• Liebe Forenmitglieder,

    ich weiß, dass es hier im Forum vor allem um CIs geht, aber viele von euch sind "Alte Hasen", was Powerhörgeräte bei extremer Schwerhörigheit angeht.
    In vielen Beiträgen habe ich gelesen, dass ihr bei extremer Schwerhörigkeit besondere Powergeräte habt.
    Ich war diese Woche mit meiner Mutter (81 J.) bei meiner HNO - Ärztin und diese meinte, eigentlich wäre meine Mutter eine Kanditatin für CIs. Aber da brauch ich gar nicht drüber nachzudenken, das würde sie nie machen lassen. Sie soll jetzt noch einmal neue Hörgeräte bekommen. Da sie in Ostfriesland lebt und ich in Iserlohn, kann ich nicht immer dabei sein, wenn sie zum Hörgeräteakkustiker geht.
    Vielleicht könnt ihr mir Tipps geben, welche Geräte sie vielleicht ausprobieren kann? Ihr Problem ist, dass sie z.T. sowohl bei den Tiefen als auch bei den Höhen große Verluste hat. Links: 0,125 kHz 90dB, 0,25 kHz 70 dB, 6kHz 60dB, 8 kHz 80 dB; re 0,5 kHz 50 dB, abfallend auf 6 kHz 80 dB.
    Ihr Hauptproblem ist das Sprachverständnis, das ganz extrem schlecht ist. Kann man eigentlich über die Telefonspule mit irgendeinem Zusatzgerät das Sprachverständnis beim Telefonieren verbessern?

    Ich bin für jeden Tipp dankbar.

    Herzlichen Gruß
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    mir fallen nur spontan die Phonak Naida rin, von Oticon gibt es auch Powerhoerlies, allerdings ist mir der Name entfallen.

    Fakt ist aber auch: was weg ist, das ist weg. Wenn deine Mutter ohne Lippenbild nicht mehr gut versteht, dann bringt auch das beste Telefon nichts.
    Ansonsten kann ich nur raten, ein Telefon mit guter Sprachqualität zu nutzen (Lautstärke alleine tuts nicht), eventuell eines mit der Möglichkeit, eine Induktionsschlinge einzustecken, damit deine Mutter mit beiden Ohren hören kann, statt konventionell nur mit einem.

    Wie fit (geistig) ist denn deine Mutter? Ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass Leute mit Demenz trotz gutem Hörvermögen nicht versehen können; bei schwerhörigen Demenzerkrankten verstärkt sich dieses Phänomen leider, so dass diese auch mit optimal eingestellten Hörgeräte nur wenig verstehen.

    Grüße,
    Miriam

  • Danke für eure schnellen Antworten!

    @ Miriam
    Meine Mutter ist geistig noch top fit für ihr Alter, lebt noch allein und macht Garten und Haus auch fast allein. Rein theoretisch müsste siedas mit einem Ci hinbekommen, sie behindert sich aber selbst mit ihrer Angst vor Neuem und vor allem mit Technik. Und am liebsten hätte sie mir meine CI - Operation auch ausgeredet :? . An Hörgeräte ist sie gewöhnt, hat allerdings auch da immer mehr Probleme, sie vernünftig einzusetzen oder die Batterien zu tauschen. Das liegt aber an der Arthritis in den Händen.

    Ich werde mich mit dem Hörgeräteakkustiker in Verbindung setzen und ihm die von euch genannten Geräte einmal vorschlagen.

    Herzlichen Dank
    MArion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • Hallo, Oticon sumo xp wäre noch eine Möglichkeit. Sie sind auch preiswerter als Chilli.

    Den Tieftonbereich kann man mit Hörgeräten oft ganz gut ausgleichen, hohe Verluste im Hochtonbereich sind schwieriger, weil dann die Ohrpasstücke nicht mehr dicht zu bekommen sind.

    mausi

  • Danke, Mausi,

    ich kann jeden Tipp gebrauchen! IN welchen Preisklassen bewegen sich diese Geräte?
    Ich wollte allerdings auch versuchen, einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen, damit sie überhaupt am Leben teilnehmen kann. Mal sehen, was daraus wird, bei mir hat es geklappt.

    Herzlichen Gruß
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

  • Resound Sparx.

