Wieder jemand neues :))

  • Guten Morgen,

    ich hab das ganz dringende Bedürfnis mich auszutauschen, da ich nächste Woche Mittwoch meine EA hab und irrsinnigen Bammel davor habe...:oops:

    Kurz zu mir: Ich, weiblich und anfang 30, wurde am 13. Mai links implantiert. Links, das ist mein schlechtes Ohr, welches seit knapp 28 Jahren so gut wie taub bzw. eigentlich taub ist :D Es blieb auch mit Hörgeräte unversorgt. Ich hab allenfalls die Töne beim Audio nur gespürt. Über Knochenleitung kam nur ein Ton: "Bumm Bumm Bumm"
    Rechts wird über kurz oder lang auch implantiert werden müssen, da ich letztes Jahr 3 Monate durch Hörsturz nichts mehr hörte und dann ging es plötzlich wieder... Aber es ist halt nur eine Frage der Zeit (Hörverlust rechts 90-100 db). Achso ja: bin durch Meningitis schwerhörig geworden (oder ertaubt. Das ist, glaub ich, Ansichtssache) :)

    Soo.. jetzt hab ich natürlich etwas Bammel. Bin so zwischen "aufgeregt" und "Hilfe, macht alles wieder rückgängig. Ich bin soo feige"..
    Ich muss aber noch dazu sagen, dass ich SEHR gerne hören möchte und trotz sehr schlechter Hörkurve, eher hörend orientiert bin. Heißt, ich werde üben, üben, üben. Ich persönlich liebe auch Musik über alles, kommunziere gerne.

    Buh.. also wenn ihr Fragen habt, könnt sie mir gerne stellen.
    Vermutlich werde ich auch sehr, sehr viele Fragen haben (so richtig dämliche wie: kann beim Sport meine Elektrode verrutschen? Mein Mann ist so genervt davon :lol: Aber ich kann mir das sehr schwer vorstellen, wie das alles hält)

    Ganz liebe Grüße vom Öhrchen :))

    Edit: jetzt noch eine Frage vergessen: gibt es jemand von euch, der nach sooo langer Zeit Ertaubung auf einem Ohr, wenigstens etwas hört oder sogar Sprache versteht?
    Ich persönlich erwarte nicht viel, allerdings möcht ich schon gerne Geräusche auseinander halten können. Wenn Sprache hinzukommt, wäre das natürlich ein fetter Bonus. Ich möchte nur nicht mehr erschrecken, wenn links was kommt und ich kriege es nicht mit...

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo und Willkommen,

    ich bin zwar etwas älter, aber mein rechtes Ohr auch ca. 25 Jahre nicht mehr brauchbar.
    Bei der EA habe ich sofort etwas verstanden.
    Ich hoffe das wird bei dir ähnlich sein.
    Aber bitte die Erwartungen nicht zu hoch halten.
    Gespannt war ich vorher auch, aber Bammel ist nicht nötig.
    Viel Erfolg
    LG
    eOhr

    rechts seit Sept.2010 AB Harmony, EA Okt. 2010 MHH, seit Okt. 2013 Naida CI Q 70.
    links Phonak HG mit Anbindung an ComPilot.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo und herzlich Willkommen hier!

    Bammel vor der EA kenne ich, allerdings war es eher das freudige Erwarten bzw die Frage was und wie ich höre. Naja... kam anders als erwartet, statt Mickey-Maus Kängen hatte ich Glöckenklänge.
    Bei jedem ist es anders, von daher darfst gespannt sein, auf das, was bei dir kommt ;)

    Grüße,
    Miriam

  • Hallöchen :) dankeschön für das Willkommen und die Ermutigung!
    Nein, meine Erwartungen sind nicht sehr hoch was Sprache betrifft. Ich hab bis Anfang des Jahres nie geglaubt, dass es möglich wäre links überhaupt etwas hören zu können (und wenn es nur Geräusche sind) und bis Ende letzten Jahres immer gedacht, es ginge bei mir garnichts mehr zu machen (bei beiden Ohren). Von dem her bin ich doch recht bescheiden..
    Ich lese hier nur von CI-Träger, die nichts hören und nur zucken spüren etc.. Das ist natürlich individuell von Mensch zu Mensch unterschiedlich und keiner kanns mir garantieren. Das weiß ich auch.. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt sozusagen.
    Etwas zu hören, kann ich mir nach all der Zeit irgendwie auch nicht vorstellen :) das wäre halt ein großer Wunsch.
    Hinterher bin ich schlauer, das werd ich halt am Mi erfahren ;)

    Andere Frage, wie lang habt ihr das Fremdkörpergefühl wg. Implantat gehabt? Manchmal merk ich es garnicht und manchmal ist das richtig extrem.

