Hin und Her zum CI

  • Hallo Zusammen,

    Kurz zu meiner Geschichte, vor einem Jahr habe mich ein Borelliose Virus durch eine Zecke eingefangen und bin seit dem her auf der Linken Seite Taub.
    Nun ist die Uni Zürich auf mich zugekommen und hat mich angefrat ob ich an einer Studie teilnehmen möchte und ein CI Implatat zu Testen. Im ersten Moment wahr ich total begeister wooow ich könnte wieder hören auf der Linken Seite. Aber je mehr Zeit vergeht und ich mir gedanken mache schwanke ich von Tag zu Tag.
    Meine bedenken sind zum grösten Teil:

    Wenn der gewünschte erfolg ausbleibt, dass ich das CI nicht mehr tragen werde.
    Das ich mit einer Protese am Kopf immer errinnert werde wenn ich es spühre oder anfasse das ich leicht behindert bin.
    Das die Schwindel wo bei mir extrem Stark wahren durch den Hörverlust nach dem Einsetzten wiederkommen oder auch beim nicht Tragen einzelner Tage die Schwindel wieder einsetzten werden.
    Wie reagiert das CI auf Lautstärke schwankungen der Umgebung.
    Werde ich nach einem Tag in der Lautstärke immer noch so schnell Müde.

    Habe schon viel in diesem Forum gelesen und bin sehr dankbar auf gewisse Erfahrungsberichte und Antworten. Aber ein rest an Ungewissheit bleibt und ich würde mich auf Positive und Negative Antworten über das CI sehr freuen.

    Gruss aus der Schweiz

  • Hallo Zusammen,

    Wer von euch ist auch wie ich Einseitig Taub und hat auf der Anderen Seite noch ein 100% Höhrverstehen? Würde gerne etwas mehr über die Sprache und das Empfinden wissen von einem CI?

    Besten Dank für euere Antwort....

  • Hallo tunazh,

    such mal im Forum nach Max und setze dich mit ihm in Verbindung. Er ist einseitig ertaubt und hört auf dem anderen Ohr gut. Soweit ich weiß, hat er super Hörerfolge. Aber er kann deine Fragen bestimmt besser beantworten.

    LG
    MArion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • Grüß Gott!

    Ich bin mit sechsMonaten linnks total taub geworden.
    Am 7.09.2012 habe ich ein CI in Mannheim bekommen (EXELENT Dr. Servais/Dr. Maurer/Service)
    Lerne noch! Es ist überwältigend, wieder Stereo wahrzunehmen.
    Du bist nicht behindert, sondern nimmst am Leben wieder in vollen Zügen wahr.

    Pfüadi
    Zitherspieler :D

    links taub seit 6. Monat
    recht seit 6. Monat hochgradig taub Hörgerät seit 27. Lebensjahr

  • Hallo thunazh,

    Ich bin aus Zürich und wurde letztes Jahr im November am USZ operiert.

    Deine Bedenken und Fragen sind absolut berechtigt! Konntest du sie mit jemandem vom USZ besprechen? Meine Erfahrungen dort sind sehr gut, ich kann dir das USZ bedenkenlos empfehlen, die Leute vom CI-Zentrum sind sehr kompetent und menschlich, wirklich.

    Niemand kann im Voraus sagen, ob man mit dem CI Erfolg haben wird oder nicht. Du hast Sprache schon mal gehört und weisst, wie es klingen sollte. Das ist schon mal eine wichtige Voraussetzung für das CI.

    Für welche Studie wurdest du angefragt? Ich bin auch bei einer Studie dabei (vielleicht ist es die gleiche...) und werde sowohl vom USZ wie auch vom CI-Lieferanten sehr gut betreut.

    Vor der CI-Operation finden diverse Tests statt. Unter anderem wird auch das Schwindelorgan durchgecheckt.

    Seit fünf Wochen habe ich nun das CI eingeschaltet. Die Lautstärke wird zu Beginn sehr dosiert schrittweise erhöht, die volle Pulle erträgt man zu Beginn nicht. So kann man sich langsam daran gewöhnen. Gegenüber einem Hörgerät empfinde ich das CI als angenehmer.

