zeit jedoch werden diese intensiven Förderungen kaum noch gemacht, dh gerade die jüngeren Gehörlosen können heute tatsächlich kaum sprechen.

    Grüße,
    Miriam

  • Zitat

    Durch sehr viele Wiederholungen und Artikulationsübungen erlernen so viele Gehörlose das Sprechen. In der heutigen zeit jedoch werden diese intensiven Förderungen kaum noch gemacht, dh gerade die jüngeren Gehörlosen können heute tatsächlich kaum sprechen.

    Das ist eine riesen Quälerei. Es ist ziemlich grausam auf diese Weise sprechen lernen zu müssen. Habe selbst als Kind Sprechunterricht gehabt obwohl ich nicht gehörlos sondern mittelgradig schwerhörig geboren wurde. Es lief mit Hände fesseln und stundenlangem nachsprechen... Also ich bin froh dass DAS nicht mehr so viel gemacht wird. Gebärdensprache ist da viel besser und lesen und schreiben lernen viel wichtiger als Sprechen (Zettel und Stift Kommunikation).

    Seit 2017 N6 bilateral / 2011-2017 CI Cochlear N5 bilateral
    --
    OP li: 05.2011 | EA: 06.2011
    OP re: 08.2011 | EA: 09.2011

    DGS und Ci :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leseratte,

    ich habe nie gesagt, dass dieses Vorgehen toll ist oder ich es unterstütze (kann ich auch gar nicht, weil ich normal sprechen gelernt habe).
    Ich selbst habe auch keine Probleme damit, wenn jemand nicht sprechen kann... dann wird halt ein Zettel und ein Stift heraus geholt. D.h. es ist unheimlich wichtig, dass Gehörlose lesen und schreiben können, denn dann ist eine Kommunikation möglich!
    Sind wir doch mal ehrlich: es gibt recht wenig Gehörlose und die Forderung, dass es für eine solch kleine Gruppe von Personen alle anderen Personen eine weitere Fremdsprache (die DGS) lernen sollen, damit diese leichter kommunizieren können, ist doch reines Wunschdenken.
    Was ist denn mit denjenigen, die als Gastarbeiter nach Deutschland kommen und kein Wort Deutsch können? Klar, die können Deutsch lernen... aber genau so gut können auch Gehörlose lesen und schreiben lernen! Denn Gehörlose sind doch nur hörbehindert und nicht allesamt geistig behindert, so dass sie nicht schreiben und lesen lernen können!
    Ich bin klar dafür, dass gehörlose Kinder die DGS lernen sollen, eine für sie barrierefreie Kommunikationsform. Aber genau so wichtig ist es, dass diese Schreiben und Lesen lernen... und zwar normales Schriftdeutsch. Um halt mit allen kommuninizieren zu können. Und das ist wohl vielfach ein Problem, denn viele Gehörlose verstehen die geschriebenen Worte nicht. Woran liegt das? Lesen sollte doch genau so barrierefrei sein wie DGS, denn fürs Lesen braucht man doch keine Ohren.

    Grüße,
    Mriam

  • Da gebe ich dir Recht. Es können nicht alle Menschen für so eine kleine Gruppe DGS lernen. Behördeninfos, Offizielles, Im Fernsehen, usw. sollte es überall Dolmetscher geben, aber alle dazu zu zwingen wäre total falsch.
    Ich finde nur die Schulsprache für Gehörlose sollte DGS sein, bilingual mit Lautsprache dazu für CI und Hörgeräteträger vielleicht. Denn dann könnten die Kinder Deutsch auf einer Sprache erklärt bekommen, die sie verstehen. Die Schriftsprachkompetenz wäre dann viel höher. Ich denke daran liegt es auch dass viele Gehörlose so eine schlechte Schreib- und Lesekompetenz haben. Wenn man eine fremde Sprache mit Lippenlesen erklärt bekommt, dann finde ich es beachtlich, wenn dabei überhaupt etwas herauskommt. Auf das Sprechen und Lippenlesen sollte weniger Wert gelegt werden, denn damit kann man ja nicht wirklich viel anfangen. Lesen und Schreiben ist für die Kommunikation mit Hörenden ja am Wichtigsten, finde ich. und Gebärdendolmetscher für wichtige Informationen, für Vorträge, Veranstaltungen, Fernsehen.

    Seit 2017 N6 bilateral / 2011-2017 CI Cochlear N5 bilateral
    --
    OP li: 05.2011 | EA: 06.2011
    OP re: 08.2011 | EA: 09.2011

    DGS und Ci :thumbup:

  • Das habe ich leider oft gehört. Ich war aber nicht betroffen, denn ich habe sehr frühzeitig Sprechen geübt. Also schon in 14. Monat habe ich die Hörgeräte bekommen. Meine Mutter hat vorher die Gehörlosenschule besucht und ist schockiert bei der Vorlesung eines Schülers und sagte sich, DAS SOLL MEIN KIND NICHT SEIN und kämpfte. Da konnte ich in der Schulalter gut sprechen und man hat mich deshalb nicht gequält, ein Laute zu gewinnen. z.B. bei i wird mit Finger unter der Kiefer gedrückt. Bei a wird Brust gepresst oder geklopft usw. Es hängt natürlich auch vom Lehrer ab, ich hatte zum Glück einen guten Lehrer. Den werde ich nie vergessen.
    Wer vor der Schule nicht geübt hat, wird meisten gequält.
    ALSO DIE ELTERN SIND VERANTWORTLICH, dass die Gehörlose schlecht sprechen!!!!!!

    Seit Geburt gehörlos. Rechts: 29.07.2013 Cochlear CI24RE (CA) und Neclues 6 (CP910), EA: 27.08.2013, 05.03.2014 REHA in Bad Nauheim. Für 2. CI VU am 17.06.2014
    Links: nach CI-OP re. unversorgt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    Leseratte: da sind wir ja mal ganz einer Meinung. DGS für Gehörlose in der Schule als primäre Unterrichtssprache. Allerdings sollte in Deutsch dann viel eher LBG genutzt werden, damit Gehörlose auch die Schriftsprache erlernen! Genau wie heute auch Englisch komplett in Englisch abgehalten wird, auch wenn die Kinder noch gar kein Wort Englisch können :) Denn ansonsten schreiben Gehörlose so, wie sie Gebärden... man sieht es ja (leider) in vielen DGS-Foren... und das versteht dann kein normal Hörender mehr.

    Grüße,
    Miriam