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo alle,
    das würde mich auch interessieren. Mein OP ist am 03.07.2013 in Bochum für das rechte Ohr.

    Bis dann
    Bruno

    * 1965
    rechts taub fast seit der Geburt, dort nichts gehört
    links immer HG gehabt, nach Hörstürze und Mittelohrentzündung deutlich schlechter geworden
    Juli 2013 OP links und Anfang August 2013 EA links (Opus 2 sowie Rondo)
    Motto: Geduld ist eine Tugend, die ich noch lernen muss. :whistling:

  • Miriam: ich hab mein Beitrag abgeschickt, aber erst jetzt gelesen, dass du noch vor mir geantwortet hast :lol: *nicht vorhandene Brille wisch*
    Glockenklänge glaub ich bei mir etwas weniger. Nach dem Hörsturz, als ich wieder mit Hörgeräte angefangen hab (war 3 Monate "ohne" weils eh nix gebracht hat) hat meine Tochter genauso sich angehört: wie Micky Maus :oops: Aber ob Micky Maus oder Glockenklänge, hauptsache irgendwas passiert :D Freudige Erwartung hab ich auch zum Teil..

    Wenn ihr möchtet, berichte ich gerne am Mi davon :)

    @Bruno: ich wünsch dir viel Glück für die Op :))

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo Öhrchen,

    ich möchte dir auch ganz viel Mut machen und dich gleichzeitig warnen, die Erwartungen zu hoch zu stecken. Ich weiß, wie schwer das ist :cry: .

    Bei mir hat die Ertaubungszeit 48 Jahre gedauert, also noch ein bisschen länger als bei dir :wink: . Die erste Woche war ich trotz niedrig gesteckter Erwartungen ein wenig enttäuscht, weil ich nur Morsesignale gehört habe und so gut wie keine Geräusche. Und siehe da, nach einer Woche konnte ich Sprache verstehen. Das ist jetzt 7 Monate her. Das Verstehen ist zwar immer noch nicht auf dem Level wie man es sich vielleicht wünscht, aber ich bin trotzdem total zufrieden und glücklich. Es geht immer voran, manchmal in ganz kleinen Schritten, dann wieder etwas schneller. Mittlerweile kannich Hörbücher verstehen, wenn ich mitlese. Ohne Lesen geht noch nicht. Und wenn du meine Berichte liest, siehst du, dass es nach dem positiven Start ganz schön holprig weiterging. Wichtig ist, sich nicht unterkriegen zu lassen und nicht aufzugeben.

    Glaub einfach dran, dass du irgendwann Sprache verstehen wirst. Das muss nicht gleich zu Anfang sein, aber die Chance ist da, auch nach längerer Ertaubungszeit. Ich kennne mitlerweile sehr viele Leute, die auch nach langer Ertaubung gute Erfolge haben. Ganz wichtig ist eine positive EInstellung und ganz viel Üben, also auch zu Hause und nicht nur bei dem Audiologen.

    Viel Erfolg am Mittwoch und wir warten natürlich ganz gespannt auf deinen Bericht 8) .

    LG
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • Hallo Marion,

    irgendwie hast du es erfasst :) ich hab eigentlich keine hohen Erwartungen, aber irgendwie doch. Ok, das mit Sprache möcht ich zwar können, aber ich geb mir auf jedenfall die Zeit. Aber es klingt gut, wenn ich so weit komme wie du, dann wäre ich sehr zufrieden. Weißt du warum? Weil ich rechts (mit HG) ohne mitzulesen auch nicht Hörbücher anhören kann. Ich kann ohne UT nicht mal fernsehen. Von dem her bin ich es gewohnt :) Ich kann zwar rechts telefonieren, aber nicht mit jedem und auch nur mit Ach und Krach.. Also wenn ich links zumindest soweit komme, dass ich mitlesen kann: WOW!
    Naja mal schauen, ich rechne damit, dass ich anfangs nur Impulse spüre so wie mit Kopfhörer bei Audio auch.. Da hör ich nix, aber spüre im Tieftonbereich was. Einzig bei Knochenleitung konnte ich links ein "Bumm bumm bumm" hören.

