Betty's Tagebuch

Huhu ihr Lieben,
schliesse mich hier im Tagebuchschreiben an, denn ich möchte euch auch von meinen positiven aber auch negativen Erfahrungen teilhaben lassen und evtl. auch den Neulingen einfach mitteilen und ihre Entscheidung zu erleichtern.

Mein OP hatte ich am 03.02.2011
Am OP-Tag verschlief ich komplett, wurde nach der Narkose wach und trank erst einmal, das Hals tat weh durch die Intubation.
Das erste Toilettengang musste ich mit der Schwester machen und mir wurde nicht schwindlig dabei. Schlief dann ziemlich viel.
Abendessen gab es ganz normal und ich merkte beim Kauen, das ich meinen Mund nicht sehr weit öffnen kann. Merkte beim Essen, das mir mein Geschmack an der rechten Zungenhälfte abhanden gekommen ist.

Am 1. Tag nach der OP hatte ich am operiertem Ohr so ein Sausen gehört, das laut war, warscheinlich Titinius. Das hielt fast den halben Tag lang an. Ich konnte gut igonieren. Den restlichen Tag ging mir gut, ich lief auch schon normal herum. Schmerzen spürte ich keines, nur ein Druckgefühl vom Druckverband ums Kopf.
Röntgenaufnahme wurde auch gemacht.
Erstaunlicherweise höre ich auf dem linken Ohr mit Hörgeräte viel mehr, als wenn ich beidseitig Hörgeräte trage, vorher war es unmöglich nur am linken Ohr mit Hörgeräte zu kommunizieren. Diesmal klappt es ganz gut.
Da bin ich schon sehr überrascht, was das linke Ohr an Speicher im Gehirn übernimmt.

Am 2. Tag wurde ein Verbandwechsel gemacht, mir ging es gut. Abends beim Einschlafen hörte ich am nicht operiertem Ohr laute "Musik" ohne Hörgeräte...warscheinlich wieder Titinius.

Am 3. Tag wurde der Verband abgenommen, nur noch eine Ohrenklappe, traurig war's für mich, das doch noch viel Haare abrasiert worden ist um den hinteren Ohr, tja...
Ich bekam auch täglich 2 Infusionstropfen Antibiotikum.

Am 4. Tag war es mir in der Klinik zu langweilig, dass ich auf eigene Verantwortung nach Hause gegangen bin. Laut Ärztin ist es die Regelung in dieser Klinik so, das ich nach 5 Tagen nach Hause gehen darf, aber ich dürfte gehen, wenn ich der Ansicht bin, es geht mir gut. Sie sagte mir auch, das es medizinisch auch ok ist, wenn ich nach Hause will.
Und da mein Mann diese Woche zuhause ist, bin ich heimgefahren.
Daheim ist es immer am Schönsten

Heute ist der 5. Tag nach der OP und ich spüre vom Schmerzen her gar nichts, nur Taubheitsgefühl. Rechte Seite ist noch leicht angeschwollen und einen riesigen Ohr habe ich. Langsam integriere ich mich wieder dem Haushalt, aber aus der Puste bin ich dennoch ganz schnell, nach 5 Tage im KH.
Am Donnerstag werde ich wieder zu der Klinik fahren um die Fäden ziehen zu lassen.
Die Erstanpassung ist am 28.02., darauf bin ich sehr hippelig.

Grüßle Betty

...

Danke ihr Lieben

Nun melde ich mich wieder und aktualisiere es.
Am 7. Tag nach der OP wurden die Fäden gezogen, leichtes Ziepen.

Ich bewege mich schon ganz normal wie vor dem OP, nur einerseits taub
Links gewöhne ich mich an die Töne und mehr herausholen ist nicht drin,
merke dabei, das es wieder schlapp macht mit dem ersten Höreindrücken.

Meine Zunge ist nicht mehr so schlimm geschmackslos...spüre noch leichtes veränderliches Geschmack so wie nach dem Zahnarzt, aber keine Taubheitsgefühl.

Also, in allem dito
:bounce:

Mache hier und da noch einiges, um die Zeit bis zur Anpassung zu vertreiben, sind ja nur noch 2 Wochen.

Hi Pat,
gott sei dank keine Schwindelattaken, die kann ich echt nicht ausstehen.
Tinnitus ganz selten, geschätzt, jeden 2. oder 3. Tag für ne halbe Stunde.
Ist nur ein Pfeifen, ganz leise. Vorgestern hatte ich für 3 Std. dieses Pfeifen gehabt, aber ich komm damit ganz gut klar, werde ja auch ganz gut abgelenkt durch die Kinder, hier ist immer etwas los.
Probleme habe ich keines...ach...doch...es juckt, die Haare wachsen über die Narbe und das juckt halt...ein kleineres Übel.
Und die Geschmacksnerven kommen ganz ganz langsam aber sicher zurück. Schmecke vieles schon fast wie üblich vor der OP, nur am Rande des Zunges noch etwas zu spüren.

