Hallo,
so, nun will ich euch auch mal von mir und meinem CI berichten.
Nach knapp 30 Jahren progredienter HG-Karriere entschloß ich mich Ende 2006 ein CI auf dem schlechteren Ohr, der rechten Seite, implantieren zu lassen. Dort hatte ich kein Sprachverstehen mehr, während die linke Seite trotz unwesentlich besserer Hörkurve noch recht gut verstand. Mein Job, ich bin Kundenberaterin, ist sehr kommunikativ und ich merkte, wie schlecht ich meine Kunden verstand, mich meine SH zunehmend erschöpfte und ich die Wochendenden zur Erholung und Kraftschöpfung brauchte.
Nach Voruntersuchung und Prof.-gespräch bekam ich grünes Licht und wartete auf den OP-Termin. Am 14.8.07 bin ich dann in der Uniklinik Aachen implantiert worden und 5 Tage später entlassen worden. Die OP selbst verlief komplikationslos. Nachwirkungen von der Narkose wie Schwindel, Unwohlsein und auch der Druckverband um den Kopf ließen die Woche im auf und ab verlaufen. Von "Stolz, das gewagt zu haben" bis "warum, habe ich mir das angetan" durchlebte ich viele Gefühle. Das absolute Stimmungshoch hatte ich nach der Erststimulation, bei er ich schon Sprache verstehen konnte und die mir Hoffnung auf ein tolles neues Hören gab.
3 Wochen später bekam ich meinen Sprachprozessor den Opus 2. Die EA verlief 3 Tage stationär. Jeden Tag wurde Audiometrie, Einstellung und Hörtraining gemacht. Mein HG fürs andere Ohr habe ich in die Tasche gesteckt und nur in Notfällen dazugeschaltet. Ansonsten habe ich in diesen ersten 3 Tagen nur das CI getragen. Es ist und war einfach klasse, was man damit alles mehr wahrnehmen kann. Vorher konnte ich z.B. nur am Mundbild erkennen, ob die Gruppe neben mir sprach oder nicht. Jetzt konnte ich es hören und versuchte gar, sie zu belauschen, was aber natürlich noch nicht gelang. Am Ende der drei Tage verstand ich bei 65 bzw. 75 DB 20 bzw 30 % Einsilber, Zahlen sogar 100 %. Bereits eine Woche später bei der ersten Anpassung verstand ich 80% Einsilber bei 65 dB, lautere Werte waren nicht ganz so gut.
Heute trage ich seit 3 Wochen den Opus 2 und bin super zufrieden mit meinem erreichten Hörverstehen.
Morgens, wenn ich arbeite trage ich HG + CI, mittags fast ausschließlich nur CI. Ich merke, dass sich das Gehirn morgens, direkt auf das gewohnte Hören (also mit HG) stürzt und das CI verdrängt. Auch jetzt, wo ich das HG habe leiser einstellen lassen, ist es noch so. Das bestärkt mich darin, möglichst oft das HG wegzulassen, um das CI-Ohr zu trainieren.
Seit 2 Tage benutze ich mit CI die MicroLink und kann dann im TV Nachrichten und Dokus ohne Untertitel verfolgen.
Ich bin ja sooooo gespannt, was ich noch alles werde hören/verstehen können ?!?!?!? ;-)))
Neben dem guten neuen Verstehen finde ich es toll, dass meine Ohren nicht mehr verstopft sind und nichts mehr pfeift, ein richtiges neues Freiheitsgefühl ;-)))
Herzliche Grüße
Hildegard