    Ich hab hier schon die Androhung seitens meiner Familie, dass sie mit mir üben :lol: Klingt blöd, aber ich freu mich drauf und das ist schon eine große Herausforderung. Ich kenne es insofern, dass ich nach meinem Hörsturz rechts auch alles wieder von vorne anfangen durfte zu lernen (Tele, Stimmen etc)...

    48 Jahre ist schon eine sehr lange Zeit. Ich werd mal dein Bericht durchlesen (etwas hab ich schon gelesen). was hat dich nach sooo langer Zeit bewogen, es zu versuchen?

    Ganz liebe Grüße

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo Öhrchen,

    du fragst, was mich nach so langer Zeit bewogen hat, mir ein CI machen zu lassen. Es war schlicht und ergreifend die Angst, irgendwann ganz taub zu sein, weil meine linke Seite in den letzten zwanzig Jahren kontinuierlich schlechter geworden ist. Ich kann eigentlich gar nicht mit dir mithalten, denn links bin ich bis Mitte 30 normalhörend gewesen und selbst jetzt mit Schwerhörigkeit kam ich durch eine Bicrossversorgung gut zurecht. Und in meinem Beruf als Lehrerin ist Hören nun mal das A und O. Ich bin völlig auf Hören und auf Kommunikation fixiert und hatte von daher lange Zeit wirklich Panik. Ich ollte rechts was haben, bevor ich links gar nichts mehr höre und nicht erst dann anfangen.

    Um noch mal auf deine Erwartungen und Gefühle zurückzukommen: Vor der EA habe ich immer gesagt, ich weiß, dass ich viel Zeit brauchen werde und in Anbetracht der langen Ertaubung bin ich froh, wenn ich in zwei Jahren Sprache verstehen kann und alles vorher ist sonst ein Wunder. Tja, vom Verstand her war das klar, aber als dann nach der EA noch nicht mal wirklich Geräusche zu hören waren, sondern nur die Morsezeichen, da hatte ich am ersten WE schon so eine kleine selbstgemachte Depression. Und dann geschah das Wunder, dass ich nach einer Woche meinen Mann verstehen und sogar kleine Gespräche mit ihm führen konnte. Danach war mir alles egal und ich habe auch die Zeit durchgestanden, als das CI wegen des irrsinnigen Tinnitus erst einmal wieder ganz runter gefahren werden musste. Natürlich bin ich auch zwischendurch ungeduldig und ein wenig frustriert, wenn man hier liest, wieviel einige schon bei der ersten Anpasung hören. Aber davon darf man sich nicht verrückt machen lassen. Jeder kleine Erfolg ist doch ein Riesenschritt voran und immer etliche Prozent mehr als wir vorher hatten.
    Lass dich einfach überraschen und alles auf dich zukommen. Apropos üben, wenn ich eine halbe Stunde mit meinem Mann geübt hatte, war ich völlig fertig. Das linke Ohr hatte ich dabei immer vertaubt. Alerdings trage ich das Ci von Anfang an ca. 15 Stunden am Tag, vom Aufstehen bis zum zu Bett gehen und egal, wie stressig es ist, ich schalte es so gut wie nie aus.
    Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst mir auch gerne eine PN schicken.
    Herzlichen Gruß
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • Danke, das ist sehr lieb. Ich werd dich auf jedenfall anschreiben. Ich könnte vermutlich Tipps gebrauchen zum Üben etc. Ich hab eigentlich auch vor das CI ganztags zu tragen. Je nachdem, wie ich es vertrage. Aber das seh ich dann, wenn es soweit ist.