Huhu Michelle,
da bin ich überrascht, du auch hier...freut mich

Auf alle Fälle zähle ich schon die Tage bis zum 28.02.
Grüßle Betty

Zitat von "jenny24"

Wollte das hier was Arno schrieb als zitat machen aber weis garnicht wie das geht*GRÜBEL*

Wenn du beim Antwortenfeld zwischen deine Zeilen die Quote in der oberen Buttonfläche klickst, es muss immer am Anfang und am Ende des Textes stehen

Zitat

Arno 73 schrieb:: Du hältst das dicken, richtig trockenen Handtuch auf dem OP-Bereich schonend pressen und deine Partner/in sollte mit Becher warmes Wasser ganz vorsichtig Haare gießen. Man muss nur aufpassen, dass der Kopf so richten soll, so das Wasser bzw. Shampooschaum nicht in Richtung OP-Bereich fließt

Das habe ich so auch gemacht als ich mein erstes ci bekahm und mir nicht die haare waschen durfte.
als ich zu hasue war, war es das erste was ich gemacht habe. erstmal vorsichtig die Haare waschen.. man mus halt nur gut aufpassen und hilfe braucht mann da auch.

So war es bei mir auch, gleich am 5. Tag nach der OP als ich daheim war, allerdingst nur mit Wasser und mein Mann musste mir helfen, war echt eine Erleichterung mich im Spiegel zu sehen
Nach dem Fädenziehen durfte ich sofort mit Shampoo waschen ohne zu schützen.
Bei mir ist der Naht nicht direkt hinterm Ohr, da ich Brillenträgerin bin.
Bin schon ganz zufrieden wo die Naht ist.

Huhu ihr Lieben,
nun erzähle ich von meiner Anpassung wie es verlaufen ist.
Da ihr nicht wegläuft und ich noch die zeit in München nutzte, kann ich erst heute schreiben, wie es bei mir gelaufen ist.

Dienstag 1. EA:
Erstmal bin ich angekommen.Gleich wurde eingestellt,inwieweit ich Töne einzelne Elektronen wahrnehme.Dann wurde auch die Lautstärke eingestellt,bis es mir zu laut ist.
Nun alle Elektronen eingeschaltet und ich müsste Geräusche hören,aber nichts wahrnehmen und verstehen.Der Techniker machte verschiedene Töne von sich und sang das Lied 'Hänschen klein',ich verstand ihn,wow..aber ich höre alles ziemlich hoch.Der Techniker will nicht tiefer stellen,weil mein Gehirn daran gewöhnen muss.
Ja,dann erklärte er mir,was ich an SP machen kann,Fernbedienung bekomme ich mit.Ich hörte,wie er mit der Maus scrollt,meinen Reißverschluss an den hohen Siefel,wie sie aneinander reiben,poah.
Er gab mir noch den Trockenbox mit.
Nun gehts zu Sprachheilpädagogen. Sie guckte sich meine Akte an,rascheln vom Blatt auch ihr Stift,die auf Blatt leicht klopft,puh..
Dann machten wir gleich ein paar Hörübungen.Erstmal muss ich unterscheiden,ob die Wörter sich ähneln oder unterscheiden.Ich hab alles richtig gehört!Weil ich so gut höre ging sie weiter,ich sollte die gelesenen Wörter heraushören,welches Wort sie gesprochen hat. Ebenso alles richtig.Sie holte ein schwierigeres Blatt hervor mit ganzen Sätzen,ebenso alles richtig.
Jetzt das Knifflige,sie liest einen Teil des Satzes,aber das Ende hat sie verdeckt und da habe ich dann Probleme heraus zu. Hören,welches Wort sie sagte.Das alles mit verdeckte Lippen,weil ich zu gut Lippen lese und das nicht der Sinn der Sache ist.
Nun übte ich die Zahlen von 1-20,alles perfekt,nur die 5 bereitet mir Probleme.
Sie entliess mich mit Bravour,grins..ich sass nun draussen auf einer Bank.
Höre das Knirschen von Steinen auf den Asphalt,wenn ein Kinderwagen drauf gerollt wird.Das Davonwehen von Laub auf Asphalt,meinen Atem,nur alles noch sehr hoch.
Das linke Gehör verabschiedet sich bald,rechter dominanter Ohr übernimmt alles wieder.Links höre ich zwar Unterstützung im Tieftonbereich.