    Viele Grüße Rike


    beidseitig HiRes90k, Harmony, Advanced Bionics
    1. CI re 03/2007 und 2. CI li 10/2012

    Seit 11/2013 beidseitig neuer Sprachprozessor Naida Q70, Advanced Bionics

  • Seit dem 1. März 2012 tritt eine neue Festbetragsgruppe für Schwersthörige in Kraft.
    Sie betrifft die Versorgung von an Taubheit grenzender GKV-Versicherter. Für diese Patienten
    gibt es einen erhöhten Festbetrag. Die Mindestanforderungen an die entsprechende Hörgerätetechnik
    lauten wie folgt: Digitaltechnik, Mehrkanaligkeit, 3 Hörprogramme, Rückkopplungs- und
    Störschallunterdrückung, Verstärkerleistung 75 dB.
    Diese Anforderungen werden u.a.von folgenden
    Hörhilfen erfüllt:
    - Phonak Naida 1 UP
    - Audio Service Mezzo 4 HP
    - Siemens Intuis SP Dir
    - Unitron 360e
    - Oticon Sumo DM
    Als Indikation für "an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit", wurde ein Wert größer als 81 dB im
    Tonaudiogramm auf dem besser hörenden Ohr festgelegt.
    Sofern der Patient die Möglichkeit hat die Versorgung über seine gesetzliche Krankenkasse abrechnen
    zu lassen, sein Hörverlust im festgelegten Indikationsbereich liegt und die Hörhilfe den
    vorgegebenen Kriterien entspricht, erhält der Patient die für seinen Hörverlust geeignete Hörhilfe
    ohne private Aufzahlung.
    Gruss
    Franz Schmale

  • Hallo,
    meine Info ist folgende:
    "Der neue Festbetrag definiert die an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit entsprechend
    dem Grad 4 der Schwerhörigkeit im Schema der Weltgesundheits-Organisation der Vereinten
    Nationen (WHO). Danach gilt: An Taubheit grenzend schwerhörig ist ein Mensch, wenn
    er auf seinem besseren Ohr in den 4 für die Sprachverständlichkeit wesentlichen Tonhöhen
    500, 1 000, 2 000 und 4 000 Hz (Hertz, = Schwingungen pro Sekunde) einen mittleren Hörverlust
    von mindestens 81 dB (Dezibel) hat."
    Quelle:Deutscher Schwerhörigenbund e.V.
    Gruss
    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    genau die Definition kenne ich auch, dh man muss einen mittleren (=durchschnittlichen) Hörverlust von mindetens 81 dB in den genannten 4 Frequenzen haben. Es genügt somit nicht, nur eine Frequenz schlechter als 81 dB zu hören, sondern es muss der durchschnittliche Hörverlust der Frequenzen 500, 1000, 2000 und 4000 Hz betrachtet werden. Liegt der im Durchschnitt beim BESSEREN Ohr bei mehr als 81 dB, so kommt man "in den Genuss" dieser höheren Pauschale, sonst nicht.

    Grüße,
    Miriam

    • Offizieller Beitrag

    Huhu Franz,

    Kein Problem.. hätte ja auch sein können, dass ich da falsch liege.

    marihöl: kannst du mal die Daten für 500, 1000, 2000 und 4000 Hz jeweils rechts und links deiner Mutter ermitteln (die Daten oben sind diesbezüglich ja unvollständig), dann können wir schauen, ob sie in diese erhöhte Pauschale fällt.

    Grüße,
    Miriam

  • Hallo Miriam,
    ich versuche mal morgen den Hörtest einzuscannen. Kann ich ihn dann hier als Bild einfügen oder soll ich es dir als PN schicken?
    Ich selbst höre ja mit meinem guten Ohr noch wesentlich besser, habe aber einen Großteil des Preises für meine Bicrossversorgung letztes Jahr ersetzt bekommen. Argumentiert habe ich nur mit den Urteilen zur Teilhabe am Leben, vor allem, dass ich Probleme habe meinen Mann (akkustisch :wink: )
    zu verstehen. Kann ich bei meiner Mutter nicht argumentieren, dass sie in ihrem hohen Alter ja alleine lebt und aufs Hören angewisen ist, um nicht abhängig zu werden?

    Herzlichen Gruß
    Marion

    li Widex C4-9
    re Cochlear CI 24 RE (CA),OP 9.10.2012, EA 16.11.2012

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    du kannst hier Bilder einstellen (achte darauf, dass die persönlichen Daten nicht lesbar sind!) oder per PN zusenden.

    Generell sollen Hörhilfen die Behinderung ausgleichen. Ist dieses mit zuzahlungsfreien Hörgeräten nicht möglich, so kann man einen Antrag auf volle Kostenübernehme stellen. Wichtig ist dabei nachzuweisen, dass mehrere zuzahlungsfreie Geräte getestet wurden und das Hörergebnis mit den Wunschgeräten deutlich besser ist.
    Mit Selbstständigkeit argumentieren ... ich weiss nicht. Fakt ist, dass -- wenn du den Antrag stellst -- schon ein gewisses Maß an Unselbstständigkeit signalisierst. Ausserdem ist für die Selbstständigkeit kein Hörvermögen nötig, wie viele Gehörlose ja zeigen (im Gegensatz zu anderen Behinderungen). Daher würde ich nicht damit argumentieren, sondern damit, dass deine Mutter das Recht hat, möglichst gut versorgt zu werden, was nur mit den Geräten xy möglich ist.

    Aber momentan reden wir doch eh über ungelegte Eier, oder? Erst mal müssen ja ein Paar Hörgeräte gefunden werden... und vllt sind die ja zuzahlungsfrei!

    Grüße,
    Miriam