    Klein wenig bin ich verwirrt. Also du bist rechts seit 48 Jahren taub und links ist im Laufe der Zeit auch schlechter geworden. Hab ich das so richtig verstanden? Bicrossversorgung ist so ein Kabel von dem einen Hörgerät zum anderen Ohr oder (zwecks Richtungshören)? Ich kann mich vage entsinnen, dass ich sowas vor ca. 20 Jahren erhalten habe, da ich mich aber ständig verhedert hatte, hab ich es "aufgegeben".

    Mir ging es übrigens wie dir. Bevor ich rechts komplett ertaube, mache ich links und dann später (ca. 2-3 Jahre) rechts auch noch dazu. Durch meinen Hörsturz letztes Jahr ist mir klar geworden, dass ich nicht mehr viel Zeit habe. Eher noch Glück, dass es bis jetzt gut ging. Mir wurde immer schon (seitdem ich 16-17 Jahre war) gesagt, ich solle ein CI machen. Da ich allerdings durch Bekannte miterlebt habe, wie lang so eine OP dauerte usw., hab ich kategorisch abgelehnt. Eine OP- niemals!

    Beruflich komme ich langsam an meine Grenzen (oder bin es schon lange), v.a. mit meinem Selbstbewusstsein. Ständige Unsicherheiten sind an der Tagesordnung und ich möchte auch gern beruflich weiterkommen oder sogar was anderes machen (Berufswunsch musste ich aufgeben wg. der Schwerhörigkeit/Taubheit).
    Ich hab lange gebraucht zu akzeptieren, dass ich mit HG dauerhaft keine Chance mehr habe.

    Danke, hab jetzt bisschen Mut gewonnen. Jetzt kommt langsam die freudige Erwartung :)

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    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
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    • Offizieller Beitrag

    Huhu,

    naja... sind wir doch mal alle ehrlich: wer hat nicht gehofft, dass er bei der EA zu den wenigen Wundern gehört, die direkt was verstehen?
    Und dennoch... klappt das in den seltensten Fällen. Auch wenn ich nach im Rückblick meiner "CI-Karriere" mich zu denjenigen zählen kann, die annähernd einen Senkrechtstart hingelegt haben, so hat mich die Aussage "sie müssen mehr Geduld haben, das geht nicht von heute auf morgen" nicht selten schier zur Verzweifelung gebracht. Das Wort "Geduld" wurde hier in der Familie fürs Unwort des Jahres erklärt und ja, ich habe es gehasst.
    Aber... es stimmte (leider). Man braucht Geduld und auch ein realistisches Erwartungsbild. Die Hoffnung nicht aufgeben.
    Anfangs kann es helfen, einfach ein Hörbuch auf die Ohren zu packen und entspannt zu Lauschen. Sich vorzustellen, im Urlaub zu sein, an einem Ort, dessen Sprache man nicht versteht. Nicht versucht, diese zu verstehen, sondern sich nur einlullen lässt. Je weniger man verkrampft hinhört (ideal für Abends zum Einschlafen / Entspannen!!) umso eher kommt mal nen Wortfetzen durch. Klingt vollkommen bescheuert, aber einige CI Träger haben mir inzwischen Recht gegeben.

    Auch sich immer vor Augen führen, dass es mit dem Hörenlernen wie mit einem gebrochenen Arm ist. Man sagt, dass man ungefähr die Zeit braucht, die der Arm ruhiggestellt war, um ihn wieder ganz normal nutzen zu können. Durch den Gips werden halt nicht nur die Knochen geschient, sondern auch die Muskeln ruhiggestellt. Je länger der Arm in Gips ist, desto schlapper ist er danach und desto länger braucht man, um die Muskeln wieder aufzubauen.
    Stellt euch das Hören auch als so einen Muskel vor, der jahrelang nix zu tun hatte. Nun muss er wieder ran... und wir erwarten einfach, dass er das dann gleich mit voller Power tut. Wie blödsinnig, diese Denkweise! Natürlich geht das nicht. Es benötigt gezieltes Training (Hörtraining), den Alltag mit den Klängen, aber auch Entspannungspausen.

    Also.. wenn ihr mal frustriert seid, weil es nicht vorwärts geht, dann denkt an dieses Bild. Mir zumindest hat es in vielerlei Situationen geholfen, meine teils hohen Erwartungen wieder auf ein normales Maß zu reduzieren!