Im U-Bahn merkte ich,das hohe Ton ist nicht unangenehm,sondern einfach neu,das ich nie gehört habe! Werde mich sicher schnell daran gewöhnen.
Ich hörte ich die Züge zischen,das Aufschlagen vom Fahrwerk unseres Bus über Gullys..all das was ich nicht gehört habe

Auf alle Fälle hat CI meine Erwartung übertroffen!

War kurz im Laden und höre Musik wie ein Genuß,wow..ich bin sprachlos und faziniert! Und warte sehnsüchtig auf den PAK-Kabel...

Mittwoch 2. EA:
Bei meiner Tochter merkte ich das sie die Aussprache von matschig nicht richtig ausspricht,also ohne t.
Hörte ich im Zug die Ansage 'nächster Halt' weiter verstand ich nicht.Zischen vom schließende Türen im Zug.
Schnäuzen,wenn die Nase geputzt wird.Musste dabei lachen,denn jeder schnäuzt anders.
Training mit ganzen Sätzen gemacht mit der Sprachheilpädagogin,zuerst mit Vorlage,die ich später abgelehnt habe. Hörte somit ganze Sätzen,die sie auch mal vertauscht hat.Probleme bei u / o und r / h,die ich mittlerweile im Griff habe.
Beim Techniker wurde minimal verstellt,die ganz hohen Tönen bischen abgesetzt,aber bleibt,weil das Gehirn sich daran gewöhnen muss.Ein paar Wochen,dann sollte besser gehen,wenn nicht werden wir wieder an Einstellung machen.
Gleichgewichtsuntersuchung ist gut verlaufen,hat sich nichts verändert.
Dann bekam ich noch den Koffer mit ganz viel Zubehör,daheim guck ich genauer rein.Holte mir den PAK-Kabel,damit verbinde ich CI zum Handy.Probierte Musik zu hören,wow,voll geil,erwartete nicht,das ich den Klang und Rythmus wahr nehme.Höre zwar das Singen,aber verstehe nicht.Konnte auch unterscheiden obs hoch oder tiefere Töne waren.Wie himmlisch.Ich glaub Musik wird mein ständiger Begleiter sein.

Donnerstag 3. EA:
Einstellungen wurde verändert,die hohen Töne bischen herabsetzen,denn ich höre zu genau und die tiefen Frequenzen werden weggedrückt,weil die hohen zu dominant sind. Links trage ich kein HG mehr, es nützt nichts, denn der rechte ist zu dominant. Nun viel besser,aber dennoch zu üben. Ich suchte das konstante Pochen im Bad,es war die Uhr..werde mir anderen Uhr zulegen ohne Sekundenzeiger,uff.
Momentan bin ich total gierig nach Musik,höre über Handy so viele alte Lieder und erkenne ganz viel Hintergrundmusik,was ich vorher nicht wahrgenommen habe. Und kann auch schon hören, um welche Lieder es sich handelt. Und die Texte kann ich auch hören und mitsingen.
Ja,beim Test kam raus,das ich Zahlen 70% verstehe,vorher mit Hörgeräten nur 30%.Worte mit Hörgeräten nur 5% und jetzt 20%.Bei Sätzen,das schnell gesprochen wird,also 5 Wörter-Satz,z.B. Paul kauft fünf blaue Blumen. Da verstehe ich erstmal 5%,mit Hörgeräten war gar nicht der Fall.
Habe nun CD mitbekommen zum üben,ebenso Blätter zum Mitlesen,ich sollte aber verstärkt auf Hören konzentrieren.

Auf alle Fälle bin ich sehr beeindruckt!
Tinnitus meldet sich am Abend beim Schlafengehen oder wenn es still ist im Raum. Ganz leise und gleichbleibendes Pfeifen. Weil es vielleicht zu stressig war???
Geschmacktest haben wir nicht gemacht. Ich merke aber beim Essen schon, das es super weniger geworden ist. Ganz 100% den Geschmack hab ich noch nicht.
Nächster Termin wäre fast Mitte April, aber ich kann dorthin mailen, wenn ich zusätzlich einen Termin an Bedarf habe.

Mit meinen Kindern zu trainieren ist es schwieriger, denn ihre Stimmen sind ziemlich hoch. Ich muss mich an ihnen gewöhnen und dann sehen wir ja weiter. Gut, das ich CD mitbekommen habe und die Nachbarin würde auch mit mir üben.
So, das warÅ jetzt von mir...
wünsche euch allen ein sonniges Wochenende!
Grüßle aus dem Süden
Betty