• Hallo Michael,

    - Cenoten habe ich mir gerade per WIKI angeschaut: Die sind nach oben offen, daher gelten die gleichen Bedingungen wie bei "normalen" Tauchgängen. Wir haben ja nur den Luftdruck an der Wasseroberfläche+1 Bar/10m Wassertiefe

    - Thema Bergseen: Ich habe hier mal kurz einen Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Bergseetauchen. Zu meiner Zeit (80er Jahre) mussten wir die "Nullzeiten" noch per Tabelle bestimmen, da es keinerlei technische Unterstützung gab. Ich weiß nicht, ob moderne Tauchcomputer das nun berücksichtigen (wahrscheinlich aber schon), aber informieren würde ich mich mindestens mal in der Bedienungsanleitung. In Österreich gibt's aber auch viele Tauchschulen, die die örtlichen Gegebenheiten kennen. Für mich wäre das die erste Anlaufstelle. Die haben Erfahrung mit ihren Gewässern, geben auch Hinweise auf gute Tauchplätze. Einfach irgendwo reinsteigen in einen See ist wohl heute nimmer so...

    Grundsätzlich sind Höhlen-/Eistauchgänge Extremsituationen für Mensch und Maschine. Dunkelheit/räumliche Enge ist das Problem für den Menschen, die Kälte auch. Diese ist aber auch für den Lungenautomaten gefährlich, der bei erhöhter Atemfrequenz dann gefrieren kann und seinen Dienst einstellt. Erst gestern haben wir leider von einem erfahrenen Marinetaucher gehört, der bei der Rettungsaktion für die 12 Schüler+Begleiter in Thailand ums Leben gekommen ist.

    Wenn Dich so eine Meldung nicht abschreckt: Eine akribische Vorbereitung und geeignetes Equipment wie z.B.:mind.2(!) Lungenautomaten, sowie mehrjährige Taucherfahrung im Freigewässer (Kalt, Warm, Süss, Salz), eine stabile Psyche und eine Topkondition(!) sind erforderlich. Man muss Krisensituationen wie den Ausfall eines Lungenautomaten sicher beherrschen, da ein Austauchen in der Höhle/unter Eis nicht möglich ist. Versagendes Equipment und falsches Handeln (in Panik) münden meist in die Katastrophe für den Taucher und vllt.sogar seine Begleiter

    Eine solide Ausbildung ist das A+O. Dann aber wird der Höhlen-/Eistauchgang tatsächlich zum unvergesslichen Erlebnis.

    Also: Es spricht nichts gegen einen Besuch der Cenoten, oder auch einen Tauchgang im Agathasee, falls Du obigen Kriterien entsprichst. Dein CI wird das uneingeschränkt mitmachen, wenn Du die medizinischen Grenze (25m Tauchtiefe) einhältst.

    LG Konrad

    Nachtrag: Aus gegebenem Anlass werden bei NTV und ähnlichen Sendern gerade Tauchlehrer zum Höhlentauchen befragt. Die Empfehlungen entsprechen genau dem, was ich geschrieben habe. Das ist keine Panikmache, sondern einfach nur Grundlage zum (Über-)leben. Vernünftigerweise lässt man ja auch keinen Fahranfänger mit einem 911er auf die Autobahn...

    Einmal editiert, zuletzt von Konrad (8. Juli 2018 um 17:26)