    Öhrchen: was war denn dein Berufswunsch? Das schöne an der Ci Karriere ist halt, dass sie (langsam) nach oben geht... im Gegensatz zu der klassischen Schwerhörigenkarriere. Es wird mit dem CI besser... garantiert. Nur wie schnell kann man nicht voraussagen! Daher... nur Mut! Du hast ja nichts zu verlieren!

    Grüße,
    Miriam

  • Guten Morgen Miriam,

    das ist eine sehr schöne Antwort von dir! Sowas Ähnliches hab ich von dir schon gelesen :)
    Dass es zwischendrin frustrierend sein kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Vor allem, wenn man liest, dass der oder diejenige nach einigen Monaten schon super Sprache versteht und man hinkt noch hinterher. Aber ist das nicht mit allem so? Z.b. der eine kann 5 Fremdsprachen und ich tu mich mit einer schwer?

    Ich habe nie die Erwartung gehabt, normalhörend zu werden. Das liegt wohl daran, dass ich eine Freundin hatte, die trotz CI immer schon Gebärdendolmetscher gebraucht hat. Das war z.B. ein Grund, warum ich CI nicht machen wollte. Dachte immer, es bringt nicht viel Verbesserung, wenn ich trotzdem ein Dolmetscher brauche. Dass es andere Möglichkeiten des Hörens gibt, hab ich erst Anfang des Jahres erfahren. Vorher hieß es immer (Erwartungshaltung natürlich runterhaltend): "Ja man kann es nicht sagen. Wir können es nicht voraussagen. Vermutlich würden sie bloss paar Geräusche hören. Sie wären richtig enttäuscht" Also hab ich mir immer gedacht, vielleicht so schlecht wie jetzt, nur dass ich keine Hörstürze mehr bekommen kann.. Dafür opfer ich mein Restgehör rechts noch nicht..

    Ich hab deinen Vergleich hier im Forum gelesen mit dem Beinbruch. So in etwa 3 Wochen Beingips, 3 Wochen braucht er danach sich zum erholen. Ich hab da schon etwas schmunzeln müssen bei der Vorstellung, wenn ich nach 28 Jahren Taubheit noch 28 Jahre brauche bis ich was höre. Na ganz solang warte ich dann doch nicht ;)

    Ich hab halt größenteils Angst vor Gesichtsnervzuckungen oder vors erste Mal, wenn Strom"einschießt", weil ich mir es einfach nicht vorstellen kann wie es ist.. Das ist meine größere Sorge, als die Zeit, die ich brauche, dass ich mit CI irgendwann gut zurechtkomme.

    Ich wollte Erzieherin werden. Ich weiß, heute gibt es wohl schwerhörige Erzieher. Aber damals war es schwer. Es hieß wortwörtlich, ich würde die Kinder in Gefahr bringen ;)


    Liebe Marion, danke schön :)
    :frauchen:

    Edit: Danke, dass ihr mich so lieb aufgenommen habt. Es tut so gut, sich auszutauschen :) manchmal fühlt man sich doch sehr alleingelassen.

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

    • Offizieller Beitrag

    Huhu,

    also "Stromschläge" habe ich nicht gehabt, auch kein Zucken oder sonst was bei der EA.
    Es wird ja gaaaanz vorsichtig angefangen.

    Daher: keine Panik, alles wird gut ;)
    Und nein, 28 Jahre wirst hoffentlich nicht brauchen ;) Wollte mit dem Vergleich auch einfach sagen: je länger man taub war, desto länger braucht es. Daher ist für langzeit-Taubohren wirklich viel Geduld nötig!

    Aber es wird ganz sicher was werden. Und der EA solltest du eher freudig entgegen sehen. Vielleicht hörst du da ja dann das erste Mal bewusst etwas auf dem Ohr? Wer weiss?

    Grüße,
    Miriam

  • Dankeschön für die Ermutigung :D Das tut unglaublich gut! (Bin ein alter Angsthase irgendwie, aber die OP hab ich ja auch durch gestanden ;)).

    Ne mit 28 Jahren hab ich auch nicht gerechnet 8) das war nur so ein kurzer Moment mit "Oweia".