    Viele Grüsse aus Zürich!

    Links: Naida CI M90 mit T-mic seit Juli2021 / Erstanpassung: Februar 2014
    Rechts: Naida CI M90 mit T-mic seit Juli 2021 / Erstanpassung: Dezember 2012

  • Hallo ihr beiden,

    könnt ihr neues berichten?
    Ich bin auch einseitig taub (das andere ist ist zu 100% normal) und werde in 2 Monate implantiert.

    Was habt ihr bis jetzt noch für Erfahrungen machen dürfen?

    links: normalhörend
    rechts: MED-EL Concerto, FlexSoft OP 23.07.2013, EA 22.08.2013

  • "Wie reagiert das CI auf Lautstärke schwankungen der Umgebung.
    Werde ich nach einem Tag in der Lautstärke immer noch so schnell Müde. "

    Ich kann nur MEINE EIGENE ERFAHRUNG hier mitteilen, das Ci wird Dich sicherlich anfangs auch ermüden, denn das Höhren will gelernt werden was nicht für jedem so einfach ist.

    Wenn du das CI gedenkst im Schrank zu lagern weil Du das Gefühl hast als Behinderter identifiziert wirst solltest Du davon abstand halten, den hören mit Ci ist nur möglich wenn es kontinuirlich getragen wird.

    Für MICH und "bevor man über mich her fällt " diese Aussage gild für mich und ist es evtl wert als Gedankenanstoss zu berücksichtigt zu werden.

    Wenn Du einseitig Taub bist, und möglicherweise aus irgend einem unvorhergesehenen Grund das ander Ohr verlierst, hast du schon mal vorgesorgt wenn du eine Versorgung mit Ci hattest.

    Das währe für MICH der einzige Grund der Versorgung, da ich schon seit 30 Jahren HG versorgt bin und immer nur einseitig getragen habe war ich damit zufrieden.

  • Ich bin nun auch knapp 7 Wochen "online" mit einem Rondo und habe die grundsätzliche Feststellung gemacht, dass das Gewöhnen des Gehirns an wechselnde Lautstärken relativ schnell vonstatten geht, natürlich ist das abhängig von der Dauer und Intensität dieses Vorgangs und der eigenen individuellen Hör-Historie und der Konzentration, die man aufbringen kann. Es stellt sich zunehmend eine innere Ruhe ein, das Hören wird entspannter (man muss sich irgendwann nicht mehr so sehr darauf konzentrieren), vor allem ab dem Moment, wo man auch Stimmen den Rednern zuordnen lernt. Diese Erfahrung habe ich jetzt in den letzten drei Tagen gemacht, seit der letzten Anpassung am Pfingstfreitag. Aber: Laute Klirr- und Klimpergeräusche knallen immer mal wieder durch, je öfter dies vorkommt, umso eher strengt das Hören mit dem CI an.

    Während es angenehm sein kann, in lockerer Runde zu diskutieren (wobei meine aktuelle CI-Anpassung derzeit mehr das noch hörende HG-versorgte Ohr gut unterstützt in den hohen Frequenzen als weniger voll-aktiv "hört"), passiert es beim Essen in ebenso lockerer Runde, dass mir Teller- und Besteck-Klappern sehr viel Mühe bereitet. Regele ich die Lautstärke herunter, geht aber auch der Lerneffekt etwas weg - für mich ist das jeweils immer wieder eine Gratwanderung zwischen Lernen der angenehmen Laute und Ertragen der unangenehmen Laute, aber das wird sich sicher irgendwann angleichen, wenn auch nicht so elegant, wie im normalen Hören.

    Und während der Anpassungsphase, die genau genommen nie so richtig zu Ende ist, versucht das Gehirn ja auch fehlende Bereiche, die von der Anpassung womöglich noch nicht versorgt werden/wurden, zu kompensieren (so kommt mir das jedenfalls vor, ich bitte im Korrektur, falls ich falsch liege), und das kann auch zur Ermüdung führen.

    Gruss, Rainer.

    Beidseitig versorgt mit: Med-El (Flex 28 im Schneckle, aussen jeweils Sonnet, vormals Rondo)

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    Das Gute missfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.