    Unglaublich, ich bin mir langsam bewusst, das was ganz Neues anfängt, auch wenn es hart werden kann. Komisches Gefühl :) Bald ist es soweit!

    Ich berichte auf jedenfall!

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
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    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo Öhrchen,
    ich verfolge schon lange deine Geschichte und bin auch total gespannt, wie es ab Mittwoch bei dir wird. Konntest du denn nach der OP schon einen Probeton hören? Normalerweise testet so der Techniker, ob die Elektrode funktioniert, aber er hat mir da auch gesagt, dass ich was hören kann, aber nicht sein muss. Du kannst das alles nachlesen unter "So, meine Geschichte" und wie das bei der EA war, unter "So, meine Geschichte geht weiter". Und bald kommt schon was Neues, denn ab Juli fängt die REHA an....
    Gruß Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Huhu Norbert!

    Huch Probeton? Das wär bisschen früh bei mir oder nicht? Also sie haben unter der OP getestet, ob alles funktioniert und der Hörnerv reagiert. Das schien wohl so zu sein laut meinem Professor. Er war sehr zufrieden. Genaueres weiß ich auch nicht. Aber das mit Probeton hab ich noch nie gehört, kannst du mir das genauer erklären ?

    Ob ich was höre links oder nicht, da gibt es unterschiedliche Prognosen von unterschiedlichen Ärzten und Kliniken. Bei so einem komisches Test (Nadel und mit Strom), hab ich was gespürt, aber nichts gehört. Knochenleitung scheint noch ein einziger Ton da zu sein. Spüren tu ich wohl einige Töne (jetzt ganz sicher nicht mehr nach der OP;)) über Audio.. Unwahrscheinlich ist es nicht, dass ich was mit CI höre. Es käme wohl auf mich an. Dadurch, dass ich als Kind (bis 3 Jahre) normal gehört habe und meine Sprache zu dem Zeitpunkt auch gut entwickelt war (man hört mir meine Schwerhörigkeit kaum an), kommt man zum Entschluss, dass es funktionieren könnte. Vielleicht nicht so gut, wie mit dem Hörgeräte-Ohr (wenn ich dort ein CI machen würde), aber es würde funktionieren. Zumindest vielleicht so, dass es bisschen besser ist wie rechts und das ist schon sehr schlecht (Hörverlust von 90-100 db). Und das würde mir schon wahnsinnig viel helfen. Gutes Beispiel: letzte Woche stand ich an der Ampel, von links (taubes Ohr) kam ein LKW, den ich erst bemerkte, als der an mir vorbei fuhr. Ich hab mich zu Tode erschreckt. In so einem Fall wäre es toll, wenn ich eine Warnung hätte, ob mit Sprache oder nicht, das ist mir für den Anfang erstmal egal (wobei ich üben, üben und üben werde. Ganz klar!)

    Deine Geschichte hab ich ganz sicher gelesen, aber ich bin grad dabei mich überall einzulesen, dass ich langsam bisschen durcheinander komme :lol: 8) Lese das gleich nochmal durch. Gerade bisschen viel zur Zeit. Lustigerweise gehöre ich zu den Leuten, die sich erst hinterher erkundigen. Hatte Angst,wenn ich mich vorab zuviel informiere, dass ich den Schwanz einziehe und das wollte ich doch nicht. Da ist mir das "ins kalte Wasser" reinschmeißen doch lieber :lol: Aber bis auf paar Kleinigkeiten (Negativberichte) hört sich das bei den Meisten ganz gut an.

    Reha möchte ich auch gern machen. Aber ich werd wohl nur eine ambulante Reha machen dürfen. Ich find persönlich eine stationäre besser.. Meine ambulante Reha fängt gleich am 13.5. an.

    So ich geh nochmal deine Geschichte nachlesen :) auch zwecks Probeton

    edit: mit Probeton meintest du aber nicht, dass alle Elektroden ausprobiert werden und ich alle Töne mal "hören" kann? Das wird wohl bei mir erst am Mi bei der EA gemacht :) oder meintest du doch was anderes?

    nochmal edit: dein Bericht klingt ziemlich gut! Sehr ausführlich!

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
    Rechts: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs und hoffentlich auch mit Rondo
    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo,

    hier kurz zu *Probeton*...

    In MHH wird dies bei jedem Patient kurz vor der Entlassung durchgeführt. Während der OP wird dies sowieso getestet. Nach der OP kurz vor der Entlassung wird die Spule angesetzt und ca. 2, 3 Töne vorgespielt um zu sehen ob Patient bereits was wahrnimmt.

    Mein 2. CI bekam ich in FFM bzgl. Probeton wurde dort nicht durchgeführt. Wg. dem Probeton kenne ich eigentlich nur von MHH-Patienten. Ob das grundsätzlich nur in MHH durchgeführt wird, weiss ich nicht - jedenfalls las bzw. hörte ich von NICHT-MHH-Patienten davon gar nicht.

    Letztendich ist es entscheidender, dass bei der EA vernünftig angepasst wird bzw. der Techniker/in sich die Zeit nimmt. Inwiefern dann was hören/verstehen kann ist sehr unterschiedlich und daher sollte bei der EA nicht gleich die Flinte ins Korn werfen und daher etwas Geduld aufbringen. Mit der Zeit werden weitere Nachjustierungen vorgenommen und da kann einiges besser werden.

    Öhrchen: Eine stationäre Reha kannst Du schon machen, muss nur Deinen Arzt informieren, damit dieser auf Deinen "Wunsch" eingehen kann. Aber eine stationäre Reha würde ich persönlich eher frühestens 3 Monate nach der EA antreten, da dann etwas Hörerfahrung gesammelt hat und dadurch besser beschreiben kann was an Nachjustierung ggf. verbessert werden kann. Die Anfangszeit des EA sollte zum Einhören genutzt werden - auch das muss gelernt sein.

    Wünsche Dir alles Gute für die EA und denk dran, dass das spannende bevorsteht und Geduldig bleiben :wink:

    Gruß
    Sandra

  • Hallo Sandra,

    danke für deine ausführliche Erklärung. Nein, einen solchen Probeton wurde bei mir nicht gemacht (bin auch nicht im MHH implantiert worden).

    Hm, das leuchtet mir ein, dass eine stationäre Reha später gemacht werden sollte. Ich weiß von einer (über eine Freundin), die in der selben Krankenhaus wie ich implantiert worden ist und jetzt über ein halbes Jahr später die stationäre Reha macht. Eventuell kommt das bei mir auch so.

    Spannend wird es in der Tat :) mein Göttergatte zählt schon die Tage. Für den ist es fast noch aufregender ;) (ist normalhörend und wird am Mi dabei sein).

    Danke dir <3

    Ich habe noch Fragen an dich: Bist du in 2 verschiedenen Kliniken implantiert worden? Wie machst du das dann mit den Anpassungen, musst du in 2 verschiedenen Kliniken deine 2 CI`s anpassen lassen? Ich frag mich das nur, weil keine Klinik das gern sieht, wenn man woanders hingeht usw. Wurde mir zumindest mehrfach gesagt.

    Links: Med El Concerto Standard-Elektrode /Opus 2xs
    (OP am 13.05.13, EA am 12.06.13)
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    (OP am 25.11.13, EA am 09.01.14)

  • Hallo Öhrchen,

    in welcher Klinik bist du denn implantiert worden und wo erhältst du die EA?
    Ich war vor der OP zur Reha in St. Wendel (dort hat man mich dann für das CI motiviert) und ich wollte ursprünglich nur dort die EA und die Reha machen. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mich für die ambulante Reha in Hagen,(die über die KK bezahlt wird), entschieden habe. Denn gerade in Anbetracht meiner langen Ertaubung und der vielen Probleme, die es danach gab, bin ich froh, dass ich sooft Termine hatte und habe und nicht nur alle paar Monate. Jetzt bin ich soweit, dass ich zur stationären Reha will, (wird über die Rentenversicherung finanziert) und erhoffe mir dort noch mal einen Schub nach vorne.
    Die Klinik muss mit dir absprechen, wie du es möchtest. Ich hatte in den ersten 2 Monaten jede Woche einen Termin und dann alle zwei Wochen. Jetzt bin ich beim Dreiwochen - Rhythmus. Frage also am Mittwoch nach, wie es weitergeht und dann melde dich noch mal.

    LG
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012